Kompetenzgewirr ohne Aussichten
Zuviel unkündbares Personal und ein Kompetenzgewirr sondergleichen haben die Erfolgsaussichten der Tochtergesellschaften der Development Brigade Corporation, DBC von vornherein im Keim erstickt. So lautet die Kernaussage von Sakkie Coetzee, ehemals DBC-Vositzender.
Windhoek - Coetzee konnte der Talfahrt dieser nachgeordneten Unternehmen und der DBC lediglich einen politischen Vorzug abgewinnen: "Wir wissen nicht, was geworden wäre, wenn diese Leute damals (Ex-Kämpfer in den Jahren 1992 bis 1998) gar keine Beschäftigung gefunden hätten." Die präsidiale Untersuchungskommission berief Coetzee gestern als zweiten Zeugen des Tages zur Vernehmung, nachdem Susan Nghidinwa, ehemalige Managerin der Namibia Pioneer Engineering Co. und vormals Bürgermeisterin von Tsumeb, verhört worden war.
Sakkie Coetzee war Mitte der neunziger Jahre Geschäftsführer des "Development Fund of Namibia". Das Kabinett berief ihn Ende 1998 in den amtierenden Vorsitz des DBC-Vorstands. Danach rückte er zum ordentlichen Vorsitzenden auf. Ferner war er im Vorstand der Namibia Bricks Enterprises, NBE, eine der Tochtergesellschaften, die auf Regierungsbeschluss aus der DBC hervorgegangen waren. Heute ist Coetzee Geschäftsführer des Namibischen Landwirtschaftsverbands, NLU.
Die Kommission wollte gestern vor allem wissen, wie die Kompetenzen im gesamten DBC-Konzern ausgeübt wurden, von der Amcom Holding Gesellschaft der DBC bis in die fünf Tochtergesellschaften hinein. Die Kommission befragte Coetzee, als ob sie noch gar nichts über die Struktur erfahren habe. Die Regierung, vertreten durch das Kabinett, war der alleinige Anteilhaber der DBC. Das Kabinett hatte einen Lenkungsausschuss gebildet, dessen Vorsitzender Minister Nahas Angula war. Angeblich war das die höchste Instanz. Ferner existierte ein Unterausschuss mit Vizeministern, die sich um Arbeitsbeschaffung und Ausbildung kümmern sollten. Darunter folgte der DBC-Vorstand, beziehungsweise Aufsichtsrat, (im Jahr 2000 unter Vorsitz von Coetzee), vor dem sich die Geschäftsführer (General Manager) der fünf nachgeordneten Gesellschaften zu veranworten hatten. Jede dieser Gesellschaften hatte auch noch einen eigenen Vorstand.
"Von Anfang an war es deutlich, dass diese Gesellschaften unter normalen, kapitalistischen Geschäftsbedingungen keine Chance hatten. Derweil sie schon Verluste einfuhren, mussten sie ständig mehr Personal aufnehmen." Das Gegenteil hätte passieren müssen, sagte Coetzee. "Mehr Leute hätten entlassen werden müssen." Das sei jedoch politisch unmöglich gewesen und hätte den Landesfrieden bedroht. "Die Gesellschaften mussten Leute der
Entwicklungsbrigade übernehmen, die unkündbar waren. Folglich hatten wir einen Überschuss an Personal." Die Erwartungen seien völlig unrealistisch gewesen.
Die Abwicklung von Transaktionen verlief ohne Regeln. Wenn eine Gesellschaft keine Löhne mehr zahlen konnte und Präsident Nujoma kam zufällig vorbei, erhielt der damalige Finanzminister Gert Hanekom einfach den Auftrag, eine Summe Geld herauszurücken. Jegliche Struktur der DBC, Amcom und der Gesellschaften wurde dabei übergangen.
Windhoek - Coetzee konnte der Talfahrt dieser nachgeordneten Unternehmen und der DBC lediglich einen politischen Vorzug abgewinnen: "Wir wissen nicht, was geworden wäre, wenn diese Leute damals (Ex-Kämpfer in den Jahren 1992 bis 1998) gar keine Beschäftigung gefunden hätten." Die präsidiale Untersuchungskommission berief Coetzee gestern als zweiten Zeugen des Tages zur Vernehmung, nachdem Susan Nghidinwa, ehemalige Managerin der Namibia Pioneer Engineering Co. und vormals Bürgermeisterin von Tsumeb, verhört worden war.
Sakkie Coetzee war Mitte der neunziger Jahre Geschäftsführer des "Development Fund of Namibia". Das Kabinett berief ihn Ende 1998 in den amtierenden Vorsitz des DBC-Vorstands. Danach rückte er zum ordentlichen Vorsitzenden auf. Ferner war er im Vorstand der Namibia Bricks Enterprises, NBE, eine der Tochtergesellschaften, die auf Regierungsbeschluss aus der DBC hervorgegangen waren. Heute ist Coetzee Geschäftsführer des Namibischen Landwirtschaftsverbands, NLU.
Die Kommission wollte gestern vor allem wissen, wie die Kompetenzen im gesamten DBC-Konzern ausgeübt wurden, von der Amcom Holding Gesellschaft der DBC bis in die fünf Tochtergesellschaften hinein. Die Kommission befragte Coetzee, als ob sie noch gar nichts über die Struktur erfahren habe. Die Regierung, vertreten durch das Kabinett, war der alleinige Anteilhaber der DBC. Das Kabinett hatte einen Lenkungsausschuss gebildet, dessen Vorsitzender Minister Nahas Angula war. Angeblich war das die höchste Instanz. Ferner existierte ein Unterausschuss mit Vizeministern, die sich um Arbeitsbeschaffung und Ausbildung kümmern sollten. Darunter folgte der DBC-Vorstand, beziehungsweise Aufsichtsrat, (im Jahr 2000 unter Vorsitz von Coetzee), vor dem sich die Geschäftsführer (General Manager) der fünf nachgeordneten Gesellschaften zu veranworten hatten. Jede dieser Gesellschaften hatte auch noch einen eigenen Vorstand.
"Von Anfang an war es deutlich, dass diese Gesellschaften unter normalen, kapitalistischen Geschäftsbedingungen keine Chance hatten. Derweil sie schon Verluste einfuhren, mussten sie ständig mehr Personal aufnehmen." Das Gegenteil hätte passieren müssen, sagte Coetzee. "Mehr Leute hätten entlassen werden müssen." Das sei jedoch politisch unmöglich gewesen und hätte den Landesfrieden bedroht. "Die Gesellschaften mussten Leute der
Entwicklungsbrigade übernehmen, die unkündbar waren. Folglich hatten wir einen Überschuss an Personal." Die Erwartungen seien völlig unrealistisch gewesen.
Die Abwicklung von Transaktionen verlief ohne Regeln. Wenn eine Gesellschaft keine Löhne mehr zahlen konnte und Präsident Nujoma kam zufällig vorbei, erhielt der damalige Finanzminister Gert Hanekom einfach den Auftrag, eine Summe Geld herauszurücken. Jegliche Struktur der DBC, Amcom und der Gesellschaften wurde dabei übergangen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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