Kämpfe im Süden: 3. Band der Reihe „Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15“
Die sachliche und genaue Darstellung des Autors, der Kämpfe im Süden des Schutzgebiets beginnt mit dem 30. Juni 1914 und stellt Kampf und Rückzug der Schutztruppe chronologisch dar. Neben den vielen Rückzugsgefechten nimmt der einzige größere Sieg der Schutztruppe bei Sandfontein (26. September 1914) einen Platz ein. Im Übrigen staunen Führung und Truppe über die moderne Kriegführung der britisch-burischen Invasoren, die sie an ihren in Wüste und Bergen mühsam angelegten Verschanzungen mit Mengen von Kraftfahrzeugen mehrfach einfach ausmanövrieren („Outflanking“).
Deutsche Entscheidungsträger assoziierten den erwarteten Krieg eher mit den Aufständen von 1904 und in den folgenden Jahren, statt den vergleichsweise modernen, zeit- und raumnahen großen Burenkrieg zu analysieren. Das ist nicht ganz so erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der Große Generalstab im fernen Berlin sich ja auch mehr für den veralteten Deutsch-französischen Krieg von 1870/71 interessierte, als für den amerikanischen Bürgerkrieg (1861/65) und den Burenkrieg (1899/1902). Auch von den britischen Kriegsgründen und -vorbereitungen nach der Empire-Generalstabskonferenz („Imperial War Conference“) 1911 in London wusste man in Windhoek nichts, hätte aber mindestens den „Diamantenhunger“ von Briten und Buren erahnen können.
Geografisch kann der Leser die Kämpfe von Lüderitzbucht bis Aus, von den Ufern des Oranje bis Keetmanshoop verfolgen.
Abwägend-kritisch stellt der Autor die gewaltige britisch-burische Übermacht dar: Rund 60000 Mann (nach anderen Quellen 67237 Mann), (waffen-) technisch gut ausgerüstet und mit schier unerschöpflichem Nachschub über britisch beherrschte See standen (maximal) 5000 deutschen Kämpfern von Schutztruppe und Landespolizei gegenüber, von denen nur 2171 (nach anderen Quellen sogar nur 1967) aktive Soldaten waren – Berlin hatte gespart …
Gestützt durch gute Fotos und Grafiken hält der Leser ein übersichtliches Werk der Kämpfe im Süden von Deutsch-Südwest, den Beteiligten und den personellen und landschaftsbedingten Problemen in Händen. Ein sorgfältiges Personen-, Sach- und Ortsregister erleichtert die Lektüre.
Prof. Dr. Volker Lohse
Historicus africanus, Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15 - Kämpfe im Süden. Eine Chronik der Ereignisse seit dem 30. Juni 1914, 3. Band, 146 Seiten, Glanz & Gloria Verlag (Bernd Kroemer) Klein Windhoek, ISBN978-99916-872-8-5.
Deutsche Entscheidungsträger assoziierten den erwarteten Krieg eher mit den Aufständen von 1904 und in den folgenden Jahren, statt den vergleichsweise modernen, zeit- und raumnahen großen Burenkrieg zu analysieren. Das ist nicht ganz so erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der Große Generalstab im fernen Berlin sich ja auch mehr für den veralteten Deutsch-französischen Krieg von 1870/71 interessierte, als für den amerikanischen Bürgerkrieg (1861/65) und den Burenkrieg (1899/1902). Auch von den britischen Kriegsgründen und -vorbereitungen nach der Empire-Generalstabskonferenz („Imperial War Conference“) 1911 in London wusste man in Windhoek nichts, hätte aber mindestens den „Diamantenhunger“ von Briten und Buren erahnen können.
Geografisch kann der Leser die Kämpfe von Lüderitzbucht bis Aus, von den Ufern des Oranje bis Keetmanshoop verfolgen.
Abwägend-kritisch stellt der Autor die gewaltige britisch-burische Übermacht dar: Rund 60000 Mann (nach anderen Quellen 67237 Mann), (waffen-) technisch gut ausgerüstet und mit schier unerschöpflichem Nachschub über britisch beherrschte See standen (maximal) 5000 deutschen Kämpfern von Schutztruppe und Landespolizei gegenüber, von denen nur 2171 (nach anderen Quellen sogar nur 1967) aktive Soldaten waren – Berlin hatte gespart …
Gestützt durch gute Fotos und Grafiken hält der Leser ein übersichtliches Werk der Kämpfe im Süden von Deutsch-Südwest, den Beteiligten und den personellen und landschaftsbedingten Problemen in Händen. Ein sorgfältiges Personen-, Sach- und Ortsregister erleichtert die Lektüre.
Prof. Dr. Volker Lohse
Historicus africanus, Der 1. Weltkrieg in Deutsch-Südwestafrika 1914/15 - Kämpfe im Süden. Eine Chronik der Ereignisse seit dem 30. Juni 1914, 3. Band, 146 Seiten, Glanz & Gloria Verlag (Bernd Kroemer) Klein Windhoek, ISBN978-99916-872-8-5.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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