Klimawandel und Erderwärmung - einige Gedanken (Teil 1)
Klimawandel und Erderwärmung - einige Gedanken (Teil 1)

Klimawandel und Erderwärmung - einige Gedanken (Teil 1)

Wiebke Schmidt
Keine Frage, der Klimawandel ist da. Es ist eine ernsthafte Bedrohung für die gesamte Menschheit und die Umwelt, die sofortiges und durchgreifendes Handeln verlangt. Die Folgen des Klimawandels sind bereits deutlich spürbar, obwohl wir uns dem Höhepunkt noch nicht genähert haben. Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen der Menschen auf der ganzen Welt sind bereits durch den Klimawandel beeinträchtigt, Gesundheitsrisiken und lebensbedrohliche Klimakatastrophen nehmen zu. Es ist verlockend, die Beweise zu ignorieren und wie gewohnt weiterzumachen. Wir können allerdings auch mit praktischen Maßnahmen handeln, um künftigen Generationen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.

Wir sind die erste Generation, die den Wert von Natur und Klima und die enormen negativen Auswirkungen, die wir auf sie haben, recht gut versteht. Wir sind vielleicht auch die letzte Generation, die etwas dagegen tun kann.

Wissenschaftliche Modelle prognostizieren einen möglichen Anstieg von bis zu 5 Grad Celsius bis 2100 für das südliche Afrika, was enorme Folgen für die Region haben wird. Die nun schon schwer auf die Menschen und Umwelt lastende Hitze in Namibia wird noch zunehmen und mit langen Dürreperioden, starken Regenfällen und höheren Temperaturen einhergehen.

Sie denken, 2100 ist in weiter Zukunft? Ihre Kinder und Enkelkinder werden wahrscheinlich 2100 erleben und bis dahin ihre eigenen Kinder und Enkelkinder haben. Können Sie Ihren Kindern in die Augen sehen und sagen, dass Sie alles Menschenmögliche getan haben, um dem Klimawandel entgegen zu wirken und eine heile Zukunft für sie zu sichern?

Wir wissen, warum der Klimawandel stattfindet. Die meisten Klimawissenschaftler sind sich einig, dass der von Menschen verursachte Klimawandel zusammen mit naturbedingten Einflüssen eine Realität ist. Die Treibhausgasemissionen erwärmen unseren Planeten und schaffen gefährliche Wetterbedingungen wie extreme Überschwemmungen, Dürren, Superstürme und Waldbrände. Infolgedessen nehmen Krankheiten und Armut zu, und die Zukunft für die kommenden Generationen ist unsicher. Wir alle zahlen einen hohen Preis für den Klimawandel, unabhängig davon, wo wir leben und ob wir dazu beitragen.

Obwohl Namibias Beitrag zum Klimawandel gering ist, könnte es eines der Länder sein, die am stärksten betroffen werden. Das Treibhausgas CO2 (Kohlendioxid), das das Klima entscheidend beeinflusst, wird durch die Großunternehmen in den Industrienationen freigesetzt. Methan ist ein weiteres Treibhausgas, das vor allem beim Reisanbau und der Rinderzucht entsteht; auf diese Weise trägt Namibia zu einem gewissen Grad zum Klimawandel bei.

Was passiert mit dem Klima?

Wenn wir über den Klimawandel sprechen, beziehen wir uns auf substantielle, langfristige Veränderungen des globalen Klimas, während die globale Erwärmung der langsame Anstieg der Durchschnittstemperatur in der Atmosphäre ist. Steigende CO2-Belastungen erhöhen die globalen Temperaturen und stören die natürlichen Systeme. Je mehr Kohlenstoffbelastung in der Luft ist, desto mehr wird die Sonnenenergie als Wärme eingeschlossen. Höhere Temperaturen bewirken mehr Verdunstung vom Land und vom Meer in die Atmosphäre. Wenn die Luft wärmer wird, kann sie mehr Wasserdampf aufnehmen. Dies kann zu stärkeren Regenfällen führen, die das Risiko von Überschwemmungen erhöhen. Ein Großteil des Wassers fließt ins Meer, in die Bäche und Flüsse, verursacht Erosionen und tut wenig, um den Boden zu durchfeuchten. Dies in Verbindung mit erhöhten Temperaturen verstärkt das Risiko von Dürren.

Große Mengen CO2 werden von den Meeren absorbiert. Dadurch erwärmt sich das Wasser, der pH-Wert verändert sich, die Ozeane werden sauer, der Sauerstoffgehalt sinkt; das führt zu einer Veränderung der Fischbestände und der Meeresbiotope. Wärmere Meere treiben weitere Stürme an, polare Eiskappen schmelzen, der Meeresspiegel steigt an.

Der Zusammenhang zwischen steigenden CO2-Werten in der Atmosphäre und dem Verlust der Biodiversität (biologische Vielfalt) ist offensichtlich. Doch dieses Wissen scheint die Gehirne von Politikern, Industriellen und Kapitalisten nicht zu erreichen. Die gigantischen Umweltsünder wie Öl- und Kohleunternehmen verdienen Milliarden mit der Produktion schmutziger Energie; sie sind nicht bereit, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Einige westliche Industrien verlagern ihre Produktion in Länder wie China, Indien, Vietnam, Bangladesch, Länder, die bekanntermaßen die niedrigsten Löhne zahlen und deren Arbeitsbedingungen unter internationalen Standards liegen. Gleichzeitig werden diese Länder mit den CO2-Emissionen belastet. Warum reagieren Politiker und Industrielle nicht auf diese Situation? Die Industriellen sollten begreifen, dass die von ihnen mitverursachte Klimakatastrophe langfristig negative Auswirkungen auf ihre Produktion haben wird, und dass die uneingeschränkte Ausbeutung nicht ewig andauern kann.

Neben der Industrie sind es häufig die reichen Menschen, die am meisten konsumieren und den größten CO2-Fußabdruck hinterlassen. Es ist daher ungerecht, den Armen und denjenigen, die bereits bescheiden leben, Beschränkungen aufzuerlegen. Nicht alle von uns haben die Klimakrise verursacht. Aber wir alle leiden unter den Folgen. Darum müssen alle Menschen aller Länder in Partnerschaft zusammenarbeiten. Es ist die Verantwortung eines jeden, menschenwürdige Lebensbedingungen für künftige Generationen zu schaffen. Wir müssen verstehen, dass unser Planet die Belastung durch das uneingeschränkte Wirtschaftswachstum nicht mehr tolerieren kann.

Das Paris Abkommen von 2015 ist die erste wirklich verbindliche Vereinbarung über den Klimaschutz und ersetzt das Kyoto-Protokoll von 1997. Das Abkommen wurde von 185 Ländern ratifiziert, Namibia gab eine der ersten Signaturen. Ziel der Vereinbarung ist es, die globale Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts unter 2 Grad Celsius zu halten. Noch wünschenswerter ist ein Anstieg von nur 1,5 Grad Celsius, so der IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change). Nach Berechnungen des IPCC muss es der Menschheit gelingen, bis 2050 nicht mehr CO2 auszustoßen, als Pflanzen, Land und Ozeane aus der Erdatmosphäre aufnehmen können. Dieses Gleichgewicht ist notwendig, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Bertchen Kohrs, Earthlife Namibia

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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