Kühe reicher als Afrikaner

Es vergeht kaum ein Tag, an dem hier zu Lande nicht irgendwelche Spenden an Wohltätigkeitsorganisationen, an Arme, Kranke, Behinderte und an "die in der Vergangenheit benachteiligten" Menschen übergeben werden.

Das Ausland zeigt sich Namibia gegenüber generell sehr großzügig, auch die einheimischen Unternehmen leisten durch Sozialfonds ihren Beitrag zur Bekämpfung der Armut und zur Entwicklung Namibias. In den Städten "subventionieren" die "Reichen" die Armen, indem ein kleiner Teil die Stadtverwaltungs-Rechnungen zahlt und die Armen Strom und Wasser dadurch eben "umsonst" in Anspruch nehmen können. Die Einwohner Windhoeks sind sogar bereit, die städtische Polizei zu finanzieren, obwohl die Sicherheit der Bürger eigentlich Aufgabe der Regierung ist.


Der Staat selbst investiert zwar auch in die Entwicklung dieses Landes, aber man wird das Gefühl dennoch nicht los, dass es den armen Menschen, die während der Apartheidsära gelitten haben, heute im Alltag nicht wirklich besser geht. Wir sind nach 13 Jahren unter neuer Regierungsführung immer noch soweit, dass wir den Kopf zwar über Wasser halten können, es jedoch trotz der vielen Hilfen nicht aufs Trockene schaffen.


Symptomatisch übrigens auch für andre Länder dieses Kontinents, wie Henning Melber, Direktor des Nordischen Afrikainstituts in Schweden, kürzlich während eines Vortrags über Nepad berichtete: Analysten des "African Economic Outlook" schätzen, dass bis 2015 die etwa 345 Millionen Einwohner Afrikas in extremer Armut leben werden, d.h. mit einem Einkommen von unter einem US-Dollar am Tag. Obwohl bis 2015 die Zahl der Armen eigentlich um die Hälfte reduziert werden sollte - so sieht es die Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas (Nepad) vor - wird der Kontinent wahrscheinlich neue Rekorde an bitterster Armut erzielen.


Vision 2030, Nepad, AU, Agoa, Sadc - alles Wunschdenken, afrikanischer Marketinggag? Ein südafrikanischer Student (laut Melber-Vortrag) drückte eines der Probleme dieser Projekte und Konstellationen wie folgt aus: "Eine europäische Kuh erhält zwei US-Dollar täglich, auf Grund von Subventionen der EU. 300 Millionen Afrikaner dagegen müssen mit weniger als einem US-Dollar am Tag auskommen." Nicht nur EU-Subventionen oder Handelsverträge, die zum Vorteil der Industriestaaten gestaltet werden, werfen Schatten über diese Visionen, sondern auch der Mangel an konkreter Konzeption. Wie wollen wir diesen auf sieben Prozent anvisierten Wirtschaftswachstum und die Reduzierung der Armut um die Hälfte in den nächsten 15 Jahren erreichen, wenn schon heute feststeht, dass ein Großteil der Einwohner Namibias noch nicht einmal ihre Wasserrechnungen begleichen können?


Es fehlt vor allem auch der Plan, wie man die so notwendig gewordenen Spenden reduzieren kann. Denn Spenden sind eigentlich keine "Hilfen" mehr - wir Afrikaner sind vom Handaufhalten abhängig geworden. Als Bettler hat man bei Verhandlungen mit Industriestaaten aber die schlechteren Karten in der Hand.

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Allgemeine Zeitung 2024-04-23

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