Keine Kontrolle

Windhoek - Die Teilnehmer eines Seminars zum Thema "Giftgebrauch und -missbrauch in der Viehfarmerei" wurden am Freitag durch entgegengesetzte Meinungen innerhalb der zuständigen Behörde verwirrt, die keine einheitliche und verbindliche Strategie im Kampf gegen die Tollwut zu haben scheint.

Während einige der Verantwortlichen die Vergiftung von Schakalen mit Strychnin als wirksames Mittel im Kampf gegen die Tollwut betrachten, gilt diese Methode anderen als vollkommen wirkungslos. Die widersprüchlichen Auffassungen wurden bei einer Diskussion über die Frage deutlich, warum immer mehr kommunale Farmer in der Kunene Region die dort vorkommenden Wildtiere vergiften, obwohl diese eine Hauptattraktion in dem Touristengebiet sind.


In den vergangenen Jahren wurde ein Drittel der Genehmigungen zum Strychninerwerb in dieser Region von Staatstierärzten ausgereicht. Eine Ursache ist wahrscheinlich, dass es für alle Farmer besonders einfach und billig ist Strychnin zu erhalten - N$20 für fünf Gramm - um Problemtiere zu bekämpfen. Weiterhin fehlt es an Kontrollen wenn ein Farmer einmal Strychnin oder ein anderes Gift legal erworben hat. Erstaunlich war auch die Aussage der Vertreterin des Namibia Landwirtschaftsverbandes, Talita Lofty-Eaton, dass Problemtiere bekämpft werden, weil sie Verluste bei Rindern, Kleinvieh und Springböcken verursachen. Da Springböcke vor allem im Süden des Landes inzwischen einen beachtlichen Wert für den Farmer darstellen, wird ihr Verlust inzwischen dem Viehverlust gleichgestellt.


Dr Ian Baines sagte, dass das Vergiften von Hunden in Städten, besonders in Windhoek in den vergangenen drei Jahren zugenommen habe und gleichzeitig die Anzahl von Einbrüchen sprunghaft gestiegen sei. Er wies darauf hin, dass die bekannten Zahlen von vergifteten Haustieren nur die Spitze des Eisberges sei, denn niemand wisse wie viele Tiere auf Farmen vergiftet werden. Dr. Baines betonte, dass aus der Sicht des Tierschutzes der Gebrauch von Strychnin nicht vertretbar sei, da ein Tier "brutal und qualvoll umgebracht wird".


Dr. Paul Ludik vom Nationalen Gerichtsmedizinischen Institut, machte sich Sorgen über die steigenden Todesfälle in Namibia durch Gift. Bei Todesfällen durch Gift sind 45 Prozent Selbstmorde, 27 Prozent Morde und 18 Prozent Unfälle. DIe meisten der Gifttoten stammen von Farmen (46%), aus städtischen Gebieten 36% und aus ländlichen Gebieten 18%. In den meisten Fällen werden Gifte aus der Gruppe der Organischen Phosphate benutzt, die im Handel frei erhältlich sind.


Dr. Otto Hübschle von der Veterenärbehörde meinte, dass es uneffektiv sei, die Tollwut durch Vergiften von Schakalen bekämpfen zu wollen, weil sich der Schakalbestand sehr schnell wieder erhole. Die Tollwut müsse, wie jetzt bei den Kudus, als eine natürliche Reduzierung angesehen werden. In Namibia gelten die Schabrakenschakale und Löffelhunde als die Hauptträger der Tollwut.


Staatstierärztin Dr. Reneschke Wasserfall betonte, dass gemäß der bestehenden Bestimmungen nur die Problemtiere Schakal und Karakal mit Strychnin bekämpft werden dürfen. Kein Farmer darf Geparden, Leoparden, Hyänen oder Löwen mit Strychnin töten. Desweiteren ist es jedem Farmern untersagt, das von ihm erworbene Strychnin auf einer anderen Farm zu benutzen bzw. an einen anderen Farmer zu geben oder offen oder in einem Kadaver auslegen. Ferner dürfe niemand falsche Angaben machen, wenn er Strychnin bei einem Staatstierarzt beantragt und müsse die eidesstattliche Erklärung im Beisein eines Tierarztes unterschreiben. Damit verpflichtet sich der Farmer das Strychnin den Bestimmungen entsprechend zu gebrauchen und aufzubewahren. Dr. Wasserfall räumte ein, dass danach keine weiteren Kontrollen von Seiten der Veterenärbehörde durchgeführt werden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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