Keine Entscheidung im Meisterschaftsrennen

Von Philipp Lüßen

Windhoek

„The battle of the giants“ (Das Duell der Giganten) warf lange Schatten voraus. Die Partie, die gleichzeitig ein Katutura-Derby ist, wurde als Vorentscheidung hochstilisiert, aber das Ergebnis lässt weiterhin beide Mannschaften als Meisterschaftskandidaten voranschreiten. Die besseren Voraussetzungen hat jedoch Black Africa (BA). Die Erwartungen an das Spiel waren groß, konnten aber nur zum Teil gehalten werden.

Zu Beginn des Spiels zeigte Black Africa, warum sie dieses Jahr fast ununterbrochen an der Spitze des Tableaus stehen. In einem variablen 3-5-2-System hatten sie zu Beginn deutlich mehr Spielanteile und verzeichneten in der zehnten Minute folgerichtig die erste Abschlussaktion. Dynamo Fredericks gab einen ersten Warnschuss Richtung African-Stars-Keeper Mbazuvara ab.

Der erste Abschluss wirkte wie ein Hallo-Wach-Effekt auf die Spieler der African Stars. Direkt im Gegenzug setzte sich Flügelspieler Ambrosius Amseb stark auf der linken Seite durch, ließ einen Spieler aussteigen und kam mit einem Fernschuss aus halblinker Position zum ersten Abschluss für die African Stars. Es war der Auftakt für die stärkste Phase der African Stars. In der 18. Minute wurde eine Unaufmerksamkeit in Black Afrikas Defensive bestraft. Ibrahim Youssouf eroberte den Ball und spielte ihn direkt weiter auf Chrispen Mbewe, der mit einem Steckpass Gustav Isaak freispielte, der mit einem nicht platzierten, aber sehr harten Schuss die Führung erzielte.

Die zehnminütige Druckphase der Gastgeber wurde erst durch die erste nennenswerte Großchance von Black Africa in der 26. Minute unterbrochen. Stoßstürmer Deri Goagoseb verarbeite elegant einen langen Ball BAs, lief frei auf das Tor zu, um den Ball dann in aussichtsreicher Position zu vertändeln, anstatt zum Abschluss zu kommen.

Der Tabellenführer kam danach immer besser ins Spiel und erzielte den vermeintlichen Ausgleich in der 35. Minute. Marco Somseb steckte schön durch auf Dorait Guiseb, der sehenswert abschloss, aber kurzerhand vom Schiedsrichter zurückgepfiffen wurde - klare Abseitsposition.

Somit ging es mit der etwas schmeichelhaften Führung für die African Stars in die Halbzeitpause.

Black Africa kam etwas mühselig aus der Pause, aber dominierte das Spiel mit viel Ballbesitz. Die African Stars wurden zunehmend in der eigenen Hälfte eingeschnürt und befreiten sich nur in der 61. Minute mit einem Fernschuss von Gustav Isaak, nach einer kurzausgeführten Ecke.

Black Africa lauerte weiterhin auf eine Lücke in der stabilen African Stars Abwehr und wurde in der 63. Minute für den hohen Aufwand belohnt. Eine unübersichtliche Situation am Strafraum nutzte Immanuel Heita um zum Ausgleich zu kommen. Einen Abpraller nahm Heita volley und vollendete mit einem Strahl ins rechte obere Eck - ein wunderschöner Treffer.

Nach dem Ausgleich wurde das Spiel etwas ruppiger uns es ergaben sich nur noch vereinzelte Chancen.

Der auffälligste Spieler war Black Afrikas Flügelspieler Guiseb. Er brachte die Defensive von den African Stars mit seinem Dribblings immer wieder in Schwierigkeiten und kreierte viele Lücken für seine Mitspieler. Zu stoppen, war er oft nur mit harten Mitteln, wie in der 77. Minute, als er von Ivan Kamberida regelrecht umgesenst wurde - gelbe Karte. Torschütze Gustav Isaak war auf Seiten der African Stars der auffälligste Spieler. Technisch extrem beschlagen und immer wieder mit hohem Tempo machte er die Defensive Black Africas unsicher und fand nicht nur beim Gegentreffer die Lücke für gefährliche Abschlüsse.

Black Africa steht somit drei Spieltage vor Ende der Saison weiterhin an der Spitze der Tabelle. Bei deutlich besserem Torverhältnis würden zwei Siege wohl zur Meisterschaft reichen. Den African Stars bleibt nur die Hoffnung bei vier eigenen Siegen von Fehlern des Konkurrenten zu profitieren.