Kein Vertrauen mehr

Der Regionalkommandant der Erongo-Region, Festus Shilongo, wäre am Montag bei der öffentlichen Versammlung in Swakopmund bestimmt blass geworden, wenn er den Worten der Bürger hätte lauschen können. Shilongo war aber kurzfristig ins Staatshaus zitiert worden und hatte daher die Anliegen der Swakopmunder persönlich nicht entgegennehmen können. Dennoch war die Bürgermeisterin Germina Shitaleni bereit, diese zu notieren und versprach, sie dem Polizeichef zukommen zu lassen.

Die Beschwerdeliste der Einwohner ist lang, sie kann aber in einem Satz zusammengefasst werden: "Die Swakopmunder Polizei besteht - bis auf ein paar Ausnahmen in höheren Rängen - aus einem analphabetischen, ignoranten und unzuverlässigen Beamtenhaufen, der den Steuerzahler nur Geld kostet, aber nichts für die Sicherheit der Bürger tut." Das klingt bitter, ist aber wahr. Die Polizei reagiert nur selten auf Anrufe, kommt vereinzelt - wenn überhaupt - zu Tatorten, kennt sich in der Stadt nicht aus, Straßennamen sind ihr fremd und es fehlt an Hilfsbereitschaft und professionellem Auftreten.

An der Küste regieren die Ganoven - und die Polizei sieht tatenlos zu. Die Einwohner haben das Vertrauen in den "Freund und Helfer" verloren. Festus Shilongo muss hier schnellsten eingreifen, denn in seinem Bezirk blinken nur noch die Uniformen.