Kein Grund für Gnade
Am Abend des 2. Juli 1993 gerieten Phillip Herbst und Walter Carelse mit zwei Farmarbeitern in Streit. Kurze Zeit darauf waren die zwei Farmarbeiter von Kugeln durchsiebt.
Gestern wurde am Windhoeker Obergericht das Strafmaß gegen die zwei geständigen Beteiligten verkündet.
Windhoek Richter Peter Shivute ließ in diesem Verfahren nicht mit sich handeln. Vor der Verkündung des Strafmaßes gegen den Doppelmörder Phillip Herbst sagte er: "Dieser Mann hat nicht nur zwei Menschen kaltblütig ermordet. Er hat eines der Opfer, das um Gnade flehte, regelrecht hingerichtet. Und er hat zwei Familien zerstört. Es sei hier nur am Rande erwähnt, dass die Mutter von Moses Gowaseb am Grab ihres Sohnes einen Zusammenbruch hatte und drei Tage später verstarb. Das Gericht hat deshalb alle Anträge der Verteidigung auf Strafminderung nach eingehender Prüfung abgelehnt." Regungslos nahm Phillip Herbst (45) danach die Verkündung des Strafmaßes entgegen: 30 Jahre Haft für den Mord an Naftalie Boois (24) und nochmal 30 Jahre Haft für den Mord an Moses Gowaseb (40).
Da die zweite Haftzeit sich teilweise mit der ersten Überschneidet (sog. "Gleichzeitigkeit") summiert sich die Gesamtstrafe auf 45 Jahre Gefängnis. Bei seiner Entlassung wäre Phillip Herbst somit 90 Jahre alt.
Die anwesenden Angehörigen der beiden Opfer nahmen das Urteil mit Genugtuung auf. "Dieser Mann wird im Gefängnis sterben. Und das ist richtig so", bewertete ein Familienmitglied von Moses Gowaseb das Urteil nach Verfahrensende.
Anders als bei Phillip Herbst folgte das Gericht im Fall von Walter Carelse weitgehend der Argumentation der Verteidigung. Richter Shivute verhängte eine Geldstrafe für einfache Körperverletzung in Höhe von N$ 2000 oder neun Monate Haft. Carelse konnte in seinem Geständnis glaubhaft machen, dass er von der Tat seines Freundes Herbst selber überrumpelt wurde und die Morde nicht verhindern konnte. Auch die Tatsache, dass sich Carelse nach der Tat seinem Bruder anvertraute und sich wenig später der Polizei stellte, wirkte hinsichtlich des Strafmaßes schuldmindernd. Shivute sagte: "Für mich ist es eine Tatsache, dass sich Walter Carelse nicht der Mithilfe an den Morden schuldig gemacht hat. Die Angst um sein eigenes Leben war zu dieser Zeit, schließlich war er der einzige Tatzeuge, gerechtfertigt und akut. Die von ihm vor den Morden begangene Körperverletzung hat er gestanden". Mit dem gestrigen Verhandlungstag endet ein Strafverfahren, das sich insgesamt über zehn Jahre erstreckt hatte.
Gestern wurde am Windhoeker Obergericht das Strafmaß gegen die zwei geständigen Beteiligten verkündet.
Windhoek Richter Peter Shivute ließ in diesem Verfahren nicht mit sich handeln. Vor der Verkündung des Strafmaßes gegen den Doppelmörder Phillip Herbst sagte er: "Dieser Mann hat nicht nur zwei Menschen kaltblütig ermordet. Er hat eines der Opfer, das um Gnade flehte, regelrecht hingerichtet. Und er hat zwei Familien zerstört. Es sei hier nur am Rande erwähnt, dass die Mutter von Moses Gowaseb am Grab ihres Sohnes einen Zusammenbruch hatte und drei Tage später verstarb. Das Gericht hat deshalb alle Anträge der Verteidigung auf Strafminderung nach eingehender Prüfung abgelehnt." Regungslos nahm Phillip Herbst (45) danach die Verkündung des Strafmaßes entgegen: 30 Jahre Haft für den Mord an Naftalie Boois (24) und nochmal 30 Jahre Haft für den Mord an Moses Gowaseb (40).
Da die zweite Haftzeit sich teilweise mit der ersten Überschneidet (sog. "Gleichzeitigkeit") summiert sich die Gesamtstrafe auf 45 Jahre Gefängnis. Bei seiner Entlassung wäre Phillip Herbst somit 90 Jahre alt.
Die anwesenden Angehörigen der beiden Opfer nahmen das Urteil mit Genugtuung auf. "Dieser Mann wird im Gefängnis sterben. Und das ist richtig so", bewertete ein Familienmitglied von Moses Gowaseb das Urteil nach Verfahrensende.
Anders als bei Phillip Herbst folgte das Gericht im Fall von Walter Carelse weitgehend der Argumentation der Verteidigung. Richter Shivute verhängte eine Geldstrafe für einfache Körperverletzung in Höhe von N$ 2000 oder neun Monate Haft. Carelse konnte in seinem Geständnis glaubhaft machen, dass er von der Tat seines Freundes Herbst selber überrumpelt wurde und die Morde nicht verhindern konnte. Auch die Tatsache, dass sich Carelse nach der Tat seinem Bruder anvertraute und sich wenig später der Polizei stellte, wirkte hinsichtlich des Strafmaßes schuldmindernd. Shivute sagte: "Für mich ist es eine Tatsache, dass sich Walter Carelse nicht der Mithilfe an den Morden schuldig gemacht hat. Die Angst um sein eigenes Leben war zu dieser Zeit, schließlich war er der einzige Tatzeuge, gerechtfertigt und akut. Die von ihm vor den Morden begangene Körperverletzung hat er gestanden". Mit dem gestrigen Verhandlungstag endet ein Strafverfahren, das sich insgesamt über zehn Jahre erstreckt hatte.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen