Kaution ist ein Teufelskreis
Die Freilassung aus der Untersuchungshaft gegen die Zahlung einer Kaution steht in Namibia kaum noch im Verhältnis. Handelt es sich schon um reine Willkür? Es gibt mutmaßliche Mörder, die lächerliche Beträge zahlen und danach wieder auf den Straßen frei herumlaufen.
Gleich zwei prominente Fälle gab es diese Tage, bei denen die Kautionsfrage aufgekommen ist. Der erste Fall war der Überfall auf den Farmer Detlev Doll bei Outjo, der vor rund zwei Wochen in seinem Farmhaus von drei Personen verprügelt und ausgeraubt worden war. Die Polizei verdient zwar ein Lob, da alle drei Verdächtigen schnell geschnappt werden konnten. Aber, der Verdächtige Lourens Aib soll gegen Kaution in einem anderen Mordverfahren auf freiem Fuß gewesen sein. Außerdem soll ihm in einem anderen Verfahren Vergewaltigung vorgeworfen worden sein. Wie konnte diese Person erneut Kaution erhalten?
In einem anderen Fall wurde kürzlich ein Haftbefehl gegen einen angeklagten Mörder erlassen. Dieser Tatverdächtige, der de Klerk im Oktober 2015 bei Usakos ermordet haben soll, war gegen Kaution in Höhe von 1000 N$ auf freiem Fuß. Seine zwei Mitangeklagten sind ebenfalls auf freiem Fuß. Dieser lächerlich geringe Kautionsbetrag sorgt für Stirnrunzeln, vor allem weil den Personen nach einem Schuldspruch eine lebenslange Haftstrafe droht.
Im letzteren Beispiel steht die Kaution im Gegensatz zu den Vorwürfen wohl kaum noch im Verhältnis. Das muss bestimmt auch für die Ermittler frustrierend sein, die die Ermittlungen erfolgreich gemacht und die Verdächtigen schnell verhaftet haben. Wo liegt das Problem? War es die Justiz, die versagt hat oder lag es bei der Polizei, die (wieder) schlampig ermittelt hat?
Die Kautionsfrage ist und bleibt hierzulande ein Teufelskreis. In vielen Fällen wird die Kaution schnell bestimmt, da die Gefängnisse landesweit überfüllt sind und es einfach keinen Platz mehr gibt. Das sollte aber keine Entschuldigung sein, Wiederholungstäter auf die Straße zu setzen. Es werden unschuldige Bürger zum Opfer – und es schadet dem Ruf Namibias.
Erwin Leuschner
Gleich zwei prominente Fälle gab es diese Tage, bei denen die Kautionsfrage aufgekommen ist. Der erste Fall war der Überfall auf den Farmer Detlev Doll bei Outjo, der vor rund zwei Wochen in seinem Farmhaus von drei Personen verprügelt und ausgeraubt worden war. Die Polizei verdient zwar ein Lob, da alle drei Verdächtigen schnell geschnappt werden konnten. Aber, der Verdächtige Lourens Aib soll gegen Kaution in einem anderen Mordverfahren auf freiem Fuß gewesen sein. Außerdem soll ihm in einem anderen Verfahren Vergewaltigung vorgeworfen worden sein. Wie konnte diese Person erneut Kaution erhalten?
In einem anderen Fall wurde kürzlich ein Haftbefehl gegen einen angeklagten Mörder erlassen. Dieser Tatverdächtige, der de Klerk im Oktober 2015 bei Usakos ermordet haben soll, war gegen Kaution in Höhe von 1000 N$ auf freiem Fuß. Seine zwei Mitangeklagten sind ebenfalls auf freiem Fuß. Dieser lächerlich geringe Kautionsbetrag sorgt für Stirnrunzeln, vor allem weil den Personen nach einem Schuldspruch eine lebenslange Haftstrafe droht.
Im letzteren Beispiel steht die Kaution im Gegensatz zu den Vorwürfen wohl kaum noch im Verhältnis. Das muss bestimmt auch für die Ermittler frustrierend sein, die die Ermittlungen erfolgreich gemacht und die Verdächtigen schnell verhaftet haben. Wo liegt das Problem? War es die Justiz, die versagt hat oder lag es bei der Polizei, die (wieder) schlampig ermittelt hat?
Die Kautionsfrage ist und bleibt hierzulande ein Teufelskreis. In vielen Fällen wird die Kaution schnell bestimmt, da die Gefängnisse landesweit überfüllt sind und es einfach keinen Platz mehr gibt. Das sollte aber keine Entschuldigung sein, Wiederholungstäter auf die Straße zu setzen. Es werden unschuldige Bürger zum Opfer – und es schadet dem Ruf Namibias.
Erwin Leuschner
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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