"Katastrophe ohne Beispiel"
Die verheerende Flutkatastrophe in Südasien hat in vielen Ländern Verwüstungen von historischem Ausmaß hinterlassen und mindestens 24000 Menschen getötet. Weltweit wurde am Montag zur Hilfe für die zerstörten Küstenregionen aufgerufen, in denen Seuchengefahr droht.
dpa/nampa-ap/sg
Windhoek - Während in den insgesamt zehn von der Flutwelle betroffenen Ländern gestern die Aufräumarbeiten begannen, stehen Hunderttausende vor den Trümmern ihrer Existenz. Unter den Opfern der Katastrophe, die Sonntag von einem Seebeben der Stärke 9,0 vor Sumatra ausgelöst worden war, werden auch viele hundert Touristen aus aller Welt vermutet, die in den Badeorten die Weihnachtsferien verbrachten.
Die Wassermassen rissen allein in Sri Lanka vermutlich 12 000 Menschen in den Tod. Nach Angaben des indischen Fernsehens stieg die Zahl der Toten in Indien auf 6900. Mindestens 4700 Opfer wurden aus Indonesien gemeldet. Hier sprach Präsident Susilo Bambang Yudhoyono eine dreitägige Staatstrauer aus. In Thailand starben über 800 Menschen, mindestens 51 in Malaysia und 46 auf den Malediven. Aus dem ebenfalls betroffenen Birma (Myanmar) lagen keine Angaben vor. Tote und Verletzte gab es auch auf den Seychellen und in Ostafrika. Die Vereinten Nationen sprachen von einer "Katastrophe ohne Beispiel."
Während die UN eine internationale Hilfsaktion für die zehntausenden Obdachlosen und Verletzten der Flut koordiniert, wurde zugleich vor einem möglichen Ausbruch von Seuchen in den Katastrophengebieten gewarnt. "Eine Katastrophe solchen Ausmaßes hat es zuvor noch nie gegeben", sagte eine Sprecherin in Genf. Hunderte von Helfern sowie dringend benötigte Geräte und Medikamente wurden am Montag mit Flugzeugen aus aller Welt auf den Weg gebracht.
Aus der schwer betroffenen indonesischen Provinz Aceh berichteten Reporter von Dutzenden von Leichen entlang der Straßen, die Rettungskräfte in Aceh unter Trümmern bargen. Augenzeugen sahen Leichen auf Bäumen und zwischen Felsen hängen. Strom- und Kommunikationsverbindungen sind weiter unterbrochen.
Auch auf den Stränden im Südosten Indiens türmten sich Leichen und Tierkadaver. Anwohner bereiteten Massenbestattungen vor. Eine Mutter auf der verzweifelten Suche nach ihren Söhnen berichtete der dpa am Telefon von Kinderleichen auf Krankenhausfluren. "Überall sind Fliegen und es ist ein schrecklicher Gestank."
"Wir haben Leichen aus dem Sand gezogen, die Zerstörung ist unvorstellbar", sagte Pater Arputham der dpa, der im Auftrag der Malteser in Indien Soforthilfe leistet. "Die Menschen stehen vor dem Nichts. Jetzt benötigen wir dringend Medikamente wegen der drohenden Seuchengefahr."
Mehrere tausend Menschen werden noch vermisst, besonders aus den zahllosen Fischerdörfern an den Küsten Südindiens und Sri Lankas. Mindestens ein Drittel der Toten sind Kinder. Meteorologen warnten am Montag vor Nachbeben und weiteren gefährlichen Flutwellen.
"Das ist so unwirklich - gestern waren wir noch sorglos im Strandurlaub", sagt die Malaysierin Chin Su Li am Montag, die mit ihrer Familie gerade noch rechtzeitig die Flucht ergreifen konnte. "Die Wellen waren wie eine riesige graue Mauer, ich habe so etwas noch nie gesehen", sagt die 39-Jährige. "Es war der schrecklichste Anblick meines Lebens."
Die japanische Küstenwache teilte mit, dass zwölf Stunden nach dem Beben Tsunami-Flutwellen von bis zu 73 Zentimetern selbst in der Antarktis gemessen worden sind - rund 8900 Kilometer vom Epizentrum entfernt. Laut Angaben von Experten war das Sumatra-Beben das zweitstärkste jemals gemessene Erdbeben.
dpa/nampa-ap/sg
Windhoek - Während in den insgesamt zehn von der Flutwelle betroffenen Ländern gestern die Aufräumarbeiten begannen, stehen Hunderttausende vor den Trümmern ihrer Existenz. Unter den Opfern der Katastrophe, die Sonntag von einem Seebeben der Stärke 9,0 vor Sumatra ausgelöst worden war, werden auch viele hundert Touristen aus aller Welt vermutet, die in den Badeorten die Weihnachtsferien verbrachten.
Die Wassermassen rissen allein in Sri Lanka vermutlich 12 000 Menschen in den Tod. Nach Angaben des indischen Fernsehens stieg die Zahl der Toten in Indien auf 6900. Mindestens 4700 Opfer wurden aus Indonesien gemeldet. Hier sprach Präsident Susilo Bambang Yudhoyono eine dreitägige Staatstrauer aus. In Thailand starben über 800 Menschen, mindestens 51 in Malaysia und 46 auf den Malediven. Aus dem ebenfalls betroffenen Birma (Myanmar) lagen keine Angaben vor. Tote und Verletzte gab es auch auf den Seychellen und in Ostafrika. Die Vereinten Nationen sprachen von einer "Katastrophe ohne Beispiel."
Während die UN eine internationale Hilfsaktion für die zehntausenden Obdachlosen und Verletzten der Flut koordiniert, wurde zugleich vor einem möglichen Ausbruch von Seuchen in den Katastrophengebieten gewarnt. "Eine Katastrophe solchen Ausmaßes hat es zuvor noch nie gegeben", sagte eine Sprecherin in Genf. Hunderte von Helfern sowie dringend benötigte Geräte und Medikamente wurden am Montag mit Flugzeugen aus aller Welt auf den Weg gebracht.
Aus der schwer betroffenen indonesischen Provinz Aceh berichteten Reporter von Dutzenden von Leichen entlang der Straßen, die Rettungskräfte in Aceh unter Trümmern bargen. Augenzeugen sahen Leichen auf Bäumen und zwischen Felsen hängen. Strom- und Kommunikationsverbindungen sind weiter unterbrochen.
Auch auf den Stränden im Südosten Indiens türmten sich Leichen und Tierkadaver. Anwohner bereiteten Massenbestattungen vor. Eine Mutter auf der verzweifelten Suche nach ihren Söhnen berichtete der dpa am Telefon von Kinderleichen auf Krankenhausfluren. "Überall sind Fliegen und es ist ein schrecklicher Gestank."
"Wir haben Leichen aus dem Sand gezogen, die Zerstörung ist unvorstellbar", sagte Pater Arputham der dpa, der im Auftrag der Malteser in Indien Soforthilfe leistet. "Die Menschen stehen vor dem Nichts. Jetzt benötigen wir dringend Medikamente wegen der drohenden Seuchengefahr."
Mehrere tausend Menschen werden noch vermisst, besonders aus den zahllosen Fischerdörfern an den Küsten Südindiens und Sri Lankas. Mindestens ein Drittel der Toten sind Kinder. Meteorologen warnten am Montag vor Nachbeben und weiteren gefährlichen Flutwellen.
"Das ist so unwirklich - gestern waren wir noch sorglos im Strandurlaub", sagt die Malaysierin Chin Su Li am Montag, die mit ihrer Familie gerade noch rechtzeitig die Flucht ergreifen konnte. "Die Wellen waren wie eine riesige graue Mauer, ich habe so etwas noch nie gesehen", sagt die 39-Jährige. "Es war der schrecklichste Anblick meines Lebens."
Die japanische Küstenwache teilte mit, dass zwölf Stunden nach dem Beben Tsunami-Flutwellen von bis zu 73 Zentimetern selbst in der Antarktis gemessen worden sind - rund 8900 Kilometer vom Epizentrum entfernt. Laut Angaben von Experten war das Sumatra-Beben das zweitstärkste jemals gemessene Erdbeben.
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Allgemeine Zeitung
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