Kapitalanleger kennen kein Pardon
Mugabe, Mugabe, Mugabe - in allen Ecken und in jeder Form ist der Ärger groß. Jeder, der nicht blauäugig die Entwicklung von Afrika verfolgt hat, konnte das Desaster in Simbabwe früh erkennen. Freiheitskämpfer, wie der Name schon sagt, sind in erster Linie "Kämpfer" - und die stehen außerhalb von Gesetzen, z.B. schon mit der OPO (Ovamboland Peoples Organisation, später SWAPO) oder besser haben sich außerhalb der Gesetze gestellt. Mögen diese auch noch so undemokratisch sein, sie stellen aber ein Reglement zum Zusammenleben dar, auch Stammesgesetze. So ergibt sich dann nach eigenem Druck, dass das, was man für richtig hält, auch gegen gegebene Gesetze willentlich und wissentlich verstößt. Diese Einstellung ist das Grundverständnis der Freiheitskämpfer und fließt auch in die Entwicklung von übernommener Macht ein, sei sie von der UNO geschenkt oder in anderer Form geschehen.
Aus dieser Situation heraus entstehen Entwicklungen wie in Simbabwe. Sie sind nur mit neuen Freiheitskämpfern zu beseitigen und das Dilemma beginnt von vorn, was wohl bekannt ist. Man kann beginnen mit Lumumba, Bokassa, Amin, Sessecco, Kabila und noch vielen anderen Herrschenden und schon meist mit Gewalt Vergangenen. Der einzige wirkliche Freiheits- und Friedenskämpfer Nelson Mandela ist und bleibt einzigartig, er hat die Folgen getragen und gesiegt, vielleicht noch Martin Luther King.
Freiheit hat viele Facetten und Auslegungen. Freiheitskämpfer legen diese in der Regel für ihre eigenen Bedürfnisse aus, sei es Macht oder eigene wirtschaftliche Vorteile oder beides. Und so sind Konflikte vorprogrammiert und werden es bleiben. Namibia wird nach heutigen Einschätzungen einen ähnlichen Weg wie Simbabwe gehen, denn die Grundvoraussetzungen, nämlich die Überforderung des Arbeitsmarktes durch die hohe Anzahl von Schulabgängern, wie es in Simbabwe war, die nicht zu den von ihnen gewünschten Bedingungen die gewünschte oder suggerierte Arbeit finden, werden der Auslöser sein und dann können, wie in Simbabwe, die Herrschenden nur noch auf diesen Zug aufspringen, egal wer nun gerade Herrschender ist.
Wenn man sarkastisch sein wollte, kann man Mugabe als den großen Naturbewahrer bezeichnen. Er passt die Menge der Bevölkerung der Natur an und nicht andersherum. Ich höre schon im Voraus die Aufschreie! Wenn die Führung von Namibia glaubt, dass mangels einer sofortigen negativen Reaktion auf den Besuch von einem Geächteten keine Nachteile entstehen und daraus den Trugschluss ziehen, dass alles in bester Ordnung wäre, liegt man völlig falsch.
Investitionsreaktionen sind wie eine Schwangerschaft: es braucht Zeit und hat dann aber ein Ergebnis, das so leicht nicht wieder korrigierbar ist. Investoren, insbesondere kapitalstarke Hedge-Fonds, wollen 25% Kapitalrendite sehen und keiner der namibischen BEE-Kapitalanlagen in Namibia bringen wirkliche Gewinne. Die Manager dieser künstlichen Konfigurationen würden bei einer Übernahme nicht mal kurz überleben; tieffliegend würden sie sich meistens sogar unter der Erde wiederfinden.
Keine Sorge, die Reaktion auf den Mugabebesuch wird kommen, unabwendbar und unerfreulich. Sich in solch einer Situation zu manövrieren ist nicht nur unvorsichtig, sondern unverantwortlich. Kapitalanleger sind keine Gutmenschen und kennen kein Pardon. Renditen unter 20% sind unverzeihlich.
Willy Scheuer, Windhoek
Aus dieser Situation heraus entstehen Entwicklungen wie in Simbabwe. Sie sind nur mit neuen Freiheitskämpfern zu beseitigen und das Dilemma beginnt von vorn, was wohl bekannt ist. Man kann beginnen mit Lumumba, Bokassa, Amin, Sessecco, Kabila und noch vielen anderen Herrschenden und schon meist mit Gewalt Vergangenen. Der einzige wirkliche Freiheits- und Friedenskämpfer Nelson Mandela ist und bleibt einzigartig, er hat die Folgen getragen und gesiegt, vielleicht noch Martin Luther King.
Freiheit hat viele Facetten und Auslegungen. Freiheitskämpfer legen diese in der Regel für ihre eigenen Bedürfnisse aus, sei es Macht oder eigene wirtschaftliche Vorteile oder beides. Und so sind Konflikte vorprogrammiert und werden es bleiben. Namibia wird nach heutigen Einschätzungen einen ähnlichen Weg wie Simbabwe gehen, denn die Grundvoraussetzungen, nämlich die Überforderung des Arbeitsmarktes durch die hohe Anzahl von Schulabgängern, wie es in Simbabwe war, die nicht zu den von ihnen gewünschten Bedingungen die gewünschte oder suggerierte Arbeit finden, werden der Auslöser sein und dann können, wie in Simbabwe, die Herrschenden nur noch auf diesen Zug aufspringen, egal wer nun gerade Herrschender ist.
Wenn man sarkastisch sein wollte, kann man Mugabe als den großen Naturbewahrer bezeichnen. Er passt die Menge der Bevölkerung der Natur an und nicht andersherum. Ich höre schon im Voraus die Aufschreie! Wenn die Führung von Namibia glaubt, dass mangels einer sofortigen negativen Reaktion auf den Besuch von einem Geächteten keine Nachteile entstehen und daraus den Trugschluss ziehen, dass alles in bester Ordnung wäre, liegt man völlig falsch.
Investitionsreaktionen sind wie eine Schwangerschaft: es braucht Zeit und hat dann aber ein Ergebnis, das so leicht nicht wieder korrigierbar ist. Investoren, insbesondere kapitalstarke Hedge-Fonds, wollen 25% Kapitalrendite sehen und keiner der namibischen BEE-Kapitalanlagen in Namibia bringen wirkliche Gewinne. Die Manager dieser künstlichen Konfigurationen würden bei einer Übernahme nicht mal kurz überleben; tieffliegend würden sie sich meistens sogar unter der Erde wiederfinden.
Keine Sorge, die Reaktion auf den Mugabebesuch wird kommen, unabwendbar und unerfreulich. Sich in solch einer Situation zu manövrieren ist nicht nur unvorsichtig, sondern unverantwortlich. Kapitalanleger sind keine Gutmenschen und kennen kein Pardon. Renditen unter 20% sind unverzeihlich.
Willy Scheuer, Windhoek
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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