„Kampf gegen unsichtbaren Feind“
„Kampf gegen unsichtbaren Feind“

„Kampf gegen unsichtbaren Feind“

Mediziner empfiehlt Eigenverantwortung und mahnt vor drastischen Maßnahmen
Steffi Balzar
Von Steffi Balzar, Windhoek

Gestern wurden 152 neue COVID-19-Fälle in Namibia verzeichnet. Davon sind 84 Frauen und 68 Männer. Windhoek hat mit 97 Fällen erneut die höchste Anzahl Neuinfektionen gemeldet, gefolgt von Swakopmund mit 18 Fällen und Oshakati mit 13 Fällen. Die Regionen Karas und Hardap haben jeweils 13 und zwei Fälle verzeichnet. In den Regionen Ohangwena und Oshikoto wurden insgesamt vier Fälle gemeldet. Das gab der Gesundheitsminister, Kalumbi Shangula, gestern in Windhoek bekannt.

Momentan befinden sich 20 Personen aus der Khomas-Region in einem ernsten Zustand, während sich jeweils fünf Personen aus der Erongo- und der Khomas-Region in einem kritischen Zustand befinden. Die Zahl der Verstorbenen ist auf 82 gestiegen. Zurzeit gibt es 4308 aktive Fälle und 1649 Personen befinden sich in der Quarantäne.

Obwohl die Hauptstadt noch die meisten Neuinfektionen verzeichnet, scheint es besonders in Oshakati weiterhin keinen Rückgang der Corona-Fälle zu geben. Der ehemalige Chefarzt des Katutura Staatskrankenhauses und zuletzt Berater der staatlichen Krankenkasse (PSEMAS), Dr. Obholzer, sagte gestern in einem AZ-Gespräch, dass ihn diese Entwicklung nicht verwundere. Bereits vor circa zwei Wochen habe es einen großen Andrang aus der Hauptstadt in Richtung Norden gegeben und die Neuinfektionen in diesen Gebieten würden seiner Meinung nach noch ansteigen.

„Da das Virus nun überall im Land ausbricht, ist ein Lockdown einzelner Gebiete nicht mehr sehr sinnvoll“, so Obholzer. Er ist der Meinung, dass in Relation zu jedem identifizierten Corona-Fall, gleichzeitig zehn Fälle unentdeckt blieben. „Das liegt daran, dass viele junge Menschen erkranken, die oft keine oder nur milde Symptome aufweisen“. Zudem würden sich nicht alle Menschen testen lassen, da ein Aufenthalt in einer Quarantänestation oft abschreckend wirke.

Laut Obholzer stellt das Virus eine selektive Gefahr da. „Circa 20 Prozent der namibischen Bevölkerung fällt in die Risikogruppe“, so der Arzt. Besonders alte Menschen und Personen mit Vorerkrankungen wie Diabetes seien gefährdet und müssten sich besonders schützen. Die anderen 80 Prozent sollten sich seiner Meinung nach an die Hygienerichtlinien halten und in diesem Rahmen ihrem Alltag und ihrer Arbeit nachgehen. Dabei sei Eigenverantwortung sehr wichtig. „Wir kämpfen gegen einen unsichtbaren Feind und unsere beste Waffe ist Abstandhalten“, sagt er.

Maske tragen, Händewaschen und Abstandhalten würden dazu beitragen, Fälle zu verringern, allerdings geht der Arzt davon aus, dass sich die Verbreitung noch über Monate hinziehen werde. Erst dann hätten sich circa 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus infiziert und man könne von einer gewissen Immunität ausgehen. „Man kann das Virus abbremsen und die Kurve abschwächen, aber die Infektionen nicht sofort eliminieren“, so Obholzer.

Er zeigte sich dennoch besorgt, was die kommenden Monate anbetrifft. „Die Maßnahmen zur Behandlung der Krankheit dürfen nicht verheerender sein als die Krankheit selbst“, sagt er. Steigende Arbeitslosigkeit und eine mögliche Hungersnot führten zu Hoffnungslosigkeit, dabei sei der Oktober in Namibia generell für die meist begangenen Selbstmorde bekannt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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