Justizpossen in Namibia
Nein, Namibia ist kein gefährliches Reiseland und auch kein Paradies für Kriminelle! Oder doch?! Das einzig gefährliche sind offenbar die Sicherheitsbehörden und die Justiz selber.
Es vergeht kaum eine Woche, ohne dass über Pannen und Schlampereien berichtet wird. Das beginnt schon bei der Ermittlungsarbeit: Mal ist kein Fahrzeug da, dann wieder fehlt es an Schreibzeug (!), Spuren werden zertrampelt anstatt aufgenommen und wenn man dann schon mal einen Verbrecher gefangen hat, wird er oft umgehend gegen eine teilweise lächerliche Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Kommt es dann zur Gerichtsverhandlung (sofern der Betreffende es überhaupt für nötig hält, zu erscheinen), nimmt die Posse erst recht ihren Lauf: Erstmal wird vertagt, denn mal hat der Anwalt die falsche Robe an, mal ist der Staatsanwalt für private Besorgungen gerade außer Haus, die Richterin ist nicht gut drauf oder es fehlen die Akten. Und was heißt hier "vertagt" - "verhalbjährlicht" sollte es wohl besser heißen. Unter ein paar Monaten geht da nichts.
In der Zwischenzeit verschwinden noch mehr Akten, Zeugen werden bearbeitet oder verschwinden auch, und ab und zu verschwindet sogar der Angeklagte. Aber Hauptsache, man hat einen sicheren Arbeitsplatz beim Staat (und einen aufgeräumten Schreibtisch). Ein Schelm, wer hier an Affirmative Action denkt. Obwohl: Überzeugte Phlegmaten als "Staatsdiener" gibt's woanders auch, oder nicht?
Lothar Fieber, Idstein
Es vergeht kaum eine Woche, ohne dass über Pannen und Schlampereien berichtet wird. Das beginnt schon bei der Ermittlungsarbeit: Mal ist kein Fahrzeug da, dann wieder fehlt es an Schreibzeug (!), Spuren werden zertrampelt anstatt aufgenommen und wenn man dann schon mal einen Verbrecher gefangen hat, wird er oft umgehend gegen eine teilweise lächerliche Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Kommt es dann zur Gerichtsverhandlung (sofern der Betreffende es überhaupt für nötig hält, zu erscheinen), nimmt die Posse erst recht ihren Lauf: Erstmal wird vertagt, denn mal hat der Anwalt die falsche Robe an, mal ist der Staatsanwalt für private Besorgungen gerade außer Haus, die Richterin ist nicht gut drauf oder es fehlen die Akten. Und was heißt hier "vertagt" - "verhalbjährlicht" sollte es wohl besser heißen. Unter ein paar Monaten geht da nichts.
In der Zwischenzeit verschwinden noch mehr Akten, Zeugen werden bearbeitet oder verschwinden auch, und ab und zu verschwindet sogar der Angeklagte. Aber Hauptsache, man hat einen sicheren Arbeitsplatz beim Staat (und einen aufgeräumten Schreibtisch). Ein Schelm, wer hier an Affirmative Action denkt. Obwohl: Überzeugte Phlegmaten als "Staatsdiener" gibt's woanders auch, oder nicht?
Lothar Fieber, Idstein
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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