Jagdbranche bezieht Stellung
Von Eberhard Hofmann, Windhoek
„Seit mehreren Jahren wütet der ideologische Disput zwischen Anti-Jagdkräften und Jägern, die beide den Anspruch erheben, Naturschutz zu betreiben“, eröffnet der Verband die aktuelle Schrift unter dem Titel „Namibia Hunting Association/Berufsjagdverband - Position Paper - The Importance of Hunting towards Conservation.“
Die mit Jagdstatistiken und Landkarten über Hegegebiete und Jagdfarmen illustrierte Schrift besteht aus mehreren Sonderbeiträgen über das Wesen der Jagd, mit der Jagd verbundene Emotionen, das weit gefächerte System der Hegegebiete in Namibia, insbesondere in den Kommunalregionen, die Ökonomie der Jagd, Jagdaufklärung, Für und Wider der Halsbänder mit Peilsendern sowie eine Kurzprofil des Jagdverbands.
Das Jagdthema wurde im vergangenen Jahr durch den Vorfall mit dem Halsbandlöwen Cecil in Simbabwe sowie der Offenlegung der künstlichen Löwenjagd in Südafrika mit herangezogenen und gezüchteten Raubkatzen, sogenannte „canned lions“, emotional auf die Spitze getrieben. Es ist bekannt, dass NAPHA die Praxis der Gatterjagd mit „gezähmtem“ Wild ablehnt. Zum Fall „Cecil“ erläutert die Stellungnahme am Rand, dass es sich tatsächlich um ein 13 Jahre altes Tier gehandelt und das kein Rudel mehr angeführt habe. Die Wilderei an Elefanten in Afrika und der skrupellose Abschuss von Nashörnern im südlichen Afrika, wo es noch welche gibt, haben die Anti-Jagdlobby weiter eingeheizt, so dass es für die Berufsjagdbranche noch schwerer geworden ist, die Jagd als angewandten Naturschutz mit dem vielseitigen Nutzen darzustellen, wie sie sich in Namibia bewährt hat.
Die emotionalen Wogen der Internet-Plattformen von 2015 hätten eine nüchterne und faktenbezogene Debatte unmöglich gemacht, heißt es im Vorwort der Schrift. Aber da sich die Aufregung nun etwas gelegt habe, wolle der Verband mit sachdienlicher Information und Aufklärung zum Verständnis der Jagd beitragen. Es gehe darum darzulegen, dass die waidmännische Jagd nachhaltig zum Erhalt des Wildbestands und des Habitats beitrage.
Im vergangenen Jahr haben einige Fluglinien von sich aus beschlossen, keine Jagdtrophäen mehr zu befördern. Im Europäischen Parlament regt sich auch die Anti-Jagdlobby, die den Jägern aus der EU zum Schaden Namibias den Import von Trophäen verbieten könnte. Die Autoren der NAPHA-Schrift bemühen sich, die Debatte und den Austausch wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzubringen. Für Jäger und Nichtjäger ist die Schrift als sachlich-namibische Quelle zu empfehlen, um informiert an der Jagddiskussion teilzunehmen. Der vollständige Text kann über folgenden Link eingesehen werden: http://bit.ly/1X6S5N9
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Allgemeine Zeitung
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