Iyambo geht bis aufs Mark
Windhoek - Der Minister ist mit allen Sektoren hart ins Gericht gegangen, wobei es um Pflichterfüllung der Lehrer, Koordinierung der Lehrmittelzustellung, Engagement der Eltern genauso ging wie um Effizienz in seinem Ministerium, wo er besonders viel Leerlauf, Abwesenheit vom Arbeitsplatz und Schlamperei bei der Beantwortung von Nachfragen aus den Regionen zu beanstanden hat.
Als besonderer Aufhänger der chronischen Bildungsmisere gelten erneut die Ergebnisse der Klasse 10 (JSC: Junior Secondary Certificate), die seit 1993, nach Einführung des neuen Schulsystems nach der Souveränität Namibias eine kontinuierliche Katastrophe darstellen. Über die Jahre haben lediglich zwischen 37,2% und allmählich 50% der Zehntklässler das Klassenziel erreicht. Die anderen stehen auf der Straße oder bemühen sich um eine zweite Chance, die das Ministerium ihnen mit zusätzlicher Anstrengung und Belastung der Schulen in diesem Jahr bieten will. "Die Situation ist einfach zu ernst! Wir müssen als Nation denken und handeln ... die Nation wird seit 1993 davon heimgesucht. Das darf uns nicht entzweien. Wir geben zu viel Geld zur Wiederholung, für Versager (drop-outs) und für den Misserfolg aus."
Iyambo hat mit keinem Wort das Sonderprogramm zu Bildungssanierung ETSIP erwähnt (Education and Training Sector Improvement Program), wofür die Regierung, aber ebenso die Privatwirtschaft und maßgeblich die internationalen Partner Namibias insgesamt mehrere Milliarden Namibia-Dollar bewilligt haben. Der Minister hat die Hochschulen und Schulen nacheinander in verblüffender Offenheit "rangenommen" und musste sich dann vom Führer der SWAPO-Jugendliga noch den ergänzenden Vorwurf anhören, dass viele Minister und Politiker, leitende Beamte und Manager der Staatsunternehmen ihre Kinder - also der Nachwuchs der neuen politischen Elite - in der Regel gar nicht in namibische Staatsschulen, sondern vielfach ins Ausland oder in teure Privatschulen schickten. Als Eltern drücken sie damit eine deutliche Ablehnung der eigenen Landesschulen aus, für die sie in vielen Fällen direkt zuständig und mitverantwortlich sind.
Der Minister hat sich seit seinem Amtsantritt zusammen mit seinem Vize Dr. David Namwandi gründlich im Land umgetan und teilte gestern seine Bestürzung über die Ineffizienz in der (seiner) ministeriellen Verwaltung mit. Auf die Frage, ob und wie viele Lehrer in einem Bezirk "drei Monate und länger kein Gehalt" erhalten hätten, musste er zu seiner Enttäuschung jedes Mal mehrere Fälle zur Kenntnis nehmen. Iyambo ist auch detailliert auf die Statistik der Hochschulen eingegangen und befasst sich irritiert mit der chronisch verzögerten Zahlung von Studiengeldern sowie Stipendien. An der Universität von Namibia waren im vergangenen Jahr 12300 Studenten eingetragen (2006 waren es 8863). 2006 hat das Polytechnikum 7396 Studenten aufgenommen, 2010 waren es 11531.
Iyambo geht es um die holistische Sanierung des Schulwesens und um die Stärkung der Hochschulen sowie der verwandten Institutionen Namibia Training Authority (NTA: Berufsbildungsbehörde), die Qualification Authority (NQA: Behörde für Bildungsnormen) sowie NAMCOL, das Kolleg für außerschulische Fortbildung.
Als besonderer Aufhänger der chronischen Bildungsmisere gelten erneut die Ergebnisse der Klasse 10 (JSC: Junior Secondary Certificate), die seit 1993, nach Einführung des neuen Schulsystems nach der Souveränität Namibias eine kontinuierliche Katastrophe darstellen. Über die Jahre haben lediglich zwischen 37,2% und allmählich 50% der Zehntklässler das Klassenziel erreicht. Die anderen stehen auf der Straße oder bemühen sich um eine zweite Chance, die das Ministerium ihnen mit zusätzlicher Anstrengung und Belastung der Schulen in diesem Jahr bieten will. "Die Situation ist einfach zu ernst! Wir müssen als Nation denken und handeln ... die Nation wird seit 1993 davon heimgesucht. Das darf uns nicht entzweien. Wir geben zu viel Geld zur Wiederholung, für Versager (drop-outs) und für den Misserfolg aus."
Iyambo hat mit keinem Wort das Sonderprogramm zu Bildungssanierung ETSIP erwähnt (Education and Training Sector Improvement Program), wofür die Regierung, aber ebenso die Privatwirtschaft und maßgeblich die internationalen Partner Namibias insgesamt mehrere Milliarden Namibia-Dollar bewilligt haben. Der Minister hat die Hochschulen und Schulen nacheinander in verblüffender Offenheit "rangenommen" und musste sich dann vom Führer der SWAPO-Jugendliga noch den ergänzenden Vorwurf anhören, dass viele Minister und Politiker, leitende Beamte und Manager der Staatsunternehmen ihre Kinder - also der Nachwuchs der neuen politischen Elite - in der Regel gar nicht in namibische Staatsschulen, sondern vielfach ins Ausland oder in teure Privatschulen schickten. Als Eltern drücken sie damit eine deutliche Ablehnung der eigenen Landesschulen aus, für die sie in vielen Fällen direkt zuständig und mitverantwortlich sind.
Der Minister hat sich seit seinem Amtsantritt zusammen mit seinem Vize Dr. David Namwandi gründlich im Land umgetan und teilte gestern seine Bestürzung über die Ineffizienz in der (seiner) ministeriellen Verwaltung mit. Auf die Frage, ob und wie viele Lehrer in einem Bezirk "drei Monate und länger kein Gehalt" erhalten hätten, musste er zu seiner Enttäuschung jedes Mal mehrere Fälle zur Kenntnis nehmen. Iyambo ist auch detailliert auf die Statistik der Hochschulen eingegangen und befasst sich irritiert mit der chronisch verzögerten Zahlung von Studiengeldern sowie Stipendien. An der Universität von Namibia waren im vergangenen Jahr 12300 Studenten eingetragen (2006 waren es 8863). 2006 hat das Polytechnikum 7396 Studenten aufgenommen, 2010 waren es 11531.
Iyambo geht es um die holistische Sanierung des Schulwesens und um die Stärkung der Hochschulen sowie der verwandten Institutionen Namibia Training Authority (NTA: Berufsbildungsbehörde), die Qualification Authority (NQA: Behörde für Bildungsnormen) sowie NAMCOL, das Kolleg für außerschulische Fortbildung.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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