Isolde und Ingo erfüllten sich ihren Traum vom eigenen Katameran

Er ist 13 Meter lang und sieben Meter breit und besteht aus Glasfiber. 14 Monate hat Ingo Venter seine Ideen, Vorstellungen und Wünsche in diesem Katamaran umgesetzt, bis er vor wenigen Wochen endlich fertiggestellt werden konnte. Voller Stolz präsentierte der Eigentümer von Pelican Tours mit den Worten "das ist mein Leben", Anfang März 2009 sein neues Boot. Getauft hat er den Katamaran auf den Namen "Alice"- nach einer seiner beiden Töchter.

Nach einer gelungenen Jungfernfahrt mit 30 Personen an Bord, betrat sogar ein Ehrengast den neuen Katamaran: Hadi Eltonsi, Ägyptischer Botschafter in Windhoek ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, das neue Boot gemeinsam mit einem Freund aus Österreich zu testen. Auch wenn er bereits das sechste Mal mit Venter unterwegs war, so begeisterte, der Katamaran und ließ die Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Wer kennt nicht Ingo? Blond, braun gebrannt, in Swakopmund geboren und aufgewachsen, eng mit dem Wasser und den Tieren, die darin oder am Strand leben, verbunden. Dem In-genieur kam es "wie ein Geschenk des Himmels" vor, als er in das aufblühende Geschäft mit den Bootstouren einsteigen konnte. Seine Augen glänzen auch heute noch, wenn er "von seiner Welt" zu schwärmen beginnt.
Pelican Tours mit Eigentümer Venter besteht seit sechs Jahren in Walvis Bay. Am Anfang nutzte das Unternehmen ein Sechssitzer-Boot, dann ein 16-Sitzer und nun bietet der neue Katamaran Platz für 30 Gäste. Ingo hat mit seiner Frau - "sie ist die Seele meiner Firma" - inzwischen ein Team unter anderem mit Doug Lewey und Allan Langenstrassen aufgebaut, das es ermöglicht, die Touren in drei Sprachen zu leiten. Sie sind stolz darauf, dass ihre Reiseleitung "informativ, die Atmosphäre harmonisch und humorvoll" ist. Ihren Erfolg führen sie auch darauf zurück, dass sie selbst bei ihren Touren dabei sind und einen "tollen Service" bieten: "Mit unserem Katamaran sind wir nun auch produktmäßig in der Top-Klasse."

Der Katamaran wurde mit dem Frachter Maranchos von der Walvis Bayer Firma Luanda Logistics von Kapstadt nach Walvis Bay gebracht. "Er ist der erste Katamaran, der so transportiert und mit riesigem Aufwand direkt ins Wasser der Walvis-Bucht-Lagune abgeladen wurde. Die professionelle Logistik hat es ermöglicht, unser Prachtstück ohne einen Kratzer auszuliefern", sagt Ingo.

Ingos mit viel Liebe und Sorgfalt gebauter Katamaran ermöglicht es dem Ehepaar Venter, einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen: "Endlich haben wir die Möglichkeit, eine ganze Reisegesellschaft an Bord zu nehmen". Das Angebot überzeugte auch eine Redakteurin aus Deutschland: Eva Schwarz aus Kassel, die sich schon vor ihrem Namibiaurlaub eine Fahrt mit dem Katamaran gewünscht hatte. Für die Besucherin aus Europa war die Fahrt auf dem Boot gleich zu Anfang ihrer Namibia-Reise ein Höhepunkt. "Und wenn ich das nächste Mal nach Namibia komme, möchte ich unbedingt wieder mit dem Katamaran fahren, natürlich mit Ingo", schwärmt die Touristin.
Jeder Tag bedeutet für den Tourguide auf dem Wasser ein neues Erlebnis. Wenn die Seelöwen aufs Boot kommen, es umschwärmen und nicht von der Seite weichen, weil sie mit frischen Fischen verwöhnt werden wollen, sind die Gäste völlig fasziniert. Die Kameras legen sie dann nicht mehr aus der Hand, wenn die Tiere ihre Streicheleinheiten fordern und die Delfine beim Überholen und Umkreisen des Katamarans die Gäste in Begeisterungsrufe ausbrechen lassen. Seelöwen kommen bei jeder Tour an Bord, Delfine werden auch fast immer gesichtet und gelegentlich auch Schildkröten oder Mondfische, Wale in der Regel nur von August bis Oktober.

Die Zeit an Bord vergeht sehr schnell, plötzlich ertönte Ingos Stimme: "Der Tisch ist gedeckt, wir haben an nichts gespart, wer hier an Bord hungrig vom Tisch aufsteht ist selbst schuld." Manch einer kam nun in den Genuss der ersten Austern in seinem Leben, dazu lecker belegte Brötchen und guter südafrikanischer Sekt - da blieben keine Wünsche offen.

Dann noch ein kleiner Verdauungsrundgang. Die beiden Toiletten sind geräumig und mit Leichtigkeit auch für ältere Herrschaften zu erreichen. Und noch etwas entdeckten wir: Der Katamaran ist sowohl vom Unterdeck als auch vom Oberdeck aus steuerbar. Ein Knopfdruck und schon ist der Wechsel möglich..

Wir näherten uns dem Landungssteg, noch einmal kam Leben in die Runde. Pelikane und Seemöwen umkreisten den Katamaran, angelockt von den Rufen und Pfiffen unseres Kapitäns und seiner Mitarbeiter. Noch einmal wurden die Kameras gezückt. Ein Pelikan in Großformat in der Luft über uns schwebend. Ein Motiv, das nicht jeder hat. Wenig später Händeschütteln und ein Dankeschön an Ingo und seine Crew: "Es waren ein paar schöne Stunden, an die wir uns gern zurückerinnern", hörten wir von allen Seiten.
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