IPPR-Studie lässt hoffen
Betr.: “Studie: Mehrheit befürwortet Reparationszahlung” (AZ, 13.4.2018)
Der Beobachter der deutsch-namibischen Verhandlungen zu den Geschehnissen vor über 100 Jahren in DSWA könnte aus der Umfrage des Forschungsinstitutes IPPR annehmen, dass die Namibier die Position ihrer Regierung mehr oder weniger teilen und wenig Hoffnung für gegenteilige Auffassung bleibt, wie es die Leserbriefe auch andeuten. Doch dem ist nicht so; denn Geschichte lässt sich nicht so leicht umbiegen. Unter Zuhilfenahme der ethnischen Bevölkerungszahlen deutet das Umfrageergebnis - welche Repräsentanz man ihm auch zubilligt - nämlich ein unerwartet hohes Maß von gegenteiliger Stellungnahme an, trotz enormen Medienaufwandes von Politikern, Juristen, Theologen und Historikern beider Seiten. Dass die Mehrheit von 66% der befragten Landeseinwohner, also nicht nur Deutschstämmigen, eine Wiedergutmachung und damit auch Anschuldigung deckt, ist angesichts der herrschenden politischen Umstände nicht verwunderlich. Dass aber beachtliche 34% die Forderung und damit die Anschuldigung ablehnen, ist bemerkenswert; denn die Zahl übersteigt bei weitem die Anzahl Deutschstämmiger, denen die Vorwürfe gelten.
Der National-Atlas für SWA/Namibia von 1983 zeigt eine Aufteilung der weißen, farbigen und schwarzen Bevölkerung von 8%, 7% und 85% an. Legt man des Weiteren für die weiße Bevölkerung einen Anteil der Deutschstämmigen von etwa 1% zu Grunde, der seit Machtwechsel noch abgenommen hat, erscheint die IPPR-Studie in einem überaus hoffnungsvollen Licht.
Bernd Seefeldt, Swakopmund
Der National-Atlas für SWA/Namibia von 1983 zeigt eine Aufteilung der weißen, farbigen und schwarzen Bevölkerung von 8%, 7% und 85% an. Legt man des Weiteren für die weiße Bevölkerung einen Anteil der Deutschstämmigen von etwa 1% zu Grunde, der seit Machtwechsel noch abgenommen hat, erscheint die IPPR-Studie in einem überaus hoffnungsvollen Licht.
Bernd Seefeldt, Swakopmund
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen