Interner Zwietracht im Tourismussektor

Von Erwin Leuschner, Swakopmund/WindhoekSeit Monaten machen das Namibia Travel and Tourism Forum (NTTF) und dessen Gründer Nrupesh Soni Schlagzeile - und nicht immer aus gutem Grund. Jetzt hat sich der namibische Tourismusrat (NTB) einer Reihe von Tourismusverbänden angeschlossen und jegliche Zusammenarbeit mit NTTF abgewiesen. Zur gleichen Zeit hat jedoch das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) eine Absichtserklärung (MOU) mit NTTF unterzeichnet.Laut NTTF-Gründer Soni beinhaltet das Abkommen „die Digitalisierung und Inklusion der namibischen Tourismusbranche“. „NTTF wurde gegründet, um den Informationsfluss und die Kommunikation in der namibischen Tourismusbranche zu optimieren“, erklärte Soni. Mittels des Abkommens würden diese Ziele gefördert, der allgemeine namibische Tourismussektor unterstützt und dem Ministerium geholfen, seinen strategischen Plan umzusetzen. Damit wolle er eine „riesige Informationslücke und die mangelnde Inklusion in der Branche“ ansprechen.MEFT-Pressesprecher Romeo Muyunda bestätigte auf AZ-Nachfrage die Unterzeichnung einer Absichtserklärung. Details hat er allerdings nicht.Indessen hat sich am Mittwoch der Tourismusrat (NTB) von dem NTTF offiziell distanziert - eine Zusammenarbeit in jeglicher Art und Weise werde sich kurz- bis mittelfristig nicht realisieren. In der von NTB-Geschäftsführer Digu //Naobeb unterzeichneten Erklärung reagiert er auf eine „Reihe von Vorwürfen“, wonach „NTB nur mit gewissen Tourismusverbänden zusammenarbeitet“. „Die Vorwürfe schüren Negativität und Uneinigkeit innerhalb der Branche und beeinträchtigen das professionelle Image der Branche auf lokaler und globaler Ebene“, erklärte NTB.Darauf reagierte Soni gelassen. „NTB behauptet dies zwar, hat jedoch keine Beweise, dass NTTF NTB diskreditiert“, erklärte er. Ihm zufolge hat er sich an NTB gewandt, um Zusammenarbeit anzustreben. „Aber weil ich gegen (den Tourismusdachverband) FENATA gestimmt habe, wurde ich ausgeschlossen“, sagte er.FENATA hatte sich vor kurzem „von jeglichen Elementen distanziert, die die namibische Tourismusbranche schädigen und in Verruf bringen“ (AZ berichtete). Namentlich wurde NTTF genannt, das „durch anhaltende böswillige Angriffe und Verleumdung etablierter Tourismusorganisationen enormen Schaden – lokal und international – an dem Image des namibischen Tourismus angerichtet hat“. FENATA hat zudem seine Unterstützung dem Gastgewerbeverband (HAN) und anderen Mitgliedern, die „von NTTF zu Unrecht kritisiert und unter Beschuss genommen wurden, zugesichert,“.

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