Internationaler Protest

Windhoek - Gestern morgen um 10 Uhr wurden in Windhoek, Lagos, Dakar, Johannesburg, Harare, Kairo sowie in der Zentrale der Vereinten Nationen in New York zur jeweiligen Ortszeit Protestpetitionen gegen die Vertreibung tausender Menschen aus ihren Häusern und die dann folgende Zerstörung der Wohnstätten in Simbabwe gelesen.

Vor der simbabweschen Botschaft in Windhoek hatten sich dazu etwa 50 Menschenrechtler sowie einige Journalisten eingefunden. Die Petition wurde von "über 200 internationalen Bürgerrechts-Organisationen unterzeichnet und bekräftigt", so Norman Tjombe, Direktor des Rechtsbeihilfezentrums (Legal Assistance Centre, LAC) in Windhoek. Nach der Verlesung der Petition durch Dorkas Nangolo-Phillemon von der Nationalen Gesellschaft für Menschenrechte sollte diese an einen Repräsentanten der Botschaft von Simbabwe übergeben werden. Dem LAC sei jedoch am gleichen Morgen mitgeteilt worden, dass der Botschafter "keinerlei Petitionen entgegennehmen wird", erklärte Tjombe.

Die Erklärung war von Amnesty International, dem Centre on Housing Rights and Evictions (COHRE) sowie den Simbabweschen Anwälten für Menschenrechte verfasst worden. In dem Text wird "mit wachsender Besorgnis (auf) die sich vertiefende humanitäre und Menschenrechts-Krise in Simbabwe" hingewiesen und in einem dringenden Appell an die Afrikanische Union und die Vereinten Nationen dazu aufzurufen, endlich dagegen aktiv zu werden.

In den vergangenen vier Wochen habe die Regierung von Simbabwe weiträumige Zwangsräumungen von zehntausenden Familien und informellen Händlern in informellen Siedlungen durchgeführt (AZ berichtete). Dabei seien Häuser von konservativ geschätzt 300000 Menschen ohne vorherige Ankündigung niedergebrannt und Eigentum zerstört worden. "Viele Menschen wurden willkürlich inhaftiert, missbraucht und geprügelt", heißt es in der Petition.