In der Ruhe liegt die Kraft

Windhoek - Knapp ein Jahr nach seinem ersten Eintreffen in Namibia ist der Deutsche Bernhard Wenzel nun bereit, seine Erfahrungen im Land mit den AZ-Lesern zu teilen. Der Händler und Mitinhaber der Greeenworld Products GmbH war offizielles Mitglied einer Wirtschaftsdelegation, die im März 2005 auf Betreiben der namibischen Botschaft in Berlin fünf Tage lang das Land bereiste.

Tatsächlich jedoch war Wenzel bereits eine Woche vor der Entourage allein in Windhoek angekommen. Er wollte sich zunächst einen eigenen Eindruck vom Land verschaffen, sagte er später der AZ, denn "dieses offizielle Schaulaufen ist ja nun eher was für die Politiker, gute Geschäftsverbindungen nimmt man in der Regel so nicht auf". Stattdessen war er durch verschieden Geschäfte in Windhoek spaziert und hat den Leuten beim Einkaufen auf die Finger geschaut. "Wie die Geschäfte aussehen, was die Kunden dort so einkaufen, was sie bezahlen müssen und vor allem: was sie suchen, aber nicht finden können. Das sind die Dinge, die mich interessieren, wenn ich ein Land zum ersten Mal bereise".

Was wird gekauft?

Als Lieferant der deutschen Metromärkte und Praktiker Baumärkte nahm Wenzel als erstes mit Harold Pupkewitz Kontakt auf, einem anderen "Vollbluttrader", wie Wenzel seine Spezies von Kaufleuten nennt. "Da war ich wirklich überrascht, muss ich ehrlich zugeben. Ein Mann seines Kalibers hier anzutreffen, damit hatte ich nicht gerechnet", erzählt Wenzel, der aber im Gegenzug auch bei Pupkewitz einen Eindruck hinterlassen hatte: "Ich glaube, die Möglichkeit die Marktmacht der Südafrikaner in Namibia mit vielen unserer Produkte zu brechen ist eine Geschäftsidee, die viele namibische Geschäftsleute für reinen Irrsinn halten, wenn nicht sogar für unmöglich".

Monopole brechen ist das Ziel

Aber er rede nicht nur, er könne das auch schwarz auf weiß beweisen. Wie seine Version einer "demokratischen Wirtschaftsordnung aussieht, das erzählt Wenzel in der morgigen Ausgabe.