Immer weg damit
Betrifft: Der Spruch: Dumme Gedanken hat jeder, ich verschweige sie nicht (AZ, 1.11.2018)
Liebe AZ,
neulich war ich doch sehr schockiert! Ich wollte mal wieder einen Kasten Tafel Lager Bier kaufen, das beste Bier der Welt um etwas in Superlativen zu sprechen. Ich packe also meine Kiste mit 24 “Empties“ (500ml Flaschen) ins Auto, trage sie später über den Parkplatz zum „Bottle Store“ und wollte einen „Refill“. Wie erstaunt war ich doch, als mir gesagt wurde, dass es dieses Bier nicht mehr gibt, nachdem ich es über 20 Jahre oder länger regelmäßig kaufen konnte. Nein, wirklich, es gibt das Bier nicht mehr, nur noch in 750ml Flaschen oder in dick mit Plastik eingepackten Dosen von 500ml. Die Kiste mit „Empties“ würde die Brauerei wohl zurücknehmen und mich dafür Vergüten, die losen Flaschen, auf die ich auch meinen „Deposit“ bezahlt habe, würde die Brauerei aber nicht mehr haben wollen, sie würden mich also um meinen „Deposit“ darauf betrügen.
Damals, als die neue Brauerei im nördlichen Industriegebiet gebaut werden sollte, wurde ich als Vermessungsingenieur beauftragt, alle Bäume auf dem neuen Gelände einzumessen, damit die Gebäude und der Eisenbahn-Anschluss um die Bäume herum geplant werden konnte. Ich weiß noch, dass ich den Gleisverlauf damals dreimal berechnen musste, um einen Kameldornbaum zu retten.
Damals war man halt noch umweltbewusst, koste es was es wolle.
Nicht so heute. Um möglichst wenig Scherereien mit dem Leergut zu haben, werden wiederverwendbare Flaschen abgeschafft und mit Einwegflaschen und Dosen ersetzt, um sicher zu gehen, dass die Müllberge in diesem Land noch in den Himmel wachsen und die Ressourcen der Erde noch schneller aufgebraucht werden. Der Kunde bezahlt ja den Müll und die Brauerei hat, nachdem das Bier getrunken ist, keine Kosten und Scherereien mehr damit.
Es ist ein Armutszeugnis der Brauerei, dass dort nur noch auf das Geld gesehen wird und die Natur dabei zum Teufel geht, nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“. Auch die Brauerei wird wohl eines Tages dahinter kommen, dass man Geld nicht essen kann, dann ist es aber sicherlich schon zu spät.
Hochachtungsvoll und mit großem Bierdurst ihr
Joe Walter
neulich war ich doch sehr schockiert! Ich wollte mal wieder einen Kasten Tafel Lager Bier kaufen, das beste Bier der Welt um etwas in Superlativen zu sprechen. Ich packe also meine Kiste mit 24 “Empties“ (500ml Flaschen) ins Auto, trage sie später über den Parkplatz zum „Bottle Store“ und wollte einen „Refill“. Wie erstaunt war ich doch, als mir gesagt wurde, dass es dieses Bier nicht mehr gibt, nachdem ich es über 20 Jahre oder länger regelmäßig kaufen konnte. Nein, wirklich, es gibt das Bier nicht mehr, nur noch in 750ml Flaschen oder in dick mit Plastik eingepackten Dosen von 500ml. Die Kiste mit „Empties“ würde die Brauerei wohl zurücknehmen und mich dafür Vergüten, die losen Flaschen, auf die ich auch meinen „Deposit“ bezahlt habe, würde die Brauerei aber nicht mehr haben wollen, sie würden mich also um meinen „Deposit“ darauf betrügen.
Damals, als die neue Brauerei im nördlichen Industriegebiet gebaut werden sollte, wurde ich als Vermessungsingenieur beauftragt, alle Bäume auf dem neuen Gelände einzumessen, damit die Gebäude und der Eisenbahn-Anschluss um die Bäume herum geplant werden konnte. Ich weiß noch, dass ich den Gleisverlauf damals dreimal berechnen musste, um einen Kameldornbaum zu retten.
Damals war man halt noch umweltbewusst, koste es was es wolle.
Nicht so heute. Um möglichst wenig Scherereien mit dem Leergut zu haben, werden wiederverwendbare Flaschen abgeschafft und mit Einwegflaschen und Dosen ersetzt, um sicher zu gehen, dass die Müllberge in diesem Land noch in den Himmel wachsen und die Ressourcen der Erde noch schneller aufgebraucht werden. Der Kunde bezahlt ja den Müll und die Brauerei hat, nachdem das Bier getrunken ist, keine Kosten und Scherereien mehr damit.
Es ist ein Armutszeugnis der Brauerei, dass dort nur noch auf das Geld gesehen wird und die Natur dabei zum Teufel geht, nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“. Auch die Brauerei wird wohl eines Tages dahinter kommen, dass man Geld nicht essen kann, dann ist es aber sicherlich schon zu spät.
Hochachtungsvoll und mit großem Bierdurst ihr
Joe Walter
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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