Im Zyklus der Gewalt
Südafrikas gewaltbereite Studentenproteste und Kämpfe mit den Behörden sorgen auch hierzulande für viel Zunder. Aufgrund der vielen Verbindungen auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene bekommt Namibia wesentliche Geschehnisse und Trends der Kaprepublik direkt zu spüren.
Zum einen gibt es hierzulande viele Sympathisanten, Verfechter einer freien oder zumindest subventionierten Bildung – darunter Geringverdiener, die antikapitalistisch auftreten und individuelle Grundrechte betonen. Anderseits gibt es auch reichlich Gegner, die sich Sorgen machen angesichts der enormen Kosten und Lasten für Staat und Gesellschaft; sie fürchten u.a. eine schwindende Bildungsqualität oder eine folgenschwere Signalwirkung. Und beide Seiten besitzen – gemessen an Umfang und Intensität der Unterstützung – offensichtlich starke Argumente, die zu einem offenen, ausgeglichenen und vernünftigen Dialog einladen.
Das gewaltbereite Auftreten der Studenten raubt ihnen aber Integrität, untergräbt ihre Argumente und erschwert eine sinnvolle Debatte ungemein. Und gerade dass sich angehende Mitglieder der künftig gebildeten Gesellschaftsschicht für einen definitionsgemäß problematischen Lösungsweg (Gewalt) entscheiden, ist umso besorgniserregender.
Bei derart ausartenden Disputen ist eine einvernehmliche und nachhaltige Lösung unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher sind unüberlegte und überstürzte Abmachungen. Denn ein aus Gewalt resultierender Kompromiss dient eher dazu, die Gewalt zu beenden, anstatt ideale Lösungen zu finden. Das kann und hat schon oft in der Vergangenheit zu mehr Gewalt geführt – ein Zyklus, der gebrochen werden muss.
Clemens von Alten
Zum einen gibt es hierzulande viele Sympathisanten, Verfechter einer freien oder zumindest subventionierten Bildung – darunter Geringverdiener, die antikapitalistisch auftreten und individuelle Grundrechte betonen. Anderseits gibt es auch reichlich Gegner, die sich Sorgen machen angesichts der enormen Kosten und Lasten für Staat und Gesellschaft; sie fürchten u.a. eine schwindende Bildungsqualität oder eine folgenschwere Signalwirkung. Und beide Seiten besitzen – gemessen an Umfang und Intensität der Unterstützung – offensichtlich starke Argumente, die zu einem offenen, ausgeglichenen und vernünftigen Dialog einladen.
Das gewaltbereite Auftreten der Studenten raubt ihnen aber Integrität, untergräbt ihre Argumente und erschwert eine sinnvolle Debatte ungemein. Und gerade dass sich angehende Mitglieder der künftig gebildeten Gesellschaftsschicht für einen definitionsgemäß problematischen Lösungsweg (Gewalt) entscheiden, ist umso besorgniserregender.
Bei derart ausartenden Disputen ist eine einvernehmliche und nachhaltige Lösung unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher sind unüberlegte und überstürzte Abmachungen. Denn ein aus Gewalt resultierender Kompromiss dient eher dazu, die Gewalt zu beenden, anstatt ideale Lösungen zu finden. Das kann und hat schon oft in der Vergangenheit zu mehr Gewalt geführt – ein Zyklus, der gebrochen werden muss.
Clemens von Alten
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen