"Ich habe überhaupt keine Geduld"
"Ich habe überhaupt keine Geduld"

"Ich habe überhaupt keine Geduld"

Peter Mietzner, Jahrgang 1950, gebürtig in Hannover, war jahrelang Moderator beim Deutschen Hörfunkprogramm der NBC, bevor er zum NBC Fernsehen wechselte. Nach selbstständiger Tätigkeit als Journalist wurde er zum Öffentlichkeitssprecher für Namibia Wildlife Resorts.

WAZon: Welche drei Dinge würden Sie auf die klassische einsame Insel mitnehmen?

Mietzner: Die gesammelten Werke von Shakespeare, eine Enzyklopädie und viele andere Bücher.

WAZon: Samstagabend: Wo trifft man Sie?

Mietzner: Das kommt ganz auf meine Laune drauf an. Manchmal in einem Restaurant mit meiner Frau, manchmal in einer Bar mit einem Bier, manchmal im Theater. Wenn ich überhaupt keine Lust zum Ausgehen habe, sitze ich zu Hause an meinem Computer.

WAZon: Welches Buch lesen Sie gerade (Lieblingsbuch/Buchempfehlung)?

Mietzner: Ich lese gerade noch einmal "The Da Vinci Code" von Dan Brown.Und nebenher "Nine Days of War" von Peter Stiff. Das Buch vermittelt einen guten geschichtlichen Hintergrund zum 1. April 1989 in Namibia.

WAZon: Welche drei Filme haben Sie zuletzt im Kino gesehen?

Mietzner: Ich gehe nicht ins Kino. Meine Frau und ich haben beide Computer mit riesengroßen Bildschirmen, wir holen uns oft ein DVD. Zum Beispiel Star Wars. Ich bin ein absoluter Star-Wars-Fan.

WAZon: Wann waren Sie das letzte Mal im Konzert? Erinnern Sie sich an das erste Konzert das Sie besucht haben?

Mietzner: Vor ungefähr drei Jahren bei Nico Malan in Kapstadt. Mein erstes Konzert war ein Gilbert & Sullivan-Musical.

WAZon: Haben Sie einen Spitznamen?

Mietzner: Lord Kitchener.

WAZon: Was wird Ihr nächstes Urlaubsziel sein?

Mietzner: Waterberg.

WAZon: Wie schätzen Sie die namibische Kulturszene ein?

Mietzner: Es gibt hier eine wunderbare Mixtur aus afrikanischer, deutscher und englischer Kultur. Leider schaffe ich es nicht überall hin, weil oft so viele Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden.

WAZon: Was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Mietzner: Ich wollte Archäologe werden. Aber dann habe ich gemerkt, dass die kein Geld verdienen. Meine Mutter hatte mir als Kind das Buch "Götter, Gräber und Gelehrte" geschenkt. Heinrich Schliemann, die Ausgrabungen bei Troya, die Pyramiden - das hat mich alles wahnsinnig fasziniert.

WAZon: In Namibia sind Sie bekannt durch Ihre ehemalige Tätigkeit als Fernsehmoderator. Jetzt sind Sie Pressesprecher bei Namibia Wildlife Resorts. Wie sind Sie zu dieser Laufbahn gekommen?

Mietzner: Ich hatte 1964, 1965 Sportaufnahmen gemacht für eine lokale Zeitung. Das hatte mir Spaß gemacht und dann wurde mehr und mehr daraus. Bei Namibia Wildlife Resorts bin ich dann relativ natürlich gelandet. Die meisten Journalisten gehen irgendwann in den Bereich Public Relations. Ich finde es interessant nun auf der anderen Seite zu sitzen - Antworten geben zu müssen statt Fragen zu stellen.

WAZon: Wenn Sie beruflich nicht das machen würden, was Sie jetzt tun, wären Sie...?

Mietzner: Büchernarr. Computerfachmann. Vielleicht aber doch wieder Journalist.

WAZon: Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Mietzner: Gott sei Dank im Ruhestand. Aber nicht irgendwo, wo ich nichts zu tun habe.

WAZon: Haben Sie einen Lieblingsplatz in Namibia?

Mietzner: Ja: den Waterberg. Oben auf dem Plateau kann man wunderbar die Seele wieder auftanken.

WAZon: Was war gut/schlecht in Ihrer letzten Woche, was wird besser in dieser?

Mietzner: An letzter Woche war schlecht, dass ich nicht wusste, ob mein Kind aus Südafrika kommen würde. Diese Woche wird besser: Ich weiß jetzt, dass sie in ein paar Tagen mit meiner ersten Enkelin hier sein wird.

WAZon: Was bereitet Ihnen in Ihrem Alltag am meisten Freude?

Mietzner: Wenn ich mit Leuten kommunizieren und ihnen auf eine solche Art und Weise etwas mitteilen kann, dass es gut klingt, ohne dass es notwendigerweise wirklich gut ist. Das ist das Perverse an mir. Ich bin Skorpion.

WAZon: Haben Sie Vorbilder? Wer sind Ihre (persönlichen) Helden in der Geschichte und in der Gegenwart?

Mietzner: Heinrich Schliemann. Madiba. Und Sam Nujoma.



WAZon: Welche lebende Person der Zeitgeschichte würden Sie gerne einmal treffen?

Mietzner: Madiba habe ich getroffen, Nujoma kenne ich relativ gut. Margret Thatcher, die Eiserne Lady, würde ich gerne treffen. Sie hat einen unheimlich starken Kopf, und weiß, was sie will.

WAZon: Und wen, der bereits gestorben ist, würden Sie gerne einmal treffen?

Mietzner: Rasputin. Stalin. Und Adolf Hitler.

WAZon: Welches sind Ihre größten Stärken und Schwächen?

Mietzner: Ich kann mich durchsetzen, wenn ich möchte. Ich kann unheimlich viel Engagement zeigen. Aber ich habe überhaupt keine Geduld.

WAZon: Was war Ihre größte Leistung?

Mietzner: Die Ehe mit meiner jetzigen Frau.

WAZon: Und Ihr größter Flop?

Mietzner: Da gibt es einige. Was mir Leid tut, ist, dass ich den Wunsch, Politiker zu werden, nicht durchgesetzt habe.

WAZon: Erzählen Sie von dem Verrücktesten/Peinlichsten/Lustigsten, was Ihnen je passiert ist.

Mietzner: Zur Unabhängigkeitwerdung Namibias habe ich ein Interview mit Präsident Sam Nujoma geführt. Und dabei vergessen ihn mit "Herr Präsident" anzureden. Das war mir peinlich.

WAZon: Was fehlt Ihnen zum Glück?

Mietzner: Nicht sehr viel. Manchmal nur die Möglichkeit, zu sagen, was man sagen möchte, aber nicht sagen kann, weil man diplomatisch sein muss.

WAZon: Wenn Sie Präsident Namibias wären, was wären Ihre wichtigsten politischen Ziele?

Mietzner: So weit wie möglich Gleichheit für die Menschen in Namibia zu schaffen. Und ich würde mich für eine Union der Staaten im südlichen Afrika einsetzen, die nicht nur quatscht, sondern auch etwas tut.

WAZon: Hätten Sie lieber einer anderen Nation/Kultur angehört und wenn ja, warum und welcher?

Mietzner: Nein. Namibia ist das schönste Land der Welt. Und als Deutsch-Namibier ist man außerdem in der glücklichen Lage, einen zweiten kulturellen Hintergrund zu haben und aus einer anderen Richtung denken zu können.

WAZon: Wie alt möchten Sie werden?

Mietzner: So alt, dass ich noch alles tun kann, was ich tun möchte, aber nicht so alt, dass man mich pflegen muss.

WAZon: Sie gewinnen eine Million. Was tun Sie damit?

Mietzner: Ich investiere sie.

WAZon: Was soll Ihnen später einmal nachgesagt werden?

Mietzner: "He tried" - Er hat es versucht. Wenn man etwas unternimmt, wird man nicht immer erfolgreich sein, aber das Wichtigste ist, dass man es wenigstens versucht hat.

WAZon: Was soll auf Ihrem Grabstein stehen?

Mietzner: Hier liegt Peter Mietzner. Hoffentlich in Frieden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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