Hoffnungen auf Liebesglück

Von Nina Cerezo, Windhoek

Bauer Gerald setzte bei der RTL-Sendung „Bauer sucht Frau“ gleich mehrmals neue Maßstäbe. So ist er nicht nur der erste namibische Teilnehmer, sondern auch der beliebteste. Kein anderer Mann hat seit Beginn der Sendung so viele Zuschriften erhalten wie der 31-Jährige und kein anderer durfte sich zum Scheunenfest gleich fünf Damen einladen. „Ich habe über 150 Briefe erhalten“, berichtet Gerald bei einem Besuch in der AZ-Redaktion vergangene Woche, und diese hätten kaum unterschiedlicher sein können. „Von 16-Jährigen bis zu 60-Jährigen war alles dabei“, lacht er.

Die Teilnahme an der Kuppelsendung scheint ihm großen Spaß gemacht zu haben. So erzählt er von dem Scheunenfest, bei dem „alles so schön geschmückt war“, von dem Kennenlernen der anderen Bauern, bei denen er unbedingt verfolgen will, „wie es bei ihnen gelaufen ist“, und spricht insgesamt von einem „mooien“ Erlebnis, das er keine Sekunde bereut habe. Im Gegenteil: Die Teilnahme an „Bauer sucht Frau“ könne er jedem Single-Farmer nur ans Herzen legen; allein aufgrund der Erfahrung.

Und Erfahrungen hat Gerald einige gesammelt. Zum einen jene, sich selbst im Fernsehen zu sehen. „Das ist ein komisches Gefühl“, sagt er und lacht: „Meine Stimme zu hören ist ganz seltsam und manchmal habe ich gefragt, ob ich wirklich so doof aussehe.“ Und doch verfolge er jede Sendung, denn auch er wisse vor den Ausstrahlungen nicht, welche Szenen tatsächlich gezeigt werden.

Wie die restlichen Zuschauer hat er auf diese Weise dann auch seine Entscheidung beim Scheunenfest, die Hofwoche mit seinen beiden ausgewählten Damen Anna und Christine und schließlich seinen ersten Tag in Zweisamkeit mit der 27-jährigen Projektleiterin Anna, für die er sich schlussendlich entschieden hat, verfolgt. „Der Tag mit Anna auf N/a'an ku sê war definitiv etwas Besonderes“, erinnert sich Gerald, „da konnte ich einmal richtig abschalten und die Zeit mit ihr genießen.“ Tatsächlich kommen die Bilder von ersten Zärtlichkeit vielversprechend rüber, sodass sich derzeit auf ein glückliches Ende hoffen lässt.

Doch nicht alle Erfahrungen, die Gerald im Zusammenhang mit „Bauer sucht Frau“ macht, sind positiv. Auf seiner Facebookseite (Bauer Gerald) und auf der Facebookseite der Sendung werden auch viele kritische und beleidigende Kommentare laut. „Total langweilig“, „wenn ich die Zähne sehe, könnte ich kotzen“, „total unsympathisch“ oder „kalt und ziemlich arrogant“ sind nur einige der dort vertretenen Meinungen. Doch Gerald versucht gelassen zu reagieren. „Natürlich ist es nicht schön und ich wollte erst antworten, aber dann würde ich den ganzen Tag nichts anderes mehr tun“, erzählt er und ergänzt: „Mittlerweile kümmert es mich weniger, was dort auf Facebook geschieht.“ Und auch sonst scheint er den Medienrummel ganz gut ignorieren zu können. „Bei dem, was ich manchmal lese, schlackern mir die Ohren“, lacht er. Vor allem die Schlagzeilen der „Z-Magazine“, wie er sie nennt, seien zum Teil schon absurd und so stimme es zum Beispiel nicht, dass er mit der Moderatorin der Sendung Inka Bause liiert sei.

Ob er nun jedoch eine Freundin hat, wird in den kommenden Folgen aufgeklärt. Wer Gerald und die anderen Bauern weiter verfolgen will, muss heute um 21.15 Uhr wieder RTL gucken – dann läuft die 5. von insgesamt sieben Folgen.