Hoff bestreitet Mordauftrag
Von Marc Springer
Windhoek
Bei ihrer gestrigen Vernehmung vor Richterin Alexis Diergaardt rekonstruierte die Angeklagte detailreich den Niedergang ihrer Ehe mit ihrem angeblich unberechenbaren und cholerischen Mann Egbert Hoff, dessen vermeintliche Finanzprobleme schließlich dazu geführt hätten, dass er heimlich Pferde aus ihrem Gestüt verkauft habe. Um diesen Vorgang zu belegen, habe sie den beiden Staatszeugen Wilbard Malima und Jekonia Shipepe 10000 N$ gegeben und sie beauftragt, dem Mann das Geld als Anzahlung für zwei ihrer Pferde anzubieten. Im Falle einer Transaktion hätten sie ihr eine Quittung als Beleg für den illegalen Verkauf ihrer Pferde bringen und dafür 5000 N$ als Aufwandsentschädigung erhalten sollen.
Bei ihrer Befragung durch Verteidigerin Esi Schimming-Chase gab Hoff einleitend an, sie habe bei ihrem ersten Besuch in Namibia im Jahre 1985 beschlossen, von Deutschland hierher auszuwandern. Wenig später habe sie Egbert Hoff bei einer Sportveranstaltung getroffen und ihn im Februar 1989 in Gütertrennung geheiratet.
Neben ihrer Tätigkeit für die von ihr gegründete Werbeagentur habe sie versucht, zusammen mit dem Gatten auf der rund 50 Kilometer westlich von Windhoek gelegenen und dem Schwiegervater gehörenden Farm Neu Heusis zunächst „hobbymäßig“ eine Rinder- und Pferdezucht zu etablieren. In dieser Zeit habe sich der Mann selbstständig gemacht und einen Fahrrad-Laden eröffnet, um sich die Zeit im Geschäft und auf der Farm besser einteilen zu können.
Die Firma des Mannes habe recht schnell Verluste angehäuft und sie habe ihm wiederholt Geld geliehen, „weil ich dachte, die finanziellen Probleme würden von kurzer Dauer sein und er das Geld bald zurückzahlen könne“. Stattdessen habe sich die dem Mann geliehene Summe über die Jahre auf rund 7,5 Millionen N$ erhöht, weil jener z.B. durch kurzfristigen An- und Verkauf von Rindern große Summen verloren und sie die Verluste dieser „riskanten Spekulationsgeschäfte“ unter anderem mit Gewinnen der Werbeagentur und geerbtem Geld ausgeglichen habe.
Im Jahre 1990 habe sie von einem Freund dessen 13 Zuchtpferde abgekauft und sich mit dem Mann geeinigt, dass sich jener an der Pflege und Ausbildung der Tiere beteiligen und die Hälfte aller beim Verkauf der Tiere gemachten Erlöse erhalten werde.
Nachdem der Mann den bankrotten Fahrrad-Laden verkauft habe, sei er permanent auf der Farm präsent gewesen, während sie sich in der Stadt um die Belange der Agentur und die beiden Kinder gekümmert habe, die sich nach dem Schulunterricht in einer von ihr angemieteten Wohnung aufgehalten und viel Zeit mit ihr verbracht hätten.
Der Mann sei auf der Farm „offenbar einsam“ und durch sein berufliches Scheitern „wahrscheinlich frustriert“ gewesen und habe sich „immer mehr zurückgezogen und distanziert“. Später habe sie erfahren, dass er während dieser Zeit eine Affäre gehabt, seine Lebensversicherung eingelöst und das fürs Studium der Kinder bestimmte Geld an sich genommen habe. Es hätten sich zunehmend Konflikte zwischen ihr und dem Mann ereignet, der ihr und den Kindern ständig Vorwürfe gemacht, seine Verpflichtungen auf der Farm vernachlässigt und sie am 9. November 2010 schließlich tätlich angegriffen habe.
Das ohnehin angespannte Verhältnis sei zusätzlich dadurch belastet worden, dass kontinuierlich Pferde von ihr verschwunden seien und der Mann dies mit der „unwahrscheinlichen Begründung“ erklärt habe, die Tiere seien an afrikanischer Pferdepest verendet und von ihm verbrannt worden. Um diese Darstellung zu prüfen, habe sie den von einem Bekannten vermittelten Malima beauftragt, dem Mann Geld für zwei ihrer Pferde anzubieten und ihm dafür 5000 N$ versprochen.
Die geplante Scheintransaktion habe sich mehrmals verzögert und schließlich zu ihrer Verhaftung geführt, nachdem Malima und sein Gehilfe Shipepe die Polizei eingeschaltet hätten und sie bei der Übergabe der zuvor versprochenen 5000 N$ von einem Zivilbeamten wegen angeblicher Anstiftung zum Mord festgenommen worden sei.
Auf die Frage, warum sie dem ihr relativ unbekannten Malima 10000 N$ anvertraut habe, erklärte Hoff,
es sei „ein kalkuliertes Risiko“ gewesen und sie habe Malima vertraut, weil er ihr „von einem Bekannten empfohlen, gut gekleidet und artikuliert“ gewesen sei. Dem fügte sie hinzu, sie habe Malima wegen des Diebstahls von 10000 N$ angezeigt (das Verfahren wurde eingestellt) und ihn „niemals beauftragt, meinem Mann physisch Leid anzutun“. Abgesehen davon, dass sie jegliche Form der Gewalt verabscheue, sei Egbert Hoff „die Liebe meines Lebens gewesen und ich würde ihm auch heute nicht schaden wollen, wo wir getrennt leben“.
Windhoek
Bei ihrer gestrigen Vernehmung vor Richterin Alexis Diergaardt rekonstruierte die Angeklagte detailreich den Niedergang ihrer Ehe mit ihrem angeblich unberechenbaren und cholerischen Mann Egbert Hoff, dessen vermeintliche Finanzprobleme schließlich dazu geführt hätten, dass er heimlich Pferde aus ihrem Gestüt verkauft habe. Um diesen Vorgang zu belegen, habe sie den beiden Staatszeugen Wilbard Malima und Jekonia Shipepe 10000 N$ gegeben und sie beauftragt, dem Mann das Geld als Anzahlung für zwei ihrer Pferde anzubieten. Im Falle einer Transaktion hätten sie ihr eine Quittung als Beleg für den illegalen Verkauf ihrer Pferde bringen und dafür 5000 N$ als Aufwandsentschädigung erhalten sollen.
Bei ihrer Befragung durch Verteidigerin Esi Schimming-Chase gab Hoff einleitend an, sie habe bei ihrem ersten Besuch in Namibia im Jahre 1985 beschlossen, von Deutschland hierher auszuwandern. Wenig später habe sie Egbert Hoff bei einer Sportveranstaltung getroffen und ihn im Februar 1989 in Gütertrennung geheiratet.
Neben ihrer Tätigkeit für die von ihr gegründete Werbeagentur habe sie versucht, zusammen mit dem Gatten auf der rund 50 Kilometer westlich von Windhoek gelegenen und dem Schwiegervater gehörenden Farm Neu Heusis zunächst „hobbymäßig“ eine Rinder- und Pferdezucht zu etablieren. In dieser Zeit habe sich der Mann selbstständig gemacht und einen Fahrrad-Laden eröffnet, um sich die Zeit im Geschäft und auf der Farm besser einteilen zu können.
Die Firma des Mannes habe recht schnell Verluste angehäuft und sie habe ihm wiederholt Geld geliehen, „weil ich dachte, die finanziellen Probleme würden von kurzer Dauer sein und er das Geld bald zurückzahlen könne“. Stattdessen habe sich die dem Mann geliehene Summe über die Jahre auf rund 7,5 Millionen N$ erhöht, weil jener z.B. durch kurzfristigen An- und Verkauf von Rindern große Summen verloren und sie die Verluste dieser „riskanten Spekulationsgeschäfte“ unter anderem mit Gewinnen der Werbeagentur und geerbtem Geld ausgeglichen habe.
Im Jahre 1990 habe sie von einem Freund dessen 13 Zuchtpferde abgekauft und sich mit dem Mann geeinigt, dass sich jener an der Pflege und Ausbildung der Tiere beteiligen und die Hälfte aller beim Verkauf der Tiere gemachten Erlöse erhalten werde.
Nachdem der Mann den bankrotten Fahrrad-Laden verkauft habe, sei er permanent auf der Farm präsent gewesen, während sie sich in der Stadt um die Belange der Agentur und die beiden Kinder gekümmert habe, die sich nach dem Schulunterricht in einer von ihr angemieteten Wohnung aufgehalten und viel Zeit mit ihr verbracht hätten.
Der Mann sei auf der Farm „offenbar einsam“ und durch sein berufliches Scheitern „wahrscheinlich frustriert“ gewesen und habe sich „immer mehr zurückgezogen und distanziert“. Später habe sie erfahren, dass er während dieser Zeit eine Affäre gehabt, seine Lebensversicherung eingelöst und das fürs Studium der Kinder bestimmte Geld an sich genommen habe. Es hätten sich zunehmend Konflikte zwischen ihr und dem Mann ereignet, der ihr und den Kindern ständig Vorwürfe gemacht, seine Verpflichtungen auf der Farm vernachlässigt und sie am 9. November 2010 schließlich tätlich angegriffen habe.
Das ohnehin angespannte Verhältnis sei zusätzlich dadurch belastet worden, dass kontinuierlich Pferde von ihr verschwunden seien und der Mann dies mit der „unwahrscheinlichen Begründung“ erklärt habe, die Tiere seien an afrikanischer Pferdepest verendet und von ihm verbrannt worden. Um diese Darstellung zu prüfen, habe sie den von einem Bekannten vermittelten Malima beauftragt, dem Mann Geld für zwei ihrer Pferde anzubieten und ihm dafür 5000 N$ versprochen.
Die geplante Scheintransaktion habe sich mehrmals verzögert und schließlich zu ihrer Verhaftung geführt, nachdem Malima und sein Gehilfe Shipepe die Polizei eingeschaltet hätten und sie bei der Übergabe der zuvor versprochenen 5000 N$ von einem Zivilbeamten wegen angeblicher Anstiftung zum Mord festgenommen worden sei.
Auf die Frage, warum sie dem ihr relativ unbekannten Malima 10000 N$ anvertraut habe, erklärte Hoff,
es sei „ein kalkuliertes Risiko“ gewesen und sie habe Malima vertraut, weil er ihr „von einem Bekannten empfohlen, gut gekleidet und artikuliert“ gewesen sei. Dem fügte sie hinzu, sie habe Malima wegen des Diebstahls von 10000 N$ angezeigt (das Verfahren wurde eingestellt) und ihn „niemals beauftragt, meinem Mann physisch Leid anzutun“. Abgesehen davon, dass sie jegliche Form der Gewalt verabscheue, sei Egbert Hoff „die Liebe meines Lebens gewesen und ich würde ihm auch heute nicht schaden wollen, wo wir getrennt leben“.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen