Himba-Dorf als Drehort für deutsche Reality-TV-Show
Kulturschock vorprogrammiert: Fernab vom gewohnten europäischen Alltag lebten drei bundesdeutsche Familien für eine Woche bei den Naturvölkern auf der indonesischen Insel Siberut, in Stammesgebieten Togos - und bei den Ovahimba Namibias. Der Hintergrund: Der deutsche Fernsehsender SAT 1 produziert eine neue Reality-TV-Show unter dem Arbeitstitel "Wie die Wilden".
Wieder eine neue Reality-TV-Show, die ihre Zuschauer in unberührte Flecken des blauen Planeten entführen soll. In sechs Folgen wird das Leben von deutschen Familien aus Kassel, Berlin und Hamminkeln bei Naturvölkern in Indonesien, Togo und Namibia aufgezeichnet - Naturvölker, die der Berliner Fernsehsender offenbar als "Wilde" betrachtet. Jedenfalls legt das der grenzwertige Arbeitstitel dieser TV-Serie nahe.
In Namibia war eine deutsche Lehrerfamilie im Zeitraum von Dezember 2005 bis Ende Februar 2006 bei den Himba im Nordwesten des Landes zu Besuch. Die Protagonisten mussten sich im Alltagsleben des Nomadenstammes bewähren. "Dort werden Rinder ohne Werkzeuge getötet, zudem soll es Brauch sein, Gästen die eigene Ehefrau als Willkommensgeschenk anzubieten", berichtete etwa das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in der vergangenen Woche. Was Gang und Gebe in Deutschland ist, werden die Himba vielleicht bald auf ihrem Gegenbesuch in der Bundesrepublik erfahren. Dieser Austausch nämlich ist als Fortsetzung der TV-Produktion geplant.
Die Story basiert auf einem bereits bestehenden Konzept des niederländischen Entertainment-Giganten Endemol. Es heißt "Worlds Apart" und wird bereits weltweit im Reality-TV-Sektor vertrieben. In Belgien und den Niederlanden lief die Produktion der Firma "Eyeworks" unter dem Namen "Ticket to the Tribes" relativ erfolgreich: Sie ist bei der diesjährigen Verleihung des TV-Entertainment-Preises "Goldene Rose" Ende April in Luzern für die Kategorie "Reality" nominiert. Auch ein norwegischer Sender hatte eine "Worlds Apart"-Serie gedreht. Sein Kamerateam begleitete im vergangenen Jahr u.a. eine norwegische Familie, die zehn Tage im Kraale der Himba ausharren musste (WAZon berichtete).
Edwin Kanguatjivi, Direktor der Namibia Filmcommission, steht ausländischen Filmproduktionen bei einheimischen Völkern zwiespältig gegenüber: "Solche Projekte spielen viel Geld in die nationale Kasse. Jedoch sind wir besorgt, wenn die Kamera-Teams `verletzliche` ethnische Gruppierungen (vulnerable groups) nicht respektieren." In solchen Fällen verweist Kanguatjivi immer auf das Legal Assistance Centre (LAC) im Norden Namibias, welches als letzte Instanz über Dreharbeiten zu entscheiden habe und diese auch während ihrer Arbeit beobachte.
Vorläufig geplanter Sendetermin für die SAT1-Serie ist der europäische Frühherbst. "So etwas Originelles hat man bei uns im Fernsehen noch nie gesehen", meinte Produzent Gustav Hindrum über die norwegische Serie vom Vorjahr.
Wieder eine neue Reality-TV-Show, die ihre Zuschauer in unberührte Flecken des blauen Planeten entführen soll. In sechs Folgen wird das Leben von deutschen Familien aus Kassel, Berlin und Hamminkeln bei Naturvölkern in Indonesien, Togo und Namibia aufgezeichnet - Naturvölker, die der Berliner Fernsehsender offenbar als "Wilde" betrachtet. Jedenfalls legt das der grenzwertige Arbeitstitel dieser TV-Serie nahe.
In Namibia war eine deutsche Lehrerfamilie im Zeitraum von Dezember 2005 bis Ende Februar 2006 bei den Himba im Nordwesten des Landes zu Besuch. Die Protagonisten mussten sich im Alltagsleben des Nomadenstammes bewähren. "Dort werden Rinder ohne Werkzeuge getötet, zudem soll es Brauch sein, Gästen die eigene Ehefrau als Willkommensgeschenk anzubieten", berichtete etwa das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in der vergangenen Woche. Was Gang und Gebe in Deutschland ist, werden die Himba vielleicht bald auf ihrem Gegenbesuch in der Bundesrepublik erfahren. Dieser Austausch nämlich ist als Fortsetzung der TV-Produktion geplant.
Die Story basiert auf einem bereits bestehenden Konzept des niederländischen Entertainment-Giganten Endemol. Es heißt "Worlds Apart" und wird bereits weltweit im Reality-TV-Sektor vertrieben. In Belgien und den Niederlanden lief die Produktion der Firma "Eyeworks" unter dem Namen "Ticket to the Tribes" relativ erfolgreich: Sie ist bei der diesjährigen Verleihung des TV-Entertainment-Preises "Goldene Rose" Ende April in Luzern für die Kategorie "Reality" nominiert. Auch ein norwegischer Sender hatte eine "Worlds Apart"-Serie gedreht. Sein Kamerateam begleitete im vergangenen Jahr u.a. eine norwegische Familie, die zehn Tage im Kraale der Himba ausharren musste (WAZon berichtete).
Edwin Kanguatjivi, Direktor der Namibia Filmcommission, steht ausländischen Filmproduktionen bei einheimischen Völkern zwiespältig gegenüber: "Solche Projekte spielen viel Geld in die nationale Kasse. Jedoch sind wir besorgt, wenn die Kamera-Teams `verletzliche` ethnische Gruppierungen (vulnerable groups) nicht respektieren." In solchen Fällen verweist Kanguatjivi immer auf das Legal Assistance Centre (LAC) im Norden Namibias, welches als letzte Instanz über Dreharbeiten zu entscheiden habe und diese auch während ihrer Arbeit beobachte.
Vorläufig geplanter Sendetermin für die SAT1-Serie ist der europäische Frühherbst. "So etwas Originelles hat man bei uns im Fernsehen noch nie gesehen", meinte Produzent Gustav Hindrum über die norwegische Serie vom Vorjahr.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen