HESS-Forschungsstation in der Waagschale

Forschungspartner wollen sich beizeiten auf Fortsetzung einigen
Eberhard Hofmann
Windhoek/Göllschau (hf) – Das renommierte Sternforschungszentrum auf der Farm Göllschau dürfte nach über zehn Jahren die Weltraumforschung einstellen, sollten sich die Betreiber vor Vertragsende 2019 nicht auf die Fortsetzung der Forschungsaktivität einigen. Sollte dieser Ernstfall eintreten, würden fünf riesige Spiegelteleskope, Computerlabore, Werkhallen und ein Gästequartier für Wissenschaftler ihren Zweck verlieren. Das international betriebene millionenschwere Forschungsobjekt – die Universität von Namibia (UNAM) ist lokaler Partner -, das unter dem Namen HESS-Projekt (High Energetic Stereoscopic System) firmiert, zählt zwölf Länder mit rund zwei Dutzend Universitäten und Forschungsinstituten zu seinen tragenden Partnern. Im HESS-Kürzel ist auch der Nachname des österreichischen Physikers Victor Hess ehrenhalber festgelegt, der 1912 die Herkunft der Gammastrahlen aus dem All festgestellt hat.

Toni Hanke, aufsichtführender Ingenieur auf Göllschau und von Anfang als Lokalkraft dabei, erklärte vergangene Woche gegenüber der AZ, dass die formale Verlängerung, bzw. Erneuerung des Betriebsvertrags für die hoch spezialisierte Einrichtung formal noch nicht abgeschlossen, aber für die Fortsetzung unentbehrlich sei. Der Kommunikation mit den hauptsächlich in Übersee wirkenden Wissenschaftlern und Instituten entnimmt Hanke jedoch Anzeichen, dass die recht einmalige Forschungsanlage in einer Gegend mit ideal klarer Nachtluft ohne künstliche Lichteinwirkung weiter betrieben, bzw. finanziert werden dürfte. Für wissenschaftlich orientierte Namibier ist das HESS-Projekt inzwischen auch ein Prestige-Anlaufziel geworden. Auf der Kooperationsliste steht unter anderem auch das Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg, Deutschland.

Auf Göllschau bestehen hervorragende Gästequartiere für Wissenschaftler und Doktoranden, die sich in den Computerlabors an der kosmischen Grundlagenforschung beteiligen. Sie stammen zumeist aus den liierten Partner-Institutionen in Europa, Namibia und Südafrika. Auf dem Gelände ragen die vier ersten Teleskope mit einer Spiegelfläche von je 108 m² sowie das später hinzugefügte Riesenteleskop mit einer Spiegelfläche von 600 m² in den Himmel. Forscher spüren hier explodierenden Sternen nach. Und der Laie staunt über die Einfangtechnik in Neumondnächten für optische Energiefunken aus Millionen Lichtjahren Entfernung, die aus den Spiegeln auf die Spezialkameras reflektiert und von dort in die Computer eingespeist werden, woraus die Astrophysiker weitere Sternbilder und Schwarze Löcher des Alls erkennen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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