Hausgemachter (Image-)Verlust
Warum kommt Air Namibia trotz Milliardensubventionen nicht auf die Beine? Weil es an Weitblick für das Wohlergehen des Unternehmens fehlt. Jüngstes Beispiel: die Vergnügungsreise nach Sotschi, für die der Steuerzahler doppelt aufkommen muss.
Vergangene Woche hat das Jugendministerium rund 200 Namibier zu den „19. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden 2017“ ins russische Sotschi geschickt. Die Kosten bringt der Steuerzahler auf. Geflogen sind sie mit einem Airbus der Air Namibia, der am gleichen Abend nach Frankfurt fliegen sollte. Aber so mussten 120 Passagiere, die den Flug gebucht und bezahlt hatten, entweder alternative Routen nehmen oder eine Nacht im Hotel bleiben und am nächsten Tag den Flug antreten. Das ist nicht nur eine bodenlose Frechheit, sondern stellt auch einen Vertragsbruch dar, denn der Flieger stand betriebsbereit zur Verfügung. Air Namibia versuchte, sich im gewohnten Stil herauszureden, was die Sache nicht besser macht. Im Gegenteil. Das Argument, dass man für den Charterflug fünf Millionen N$ bekommt, dient weder dem Verständnis, noch der Rettung aus der Finanzmisere. Denn der Steuerzahler subventioniert Air Namibia mit Riesensummen, dieses Jahr mit 486,1 Mio. N$. Man müsste 97 Charterflüge nach Sotschi schicken, um diesen Zuschuss zu egalisieren. Überdies müssen aber der Transport der gebuchten Passagiere, deren Unterkunft und eventuell Schadensersatz für verpasste Anschlüsse gezahlt werden.
Die Mischung aus Parteihörigkeit, Ignoranz und Naivität kommt uns allen teuer zu stehen; wir zahlen aktuell doppelt für die Vergnügungsreise und langfristig mit dem Imageverlust (Air) Namibias.
Stefan Fischer
Vergangene Woche hat das Jugendministerium rund 200 Namibier zu den „19. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden 2017“ ins russische Sotschi geschickt. Die Kosten bringt der Steuerzahler auf. Geflogen sind sie mit einem Airbus der Air Namibia, der am gleichen Abend nach Frankfurt fliegen sollte. Aber so mussten 120 Passagiere, die den Flug gebucht und bezahlt hatten, entweder alternative Routen nehmen oder eine Nacht im Hotel bleiben und am nächsten Tag den Flug antreten. Das ist nicht nur eine bodenlose Frechheit, sondern stellt auch einen Vertragsbruch dar, denn der Flieger stand betriebsbereit zur Verfügung. Air Namibia versuchte, sich im gewohnten Stil herauszureden, was die Sache nicht besser macht. Im Gegenteil. Das Argument, dass man für den Charterflug fünf Millionen N$ bekommt, dient weder dem Verständnis, noch der Rettung aus der Finanzmisere. Denn der Steuerzahler subventioniert Air Namibia mit Riesensummen, dieses Jahr mit 486,1 Mio. N$. Man müsste 97 Charterflüge nach Sotschi schicken, um diesen Zuschuss zu egalisieren. Überdies müssen aber der Transport der gebuchten Passagiere, deren Unterkunft und eventuell Schadensersatz für verpasste Anschlüsse gezahlt werden.
Die Mischung aus Parteihörigkeit, Ignoranz und Naivität kommt uns allen teuer zu stehen; wir zahlen aktuell doppelt für die Vergnügungsreise und langfristig mit dem Imageverlust (Air) Namibias.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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