Hand in Hand und ganz besonders
Spannende Unterrichtserlebnisse und Verbundenheit prägen die Deutsche Schule Grootfontein
Von Nina Cerezo, Windhoek/Grootfontein
Der Hauptsaal der Deutschen Privatschule Grootfontein (DPG) scheint auch ihr Herz. „Hier gibt es immer einen Kaffee“, hört man es unter den Einwohnern von allen Seiten und genauso ist es schließlich auch. Die Lehrer, insgesamt drei Festangestellte und zwei Ehrenamtliche, sowie die „Heimmutti“ und weitere Freunde der Schulgemeinschaft kommen hier am gedeckten Tisch zusammen und tauschen sich aus – Über das Neuste „im Dorf“, aber natürlich auch über den Unterricht und anstehende Veranstaltungen. Denn davon gibt es an der DPG so einige.
Immer etwas los
„Los ist hier immer was“, lacht Silvia van Biljon, Vorsitzende des Deutschen Schulvereins Grootfontein (DSVG). Und tatsächlich zeigt ein Blick auf den aufgehängten Kalender viele spannende Veranstaltungen, die nicht nur als Fundraising-Events wichtig sind, sondern die auch ganz bewusst dem sozialen Aspekt dienen. Nicht zuletzt dürfen sich auch die Schüler – aktuell sind es zwölf Kinder, von denen fünf im Heim leben, auf besonders spannende Unterrichtserlebnisse freuen.
Weil das Farmen in der Gegend von Grootfontein eine wichtige Rolle spielt, gibt es für die Schüler zum Beispiel einen Fleischverarbeitungstag, an dem die Jungen und Mädchen lernen, wie aus einem großen Stück Fleisch essbare Portionen werden. Das „praktische Arbeiten“ kommt bei den Kindern gut an und gleichzeitig bringt der Verkauf der Fleischrationen auch einen kleinen Erlös für die Schule ein – An der DPG wird also nicht nur praktisch gemacht, sondern auch praktisch gedacht.
Ebenfalls nicht mehr wegzudenken als spannendes Unterrichtserlebnis ist die Abendschule. „Das war vor einiger Zeit die Idee der Kinder selbst“, erzählt Schulleiterin Rosemarie Giersch. So habe es einmal einen Wunschkasten für die Schüler gegeben und aus dieser Idee sei schließlich Realität geworden. „Ich glaube, die Schüler wären auch böse, wenn wir die Abendschule abschaffen würden“, lacht Giersch und tatsächlich klingt die Darstellung nach einem richtigen Highlight für die Schüler. Denn an diesem Tag findet der Unterricht nicht nur am Abend, sondern im Freien statt und Themen wie Sternenbilder oder Nachttiere auf dem Programm. „Und im Anschluss gibt es ein Mitternachtsfest, nach dem wir dann alle gemeinsam im Heim übernachten“, erzählt Giersch.
Große Verbundenheit
Doch nicht nur für die Schüler steht so einiges auf dem Programm, sondern auch für die gesamte Schulgemeinschaft und darüber hinaus. Aktuell laufen zum Beispiel die Vorbereitungen auf das DSVG-Dinner am 9. März, bei dem man sich sicher sein kann, dass nicht nur das Essen dem Thema „Indien“ entspricht und für indischen Flair sorgen wird. Denn so voll der Kalender, so liebevoll ist auch die Vorbereitung jedes einzelnen Events – Das wird nicht nur durch Bilder deutlich, sondern auch anhand der Stimmung und den Gesprächen.
Natürlich verfolgen viele der Veranstaltungen auch den Zweck, Gelder einzuwerben, denn bei aktuell acht Eltern(paaren) lässt sich die finanzielle Herausforderung der Schule nur erahnen. Stützen kann sich die Schulgemeinde jedoch nicht nur auf die Mütter und Väter der aktuellen Schüler, sondern auch auf die gesamte Grootfonteiner Gemeinschaft. „Das ist schon etwas Tolles“, resümiert van Biljon, die den Zusammenhalt unter den Bewohnern unabhängig von deren Muttersprache lobt. „Da geht wirklich alles Hand in Hand.“ Große Unterstützung komme zudem auch von ehemaligen Schuleltern, die die Schule – obwohl ihre Kinder schon längst selbst erwachsen sind – noch immer fördern, wo sie können.
Renovierungsarbeiten
Mit dieser Verbundenheit soll auch das nächste große Projekt angegangen werden. So müssen in dem historischen Schulgebäude, das einst das erste Krankenhaus der Stadt war, der Dachstuhl und die Elektrizität erneuert werden. Kein leichtes Unterfangen, „denn ein so altes Gebäude birgt viele Herausforderungen“, erklärt Giersch, die sich aber optimistisch gibt, auch diese Herausforderung meistern zu können. Und bei all dem Elan, der hier in der Luft liegt, scheint es durchaus glaubwürdig, dass an dieser Schule und in dieser Gemeinschaft die vielen kleinen (und größeren) Veranstaltungen und Initiativen zum Ziel führen. Viele Köche verderben eben doch nicht immer den Brei.
Dass viele kleine Dinge einen großen Unterschied machen können, das merkt man an dieser Schule immer wieder. Beim Rundgang durch die Bibliothek berichtet Giersch von dem aktuell laufenden Lesewettbewerb, bei dem alle Schüler und Klassen gegeneinander antreten. „Und die Klasse, die am meisten gelesen hat, darf dann alleine einen Milkshake trinken gehen“, erzählt die Schulleiterin. Und ganz nebenbei fallen durch diesen Wettbewerb auch die Diktate besser aus – eine klassische Win-Win-Situation.
Über die Zukunft machen sich Giersch und van Biljon Gedanken, aber keine Sorgen. So habe es zwar im Vorjahr zwei Schüler mehr, also insgesamt 14, gegeben und in den Jahren zuvor sogar bis zu 20, aber für die nächsten Jahre könne man erst einmal damit rechnen, dass die aktuelle Zahl konstant bleibt. In Grootfontein kennt man sich eben und unterstützt sich. Genau das macht hier den entscheidenden Unterschied aus.
Kasten:
Anstehende Termine (Auswahl):
9. März: DSVG-Dinner, Thema „Indien“ – Anmeldung beim Schülerheim
25. Mai: Großer Marsch mit Bring & Braai
15./16. Juni: Fleischverarbeitungstag
29. Juni: Jahrmarkt und Schlachteessen
6. Juli: Bauernfrühstück
16. August: Bunter Abend
4. Oktober: Abendschule
18./19. Oktober: Tag der offenen Tür
Außerdem: Die Losaktion ist im vollen Gange! Mehr dazu unter: [email protected]
Der Hauptsaal der Deutschen Privatschule Grootfontein (DPG) scheint auch ihr Herz. „Hier gibt es immer einen Kaffee“, hört man es unter den Einwohnern von allen Seiten und genauso ist es schließlich auch. Die Lehrer, insgesamt drei Festangestellte und zwei Ehrenamtliche, sowie die „Heimmutti“ und weitere Freunde der Schulgemeinschaft kommen hier am gedeckten Tisch zusammen und tauschen sich aus – Über das Neuste „im Dorf“, aber natürlich auch über den Unterricht und anstehende Veranstaltungen. Denn davon gibt es an der DPG so einige.
Immer etwas los
„Los ist hier immer was“, lacht Silvia van Biljon, Vorsitzende des Deutschen Schulvereins Grootfontein (DSVG). Und tatsächlich zeigt ein Blick auf den aufgehängten Kalender viele spannende Veranstaltungen, die nicht nur als Fundraising-Events wichtig sind, sondern die auch ganz bewusst dem sozialen Aspekt dienen. Nicht zuletzt dürfen sich auch die Schüler – aktuell sind es zwölf Kinder, von denen fünf im Heim leben, auf besonders spannende Unterrichtserlebnisse freuen.
Weil das Farmen in der Gegend von Grootfontein eine wichtige Rolle spielt, gibt es für die Schüler zum Beispiel einen Fleischverarbeitungstag, an dem die Jungen und Mädchen lernen, wie aus einem großen Stück Fleisch essbare Portionen werden. Das „praktische Arbeiten“ kommt bei den Kindern gut an und gleichzeitig bringt der Verkauf der Fleischrationen auch einen kleinen Erlös für die Schule ein – An der DPG wird also nicht nur praktisch gemacht, sondern auch praktisch gedacht.
Ebenfalls nicht mehr wegzudenken als spannendes Unterrichtserlebnis ist die Abendschule. „Das war vor einiger Zeit die Idee der Kinder selbst“, erzählt Schulleiterin Rosemarie Giersch. So habe es einmal einen Wunschkasten für die Schüler gegeben und aus dieser Idee sei schließlich Realität geworden. „Ich glaube, die Schüler wären auch böse, wenn wir die Abendschule abschaffen würden“, lacht Giersch und tatsächlich klingt die Darstellung nach einem richtigen Highlight für die Schüler. Denn an diesem Tag findet der Unterricht nicht nur am Abend, sondern im Freien statt und Themen wie Sternenbilder oder Nachttiere auf dem Programm. „Und im Anschluss gibt es ein Mitternachtsfest, nach dem wir dann alle gemeinsam im Heim übernachten“, erzählt Giersch.
Große Verbundenheit
Doch nicht nur für die Schüler steht so einiges auf dem Programm, sondern auch für die gesamte Schulgemeinschaft und darüber hinaus. Aktuell laufen zum Beispiel die Vorbereitungen auf das DSVG-Dinner am 9. März, bei dem man sich sicher sein kann, dass nicht nur das Essen dem Thema „Indien“ entspricht und für indischen Flair sorgen wird. Denn so voll der Kalender, so liebevoll ist auch die Vorbereitung jedes einzelnen Events – Das wird nicht nur durch Bilder deutlich, sondern auch anhand der Stimmung und den Gesprächen.
Natürlich verfolgen viele der Veranstaltungen auch den Zweck, Gelder einzuwerben, denn bei aktuell acht Eltern(paaren) lässt sich die finanzielle Herausforderung der Schule nur erahnen. Stützen kann sich die Schulgemeinde jedoch nicht nur auf die Mütter und Väter der aktuellen Schüler, sondern auch auf die gesamte Grootfonteiner Gemeinschaft. „Das ist schon etwas Tolles“, resümiert van Biljon, die den Zusammenhalt unter den Bewohnern unabhängig von deren Muttersprache lobt. „Da geht wirklich alles Hand in Hand.“ Große Unterstützung komme zudem auch von ehemaligen Schuleltern, die die Schule – obwohl ihre Kinder schon längst selbst erwachsen sind – noch immer fördern, wo sie können.
Renovierungsarbeiten
Mit dieser Verbundenheit soll auch das nächste große Projekt angegangen werden. So müssen in dem historischen Schulgebäude, das einst das erste Krankenhaus der Stadt war, der Dachstuhl und die Elektrizität erneuert werden. Kein leichtes Unterfangen, „denn ein so altes Gebäude birgt viele Herausforderungen“, erklärt Giersch, die sich aber optimistisch gibt, auch diese Herausforderung meistern zu können. Und bei all dem Elan, der hier in der Luft liegt, scheint es durchaus glaubwürdig, dass an dieser Schule und in dieser Gemeinschaft die vielen kleinen (und größeren) Veranstaltungen und Initiativen zum Ziel führen. Viele Köche verderben eben doch nicht immer den Brei.
Dass viele kleine Dinge einen großen Unterschied machen können, das merkt man an dieser Schule immer wieder. Beim Rundgang durch die Bibliothek berichtet Giersch von dem aktuell laufenden Lesewettbewerb, bei dem alle Schüler und Klassen gegeneinander antreten. „Und die Klasse, die am meisten gelesen hat, darf dann alleine einen Milkshake trinken gehen“, erzählt die Schulleiterin. Und ganz nebenbei fallen durch diesen Wettbewerb auch die Diktate besser aus – eine klassische Win-Win-Situation.
Über die Zukunft machen sich Giersch und van Biljon Gedanken, aber keine Sorgen. So habe es zwar im Vorjahr zwei Schüler mehr, also insgesamt 14, gegeben und in den Jahren zuvor sogar bis zu 20, aber für die nächsten Jahre könne man erst einmal damit rechnen, dass die aktuelle Zahl konstant bleibt. In Grootfontein kennt man sich eben und unterstützt sich. Genau das macht hier den entscheidenden Unterschied aus.
Kasten:
Anstehende Termine (Auswahl):
9. März: DSVG-Dinner, Thema „Indien“ – Anmeldung beim Schülerheim
25. Mai: Großer Marsch mit Bring & Braai
15./16. Juni: Fleischverarbeitungstag
29. Juni: Jahrmarkt und Schlachteessen
6. Juli: Bauernfrühstück
16. August: Bunter Abend
4. Oktober: Abendschule
18./19. Oktober: Tag der offenen Tür
Außerdem: Die Losaktion ist im vollen Gange! Mehr dazu unter: [email protected]
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Allgemeine Zeitung
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