Halbe Jugend im Norden ohne Arbeit
Opposition kritisiert Regierung – Angebot und Nachfrage von Fachwissen soll untersucht werden
Von Clemens von Alten, Windhoek
Die Ergebnisse der jüngsten Arbeitskräfteerhebung (Labour Force Survey) „zeichnet ein besorgniserregende Bild für die namibische Jugend“, erklärte am Sonntag der Präsident der Oppositionspartei DTA, McHenry Venaani, schriftlich, und rückt die Regierung ins Visier seiner Kritik: „Wie will man die Armut bekämpfen, wenn die Arbeitslosigkeit in der größten Bevölkerungsgruppe – die Jugend – während des ‚Harambee‘-Zeitraums weiter ansteigt?“, fragte der Parlamentsabgeordnete rhetorisch.
Mitte vergangener Woche hatte die namibische Statistikbehörde (Namibia Statistics Agency, NSA) den jüngsten Bericht zur Arbeitsmarktsituation in Namibia vorgelegt. Demnach ist die Arbeitslosigkeit unter den erwerbsfähigen Jugendlichen in Namibia (15 bis 35 Jahre) auf 43,4 Prozent gestiegen. Damit liegt die im Oktober bzw. November vergangenen Jahres gemessene Quote 4,5 Prozentpunkte über dem Niveau von 2014 (AZ berichtete). „Dieser Anstieg mag gering erscheinen, doch der Schein trügt“, so Venaani. „Bei 43,4 Prozent steht Namibia kurz davor, dass jeder zweite Jugendliche keine Beschäftigung hat.“ Insgesamt sind laut NSA-Bericht mehr als 246000 der 567000 erwerbsfähigen Jugendlichen in Namibia arbeitslos.
Die namibische Jugendarbeitslosigkeit ist aus geografischer Sicht im Norden am gravierendsten, angeführt von den beiden Regionen Kunene (63,2%) und Sambesi (60%); danach folgen Ohangwena (55,7%), Omusati (54,5%), Kavango-West (52,6%) und Oshikoto (47,6%). Die mit Abstand niedrigste Arbeitslosenquote unter Jugendlichen ist mit 26,3 Prozent in der relativ gut entwickelten Region Erongo zu finden, gefolgt von Karas (30,9%), Omaheke (32,8%) und der Windhoek-Heimatregion Khomas (37,5%).
In diesen Arbeitsmarktzahlen sieht die Opposition ein Versagen der Regierung: „Es sollte den politischen Entscheidungsträgern als Weckruf dienen, dass die Strategien entweder nicht greifen oder das Ziel verfehlen“, so Venaani. „Die Zahl Ausgebildeter ohne Arbeitsplatz sollte den Bildungseinrichtungen lehren, die angebotenen Qualifikationen der Nachfrage im Arbeitsmarkt anzupassen.“ Die DTA fordert deshalb eine entsprechende Studie (Skills Mapping Study) an, die den Bedarf an Kompetenzen in Namibia untersuchen soll.
In den NSA-Ergebnissen ist indes auffallend, dass die Arbeitslosigkeit im Schnitt unter allen erwerbsfähigen Frauen im Alter von 15 bis 35 Jahre sehr viel höher ist (49,4%) als beim männlichen Geschlecht (37,5%) – in einigen Gebieten sogar fast doppelt so hoch, wie in den Regionen Omaheke (Männer: 47,1%; Frauen: 22,2%) und Hardap (61,2%; 33,3%). Zudem ist die Arbeitslosenquote unter Jugendlichen wesentlich höher auf dem Land (51,4%), als in den Städten (38,1%).
Die Ergebnisse der jüngsten Arbeitskräfteerhebung (Labour Force Survey) „zeichnet ein besorgniserregende Bild für die namibische Jugend“, erklärte am Sonntag der Präsident der Oppositionspartei DTA, McHenry Venaani, schriftlich, und rückt die Regierung ins Visier seiner Kritik: „Wie will man die Armut bekämpfen, wenn die Arbeitslosigkeit in der größten Bevölkerungsgruppe – die Jugend – während des ‚Harambee‘-Zeitraums weiter ansteigt?“, fragte der Parlamentsabgeordnete rhetorisch.
Mitte vergangener Woche hatte die namibische Statistikbehörde (Namibia Statistics Agency, NSA) den jüngsten Bericht zur Arbeitsmarktsituation in Namibia vorgelegt. Demnach ist die Arbeitslosigkeit unter den erwerbsfähigen Jugendlichen in Namibia (15 bis 35 Jahre) auf 43,4 Prozent gestiegen. Damit liegt die im Oktober bzw. November vergangenen Jahres gemessene Quote 4,5 Prozentpunkte über dem Niveau von 2014 (AZ berichtete). „Dieser Anstieg mag gering erscheinen, doch der Schein trügt“, so Venaani. „Bei 43,4 Prozent steht Namibia kurz davor, dass jeder zweite Jugendliche keine Beschäftigung hat.“ Insgesamt sind laut NSA-Bericht mehr als 246000 der 567000 erwerbsfähigen Jugendlichen in Namibia arbeitslos.
Die namibische Jugendarbeitslosigkeit ist aus geografischer Sicht im Norden am gravierendsten, angeführt von den beiden Regionen Kunene (63,2%) und Sambesi (60%); danach folgen Ohangwena (55,7%), Omusati (54,5%), Kavango-West (52,6%) und Oshikoto (47,6%). Die mit Abstand niedrigste Arbeitslosenquote unter Jugendlichen ist mit 26,3 Prozent in der relativ gut entwickelten Region Erongo zu finden, gefolgt von Karas (30,9%), Omaheke (32,8%) und der Windhoek-Heimatregion Khomas (37,5%).
In diesen Arbeitsmarktzahlen sieht die Opposition ein Versagen der Regierung: „Es sollte den politischen Entscheidungsträgern als Weckruf dienen, dass die Strategien entweder nicht greifen oder das Ziel verfehlen“, so Venaani. „Die Zahl Ausgebildeter ohne Arbeitsplatz sollte den Bildungseinrichtungen lehren, die angebotenen Qualifikationen der Nachfrage im Arbeitsmarkt anzupassen.“ Die DTA fordert deshalb eine entsprechende Studie (Skills Mapping Study) an, die den Bedarf an Kompetenzen in Namibia untersuchen soll.
In den NSA-Ergebnissen ist indes auffallend, dass die Arbeitslosigkeit im Schnitt unter allen erwerbsfähigen Frauen im Alter von 15 bis 35 Jahre sehr viel höher ist (49,4%) als beim männlichen Geschlecht (37,5%) – in einigen Gebieten sogar fast doppelt so hoch, wie in den Regionen Omaheke (Männer: 47,1%; Frauen: 22,2%) und Hardap (61,2%; 33,3%). Zudem ist die Arbeitslosenquote unter Jugendlichen wesentlich höher auf dem Land (51,4%), als in den Städten (38,1%).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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