Großes Publikum sucht Klärung
Windhoek (hf) - Die Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft (NWG) hatte am vergangenen Mittwochabend großen Zulauf zum Vortrag über das Thema „Kollektives Kolonialgedächtnis“ (Colonialism in Collective Memory), Vergleiche zur afrikanischen und europäischen Erinnerungskultur. Referent war Dr. Winfried Speitkamp von der Bauhaus-Universität, Weimar.
Vor einer - nach Sprach- und Gruppenzugehörigkeit -repräsentativen Zuhörerschaft umriss Speitkamp einen methodischen Rahmen zum Verständnis der Kolonialgeschichte europäischer Mächte, wie Gr. Britannien, Frankreich, Belgien und schließlich Deutschland, wobei die Kolonialgeschichte mit europäischer Geschichte verwoben bleibt. Der Referent sieht in aneinandergrenzenden Kreisen - u. A. wie Ringe eines Steinaufschlags im Teich (im Vley) - unumgängliche Kernthemen wie Kolonialverbrechen, Kriege und Krisen, ethnische Säuberung, Gulag (das sowjetische System der Konzentrationslager) und Holocaust.
Laut Speitkamp wandelt sich das öffentliche Kolonialgedächtnis europäischer Staaten nicht nur in Deutschland sondern auch anderswo, wo der Akzent von langjähriger Idealisierung zur Aufarbeitung mit mehr Detail wechselt. Lange verschwiegene Aspekte über Gräuel kommen zum Vorschein. England könne die Kolonialgeschichte nicht allein an dem Aktivisten William Wilberforce festmachen, der sich Anfang des 19. Jahrhunderts für die Abschaffung der Sklaverei eingesetzt hat. England müsse sich auch mit der Geschichte des Mau-Mau-Aufstands in Kenia befassen, als Hunderttrausende von Menschen in Konzentrationslagern festgehalten wurden. Inzwischen hätten 5000 ehemalige Mau-Mau-Angehörige Entschädigung erhalten. In Kenia selbst hielten manche in gewandelter Einschätzung die Mau-Mau für „eine damalige Krankheit“.
Für Speitkamp geht es in der Erinnerung um kollektives Gedächtnis und nicht um individuelle Schuld. Debatten auf Landesebene und interkontinental hält er für notwendige Ausgangspunkte zur Integration.
Vor einer - nach Sprach- und Gruppenzugehörigkeit -repräsentativen Zuhörerschaft umriss Speitkamp einen methodischen Rahmen zum Verständnis der Kolonialgeschichte europäischer Mächte, wie Gr. Britannien, Frankreich, Belgien und schließlich Deutschland, wobei die Kolonialgeschichte mit europäischer Geschichte verwoben bleibt. Der Referent sieht in aneinandergrenzenden Kreisen - u. A. wie Ringe eines Steinaufschlags im Teich (im Vley) - unumgängliche Kernthemen wie Kolonialverbrechen, Kriege und Krisen, ethnische Säuberung, Gulag (das sowjetische System der Konzentrationslager) und Holocaust.
Laut Speitkamp wandelt sich das öffentliche Kolonialgedächtnis europäischer Staaten nicht nur in Deutschland sondern auch anderswo, wo der Akzent von langjähriger Idealisierung zur Aufarbeitung mit mehr Detail wechselt. Lange verschwiegene Aspekte über Gräuel kommen zum Vorschein. England könne die Kolonialgeschichte nicht allein an dem Aktivisten William Wilberforce festmachen, der sich Anfang des 19. Jahrhunderts für die Abschaffung der Sklaverei eingesetzt hat. England müsse sich auch mit der Geschichte des Mau-Mau-Aufstands in Kenia befassen, als Hunderttrausende von Menschen in Konzentrationslagern festgehalten wurden. Inzwischen hätten 5000 ehemalige Mau-Mau-Angehörige Entschädigung erhalten. In Kenia selbst hielten manche in gewandelter Einschätzung die Mau-Mau für „eine damalige Krankheit“.
Für Speitkamp geht es in der Erinnerung um kollektives Gedächtnis und nicht um individuelle Schuld. Debatten auf Landesebene und interkontinental hält er für notwendige Ausgangspunkte zur Integration.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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