Glaubensfragen stets erwünscht
Es ist eine Mischung aus Spannung, Vorfreude, Stolz und Erfurcht, die in der Luft liegt. Aus gutem Grund: Die Christuskirche in Windhoek wird 100 Jahre alt. An diesem Sonntag (17. Oktober) ab 9.30 Uhr wird das Jubiläum mit einem festlichen Gottesdienst gebührend gefeiert.
Auf diesen krönenden Abschluss im Jubiläumsjahr hat ein Organisationskomitee seit Monaten hingearbeitet. Hartmut Diehl leitete als Vorsitzender dieses Gremium, das von Anne Gschwender, Bischof Erich Hertel, Anna-Luise Redecker, Pastor Rudolf Schmid, Heike Uhrich und Andreas von Schirp komplettiert wird. Sie alle gehören der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Gemeinde (DELK) an. Im März wurde das Komitee gegründet und hat seither verschiedene Aktionen und Veranstaltungen organisiert.
So wurde vor sechs Monaten die Jubiläumshymne vorgestellt, für die Irmtraut Koch den Text zur Melodie von Jeremiah Clarke ("Trumpet Voluntary") schrieb. Im Juni gab es einen weiteren Höhepunkt: Beim diesjährigen Kirchenbasar wurden die Preisträger des Mal- und Kunstwettbewerbes bekanntgegeben. An der Ausschreibung hatten sich Schüler mit dem Jubiläum des Gotteshauses auseinandergesetzt - die prämierten Arbeiten sind seither in der Christuskirche ausgestellt.
Vor zwei Monaten dann wurden mit NamPost eine Briefmarke und ein Ersttagsbrief zum Jubiläum des Gotteshauses im Rahmen einer kleinen Festveranstaltung präsentiert. "Da hat man bei den beteiligten Gemeindemitgliedern das Festliche und das Besondere gespürt", so Pastor Schmid. Die Künstlerin Anja Denker ist für Entwurf bzw. Gestaltung des philatelistischen Produkts verantwortlich. Während es die Briefmarke in allen Postfilialen gibt, sind die Ersttagsbriefe noch im Gemeindebüro (Fidel-Castro-Straße) unterhalb der Christuskirche erhältlich.
Mit einem musikalischen Abend vor knapp zwei Wochen wurde der Monat Oktober eingeläutet, der morgen, einen Tag vor dem Jubiläumsgottesdienst, noch einen Höhepunkt bereit hält: Bei einem Vortragsabend (Beginn 19 Uhr) in der Christuskirche wird der Kirchenhistoriker Rudolf Hinz aus Deutschland über die Anfänge der Christuskirchen-Gemeinde referieren. Hinz ist Verfasser des ausführlichen Beitrages "Erinnern - Vergegenwärtigen - Hoffnung wecken / Die Christuskirche in Windhoek", der im diesjährigen Afrikanischen Heimatkalender (Titel "Perspektiven 2010") veröffentlicht ist.
Zum Festgottesdienst am Sonntag werden Gäste aus nah und fern erwartet, darunter Bischöfe aus Namibia und Südafrika. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) schickt zwei Repräsentantinnen: Oberkirchenrätin Dine Fecht (verantwortlich für die EKD-Auslandsarbeit) und Dr. Ruth Gütter (zuständig für Bildung und Afrika). "Ihre Anwesenheit unterstreicht die gewachsene Partnerschaft und gleichzeitig die Offenheit, die Beziehungen zu den lutherischen Schwesterkirchen in ein gemeinsames Miteinander einzubinden", kommentiert Bischof Hertel.
Die Gemeinde ist mit rund 2300 Mitgliedern gleichbleibend stark, berichtet Pastor Schmid. Die meisten von ihnen leben in Namibia, aber es gibt auch Mitglieder im Ausland, die in der Christuskirche getauft, konfirmiert oder getraut worden sind. "Wir haben eine Kerngruppe, die sehr aktiv ist", sagt Schmid, der die Gemeinde als "sehr lebendig" bezeichnet. So gibt es einen Posaunen-, einen Gesangs- und einen Instrumentalisten-Chor, eine Praise&Worship-Band, einen Diakoniekreis, Haus- und Bibelkreise sowie Gremien, die sich mit Ökumene und dem Verfassen des Gemeindebriefes beschäftigen. Der Kirchenbasar ist einer der öffentlichen Höhepunkte eines jeden Jahres. Außerdem beteiligen sich Gemeindemitglieder an Veröffentlichungen (Afrikanischer Heimatkalender, Allgemeine Zeitung, Rundfunk), es gibt Laienprediger und überdies hilfsbereite Senioren, die Führungen in der Christuskirche übernehmen. Als "Herausforderung" beschreibt Bischof Hertel die Aufgabe, "an die Jugend heranzukommen". Dabei soll Jugenddiakon Magnus Deppe helfen, der vor sechs Monaten angestellt wurde - zunächst für drei Jahre. Er hat bereits diverse Veranstaltungen, darunter Wochenend-Freizeiten, Andachten an Schulen (DHPS und DSW) sowie Beteiligung an Landesjugendtreffen, organisiert.
Weitaus weniger Arbeit hat man mit dem Gebäude selbst. Im Jubiläumsjahr wurden Ausbesserungen an der Außenfassade vorgenommen und diese komplett gereinigt. In der Kirche selbst wurde der Teppich ersetzt. Und bald soll ein Mutter-Kind-Zimmer eingerichtet werden, um diesem Klientel der Gottesdienstbesucher entgegenzukommen. Einen entsprechenden Beschluss hatte die Gemeindeversammlung unlängst gefasst. Darüber hinaus sind kurz- und mittelfristig keine weiteren Arbeiten am Gebäude geplant, sagt Schmid.
Die Christuskirche wird 100. Dazu trudelten Glück- und Segenswünsche von vielen Christuskirchen per Post, Fax und E-Mail ein. Gratulationen aus Deutschland kamen unter anderem von Christuskirchen-Gemeinden aus Achern, Berchtesgaden, Bockau, Dettingen, Eislingen/Fils, Fürth-Stadeln, Hof, Konstanz-Wollmatingen, Lindau/Bodensee, München-Neuhausen und Wels. Die Schriftstücke sind ebenfalls in der Christuskirche zu sehen.
Bischof Hertel wünscht sich zum Jubiläum, dass die geistliche Basis, auf der die Gemeinde steht, gestärkt und ausgebaut wird. "Es ist ein gutes Zeichen, dass viele Menschen fundamentale Glaubensfragen stellen und offen sind für neue Herausforderungen." Das Jubiläum selbst sieht Hertel als einen "Meilenstein, um auf eine Geschichte mit Höhen und Tiefen zurückzublicken". Es sei überdies "ein Einschnitt, um zu überlegen, welche Aufgaben in den kommenden Jahren anstehen". Auf jeden Fall soll die Zusammenarbeit mit den lutherischen Schwesterkirchen sowie mit dem Kirchenrat vorangetrieben und gestärkt werden. Es gehe dabei um die zentrale Frage: "Welchen Beitrag können wir als Kirche für die Entwicklung Namibias leisten?"
Pastor Schmid sieht das Jubiläum als eine "Gelegenheit, die Christuskirche ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken und dies zu nutzen, die Kirche in den Lebensalltag hinein zu holen". Der Rückschau auf ein Jahrhundert Christuskirche soll das Bewusstsein stärken, denn eines sei klar. "Die Position der Kirche in Stadt und Land muss eine wichtige Rolle spielen."
Lesen Sie mehr über die die historische und die heutige Bedeutung des Gotteshauses sowie den Alltag der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in der Sonderrubrik bzw. im Themenkasten "100 Jahre Christuskirche" auf der AZ-Webseite.
Auf diesen krönenden Abschluss im Jubiläumsjahr hat ein Organisationskomitee seit Monaten hingearbeitet. Hartmut Diehl leitete als Vorsitzender dieses Gremium, das von Anne Gschwender, Bischof Erich Hertel, Anna-Luise Redecker, Pastor Rudolf Schmid, Heike Uhrich und Andreas von Schirp komplettiert wird. Sie alle gehören der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Gemeinde (DELK) an. Im März wurde das Komitee gegründet und hat seither verschiedene Aktionen und Veranstaltungen organisiert.
So wurde vor sechs Monaten die Jubiläumshymne vorgestellt, für die Irmtraut Koch den Text zur Melodie von Jeremiah Clarke ("Trumpet Voluntary") schrieb. Im Juni gab es einen weiteren Höhepunkt: Beim diesjährigen Kirchenbasar wurden die Preisträger des Mal- und Kunstwettbewerbes bekanntgegeben. An der Ausschreibung hatten sich Schüler mit dem Jubiläum des Gotteshauses auseinandergesetzt - die prämierten Arbeiten sind seither in der Christuskirche ausgestellt.
Vor zwei Monaten dann wurden mit NamPost eine Briefmarke und ein Ersttagsbrief zum Jubiläum des Gotteshauses im Rahmen einer kleinen Festveranstaltung präsentiert. "Da hat man bei den beteiligten Gemeindemitgliedern das Festliche und das Besondere gespürt", so Pastor Schmid. Die Künstlerin Anja Denker ist für Entwurf bzw. Gestaltung des philatelistischen Produkts verantwortlich. Während es die Briefmarke in allen Postfilialen gibt, sind die Ersttagsbriefe noch im Gemeindebüro (Fidel-Castro-Straße) unterhalb der Christuskirche erhältlich.
Mit einem musikalischen Abend vor knapp zwei Wochen wurde der Monat Oktober eingeläutet, der morgen, einen Tag vor dem Jubiläumsgottesdienst, noch einen Höhepunkt bereit hält: Bei einem Vortragsabend (Beginn 19 Uhr) in der Christuskirche wird der Kirchenhistoriker Rudolf Hinz aus Deutschland über die Anfänge der Christuskirchen-Gemeinde referieren. Hinz ist Verfasser des ausführlichen Beitrages "Erinnern - Vergegenwärtigen - Hoffnung wecken / Die Christuskirche in Windhoek", der im diesjährigen Afrikanischen Heimatkalender (Titel "Perspektiven 2010") veröffentlicht ist.
Zum Festgottesdienst am Sonntag werden Gäste aus nah und fern erwartet, darunter Bischöfe aus Namibia und Südafrika. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) schickt zwei Repräsentantinnen: Oberkirchenrätin Dine Fecht (verantwortlich für die EKD-Auslandsarbeit) und Dr. Ruth Gütter (zuständig für Bildung und Afrika). "Ihre Anwesenheit unterstreicht die gewachsene Partnerschaft und gleichzeitig die Offenheit, die Beziehungen zu den lutherischen Schwesterkirchen in ein gemeinsames Miteinander einzubinden", kommentiert Bischof Hertel.
Die Gemeinde ist mit rund 2300 Mitgliedern gleichbleibend stark, berichtet Pastor Schmid. Die meisten von ihnen leben in Namibia, aber es gibt auch Mitglieder im Ausland, die in der Christuskirche getauft, konfirmiert oder getraut worden sind. "Wir haben eine Kerngruppe, die sehr aktiv ist", sagt Schmid, der die Gemeinde als "sehr lebendig" bezeichnet. So gibt es einen Posaunen-, einen Gesangs- und einen Instrumentalisten-Chor, eine Praise&Worship-Band, einen Diakoniekreis, Haus- und Bibelkreise sowie Gremien, die sich mit Ökumene und dem Verfassen des Gemeindebriefes beschäftigen. Der Kirchenbasar ist einer der öffentlichen Höhepunkte eines jeden Jahres. Außerdem beteiligen sich Gemeindemitglieder an Veröffentlichungen (Afrikanischer Heimatkalender, Allgemeine Zeitung, Rundfunk), es gibt Laienprediger und überdies hilfsbereite Senioren, die Führungen in der Christuskirche übernehmen. Als "Herausforderung" beschreibt Bischof Hertel die Aufgabe, "an die Jugend heranzukommen". Dabei soll Jugenddiakon Magnus Deppe helfen, der vor sechs Monaten angestellt wurde - zunächst für drei Jahre. Er hat bereits diverse Veranstaltungen, darunter Wochenend-Freizeiten, Andachten an Schulen (DHPS und DSW) sowie Beteiligung an Landesjugendtreffen, organisiert.
Weitaus weniger Arbeit hat man mit dem Gebäude selbst. Im Jubiläumsjahr wurden Ausbesserungen an der Außenfassade vorgenommen und diese komplett gereinigt. In der Kirche selbst wurde der Teppich ersetzt. Und bald soll ein Mutter-Kind-Zimmer eingerichtet werden, um diesem Klientel der Gottesdienstbesucher entgegenzukommen. Einen entsprechenden Beschluss hatte die Gemeindeversammlung unlängst gefasst. Darüber hinaus sind kurz- und mittelfristig keine weiteren Arbeiten am Gebäude geplant, sagt Schmid.
Die Christuskirche wird 100. Dazu trudelten Glück- und Segenswünsche von vielen Christuskirchen per Post, Fax und E-Mail ein. Gratulationen aus Deutschland kamen unter anderem von Christuskirchen-Gemeinden aus Achern, Berchtesgaden, Bockau, Dettingen, Eislingen/Fils, Fürth-Stadeln, Hof, Konstanz-Wollmatingen, Lindau/Bodensee, München-Neuhausen und Wels. Die Schriftstücke sind ebenfalls in der Christuskirche zu sehen.
Bischof Hertel wünscht sich zum Jubiläum, dass die geistliche Basis, auf der die Gemeinde steht, gestärkt und ausgebaut wird. "Es ist ein gutes Zeichen, dass viele Menschen fundamentale Glaubensfragen stellen und offen sind für neue Herausforderungen." Das Jubiläum selbst sieht Hertel als einen "Meilenstein, um auf eine Geschichte mit Höhen und Tiefen zurückzublicken". Es sei überdies "ein Einschnitt, um zu überlegen, welche Aufgaben in den kommenden Jahren anstehen". Auf jeden Fall soll die Zusammenarbeit mit den lutherischen Schwesterkirchen sowie mit dem Kirchenrat vorangetrieben und gestärkt werden. Es gehe dabei um die zentrale Frage: "Welchen Beitrag können wir als Kirche für die Entwicklung Namibias leisten?"
Pastor Schmid sieht das Jubiläum als eine "Gelegenheit, die Christuskirche ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken und dies zu nutzen, die Kirche in den Lebensalltag hinein zu holen". Der Rückschau auf ein Jahrhundert Christuskirche soll das Bewusstsein stärken, denn eines sei klar. "Die Position der Kirche in Stadt und Land muss eine wichtige Rolle spielen."
Lesen Sie mehr über die die historische und die heutige Bedeutung des Gotteshauses sowie den Alltag der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in der Sonderrubrik bzw. im Themenkasten "100 Jahre Christuskirche" auf der AZ-Webseite.
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