Geingob spricht auf UN-Vollversammlung
Windhoek/New York (fis) • Namibias Staatsoberhaupt Hage Geingob hat gestern auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) in New York erneut auf die Einstufung Namibias durch internationale Finanzinstitute aufmerksam gemacht und diese als ungerecht bezeichnet.
„Namibia ist ein Kind der internationalen Solidarität, die Vereinten Nationen haben Geburtshilfe geleistet“, sagte er und sprach erneut seinen Dank für die jahrzehntelange Unterstützung aus. Namibia wolle etwas zurückgeben und seinen Beitrag leisten, beispielsweise durch Teilnahme an Friedenseinsätzen in Kambodscha, Angola, Liberia, Darfur (Sudan) und Elfenbeinküste, so Geingob.
Der Präsident betonte, dass der Kontinent Afrika unter dem Banner der Afrikanischen Union heile und nun das „Neue Afrika“ geschaffen werde, das vor allem mit Wahldemokratie zu tun habe. Er zählte auf, wie gut Namibia in verschiedenen internationalen Vergleichen abschneide, beispielsweise bei guter Regierungsführung, im Kampf gegen Korruption, bei der Pressefreiheit sowie in der Finanzstabilität nach Einschätzung durch Ratingagenturen.
Allerdings gebe es noch große Herausforderungen, die auf sozioökonomische Defizite und Ungleichheiten zurückzuführen seien, so Geingob. Er drückte erneut seine Unzufriedenheit mit der „falschen Einstufung“ Namibias als Land mit mittlerem bis höherem Einkommen durch Weltbank und Internationalen Währungsfonds aus. Die reine Kalkulation anhand des Bruttoinlandsprodukts und der Bewohnerzahl reflektiere nicht die Realität, sprich die Ungleichheiten bei Wohlstand und Chancen der Menschen.
Die Rede vor den Vereinten Nationen war der Höhepunkt der mehrwöchigen Reise von Geingob nach Kuba und in die USA, von der er jetzt zurückkommt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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