Geburten nun digital erfasst
E-System soll schneller und zuverlässiger Daten generieren
Von Nina Cerezo, Windhoek
Namibia sei mit diesem Projekt afrikaweit ein Vorreiter, erläuterte die Unicef-Repräsentantin Micaela Marques de Sousa gestern bei der Vorstellung des elektronischen Systems zur Geburtenregistrierung im Windhoeker Zentralkrankenhaus. Die digitale Erfassung von Neugeborenen soll die Beantragung und Erstellung von Geburtsurkunden deutlich vereinfachen und dazu beitragen, die „Registrierungsbarriere“ vor allem bei armen Familien oder Menschen in ländlichen Gegenden zu mindern.
Dass es bei der Geburtsurkunde um mehr als ein Stück Papier geht, machte Marques de Sousa anhand eines eigenen Erlebnisses deutlich. So habe sie bei einem Besuch in Ongwediva drei achtjährige Jungen kennengelernt, die aufgrund des fehlenden Dokuments nicht die Schule besuchen durften. „Diese Kinder können wie tausende andere in Namibia nur bedingt oder gar nicht Leistungen wie Gesundheits- oder Sozialleistungen oder Bildung in Anspruch nehmen“, so die Unicef-Repräsentantin.
Pendukeni Iivula-Ithana, Ministerin für innere Angelegenheiten und Immigration, unter deren Leitung das Projekt entwickelt wurde, gab zudem zu Bedenken, dass „die Geburtenerfassung ein fundamentales Recht jedes Kindes des Landes ist“, wobei jedoch nur circa 60 Prozent der unter Einjährigen registriert werden würden. „Ich selbst war eine derjenigen, die erst später eine Geburtsurkunde erhalten haben“, erinnert sich die Ministerin.
Stefanus van Staden, Direktor im Büro des Premierministers, erläuterte schließlich das künftige System: So werde beim Einreichen des mütterlichen Ausweises im Krankenhaus zunächst deren Identität verifiziert und ihr schließlich eine Referenzkarte überreicht, mit der sie in einem der 22 landesweiten Büros des Ministeriums, direkt an staatlichen Krankenhäusern stationiert, die Geburtsurkunde beantragen könne. Die Krankenschwester übernehme die Eintragung der Daten, die direkt an das Ministerium übermittelt werden würden. Auf diese Weise werde der Prozess deutlich schneller und ohne weite Wege stattfinden. Darüber hinaus würde das Ministerium die erhaltenen Informationen direkt an die nationale Statistikagentur (NSA) übermitteln, die dadurch wesentlich genauere Daten zur Verfügung stellen könne. Diese Vorgehensweise gelte für Kinder bis ein Jahr, für alle älteren sei die Geburtsurkunde an einem gewöhnlichen Büro des Ministeriums anzufordern.
Das System gehe nun an fünf Krankenhäusern in den Regionen Khomas, Kavango und Ohangwena in die Pilotphase, bis es schließlich 2018 an allen staatlichen Kliniken landesweit eingeführt werden soll. „Doch auch private Institutionen wie das Rhino-Park-Krankenhaus haben bereits angefragt, ob sie das System übernehmen können“, erläuterte Iivula-Ithana, die immer wieder dazu ermutigte, von dieser Möglichkeit tatsächlich Gebrauch zu machen.
Namibia sei mit diesem Projekt afrikaweit ein Vorreiter, erläuterte die Unicef-Repräsentantin Micaela Marques de Sousa gestern bei der Vorstellung des elektronischen Systems zur Geburtenregistrierung im Windhoeker Zentralkrankenhaus. Die digitale Erfassung von Neugeborenen soll die Beantragung und Erstellung von Geburtsurkunden deutlich vereinfachen und dazu beitragen, die „Registrierungsbarriere“ vor allem bei armen Familien oder Menschen in ländlichen Gegenden zu mindern.
Dass es bei der Geburtsurkunde um mehr als ein Stück Papier geht, machte Marques de Sousa anhand eines eigenen Erlebnisses deutlich. So habe sie bei einem Besuch in Ongwediva drei achtjährige Jungen kennengelernt, die aufgrund des fehlenden Dokuments nicht die Schule besuchen durften. „Diese Kinder können wie tausende andere in Namibia nur bedingt oder gar nicht Leistungen wie Gesundheits- oder Sozialleistungen oder Bildung in Anspruch nehmen“, so die Unicef-Repräsentantin.
Pendukeni Iivula-Ithana, Ministerin für innere Angelegenheiten und Immigration, unter deren Leitung das Projekt entwickelt wurde, gab zudem zu Bedenken, dass „die Geburtenerfassung ein fundamentales Recht jedes Kindes des Landes ist“, wobei jedoch nur circa 60 Prozent der unter Einjährigen registriert werden würden. „Ich selbst war eine derjenigen, die erst später eine Geburtsurkunde erhalten haben“, erinnert sich die Ministerin.
Stefanus van Staden, Direktor im Büro des Premierministers, erläuterte schließlich das künftige System: So werde beim Einreichen des mütterlichen Ausweises im Krankenhaus zunächst deren Identität verifiziert und ihr schließlich eine Referenzkarte überreicht, mit der sie in einem der 22 landesweiten Büros des Ministeriums, direkt an staatlichen Krankenhäusern stationiert, die Geburtsurkunde beantragen könne. Die Krankenschwester übernehme die Eintragung der Daten, die direkt an das Ministerium übermittelt werden würden. Auf diese Weise werde der Prozess deutlich schneller und ohne weite Wege stattfinden. Darüber hinaus würde das Ministerium die erhaltenen Informationen direkt an die nationale Statistikagentur (NSA) übermitteln, die dadurch wesentlich genauere Daten zur Verfügung stellen könne. Diese Vorgehensweise gelte für Kinder bis ein Jahr, für alle älteren sei die Geburtsurkunde an einem gewöhnlichen Büro des Ministeriums anzufordern.
Das System gehe nun an fünf Krankenhäusern in den Regionen Khomas, Kavango und Ohangwena in die Pilotphase, bis es schließlich 2018 an allen staatlichen Kliniken landesweit eingeführt werden soll. „Doch auch private Institutionen wie das Rhino-Park-Krankenhaus haben bereits angefragt, ob sie das System übernehmen können“, erläuterte Iivula-Ithana, die immer wieder dazu ermutigte, von dieser Möglichkeit tatsächlich Gebrauch zu machen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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