Gaststätten vorm Abgrund

Entlassungen, Gehaltskürzungen bei Restaurants an der Küste
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund

Viele Restaurantinhaber in Swakopmund sind verzweifelt. Sie können weder volle Gehälter noch Abfindungen zahlen, obwohl ihre Gaststätten nun rote Zahlen schreiben. Die Coronakrise und die von der Regierung verhängten strengen Auflagen haben das Gewerbe sprichwörtlich in die Knie gezwungen. Die AZ hat mehrere Inhaber von Wirtshäusern befragt, die allesamt die Löhne gekürzt haben.

Besonders schwer betroffen ist die Swakopmunder Lighthouse-Gruppe, die die drei Gaststätten Lighthouse, Jetty und Tiger Reef Beach Bar betreibt. „Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll“, sagte Quinton Liebenberg, Geschäftsführer der Gruppe. Seit Beginn der Ausgangs- bzw. Reisebeschränkung Ende März habe er keinen Cent verdient. Zu Beginn habe er das Take-Away-Geschäft ausprobiert. „Doch wir mussten schnell feststellen, dass es sich nicht rentiert. Große Restaurants wie meine müssten etwa 40 Take-Away pro Stunde verkaufen“, sagte er. Und: „Meine Verluste sind höher, wenn ich die Türen für Essen zum Mitnehmen öffne, als wenn ich geschlossen bleibe. Gäste kommen schließlich zu unseren Restaurants wegen der Atmosphäre.“

Aktuell liege die Zahl seiner Angestellten bei 146 Mitarbeitern. „Es bricht mir das Herz, aber ich muss wohl 90 Beschäftigte entlassen“, sagte er. Finanzielle Mittel für Entlassungspakete habe er aber nicht, da er in Eigentum und Ausrüstung investiert habe. Darüber hinaus habe er 2019 rund 1,2 Mio. N$ in Renovierungsarbeiten der Tiger Reef Beach Bar investiert.

Indes soll planmäßig ab dem 2. Juni die nächste Phase von Namibias Wiedereröffnung in Kraft treten. Erstmals dürfen dann wieder Gäste in einem Restaurant Platz nehmen und der Verkauf alkoholischer Getränke wird zugelassen. Allerdings ist der Konsum von Alkohol im Restaurant nicht erlaubt, sondern nur zum Mitnehmen. „Das ergibt keinen Sinn, denn Gäste möchten ein Glas Rotwein mit ihrem Steak genießen. Mit dieser Regelung wird der illegale Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit gefördert“, meinte Liebenberg.

Eine ähnliche Ansicht teilte auch Andy Thomson, Inhaber der Swakopmunder Gaststätte Old Sailer. „Alkoholverkäufe machen einen wesentlichen Teil vom Einkommen aus“, sagte er. Anders als Liebenberg hat Thomson während der Ausgangsbeschränkung durchgehend Take-Away verkauft. „Ich kann nicht sagen, dass sich das Geschäft rentiert hat, ich habe nur versucht, den Laden am Leben zu halten“, sagte er. Vor der Coronakrise habe er zehn Personen angestellt, für Take-Aways benötige er lediglich drei Mann. „Es ist deutlich, dass viele Swakopmunder von der Krise betroffen sind und deshalb Zuhause Mahlzeiten zubereiten. Und Touristen, die für einen großen Teil unserer Einnahmen gesorgt haben, gibt es auch nicht mehr“, sagte er.

Auch das Management vom Altstadt-Restaurant in Swakopmund ist verzweifelt. Vor der Coronakrise waren dort 44 Angestellte tätig - einschließlich Kellner, die ihr Gehalt hauptsächlich durch Trinkgeld und Kommission verdienten. Nun würden dort Take-Away angeboten. „Dafür brauche ich nur drei Angestellte“, sagte Mitinhaber Norbert Sadlowsky. Bei ihm sei das Take-Away-Geschäft „OK“, aber insgesamt mache er kaum 20 Prozent von dem normalen Umsatz aus.

Ab heute will auch das Swakopmunder Brauhaus öffnen und Take-Away anbieten. Das Brauhaus war seit dem 27. März geschlossen. „Wir hoffen, dass das lange Wochenende Besucher aus dem Inland bringt“, sagte Mitinhaber Enjo Müller, der hofft, dass sich das Geschäft rentiert. „Wir müssen auch die Küche wieder in Gang bekommen und Vorbereitungen treffen“, ergänzte er.

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Allgemeine Zeitung 2024-04-19

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