Fragwürdige Auftragsvergabe

Die Sozialversicherungs-Kommission (SSC) hat sich bei der Ausschreibung und Zuerkennung von öffentlichen Aufträgen offensichtlich nicht an die dabei relevanten Vorschriften gehalten und wurde zum Teil scheinbar durch Günstlings- und Vetternwirtschaft geleitet.




Windhoek - Wie der ehemalige Personalbeauftragte der SSC, Walter Don, gestern vor dem Untersuchungsausschuss über angebliche Unregelmäßigkeiten bei der SSC aussagte, habe es dort seit seinem Amtsantritt im Jahre 1996 "kein ständiges Tenderkomitee gegeben". Es habe lediglich ein Sonderkomitee bestanden, dass Richtlinien darüber erarbeiten sollte, welche Kriterien bei der Beurteilung einzelner Ausschreibungen angewandt werden sollten.


Die Geschäftsführerin der SSC, Dessa Onesmus, habe dieses Komitee im Jahre 2000 mit der Begründung aufgelöst, dieses sei "zu schwerfällig" und ihr "keine Hilfe". Danach habe jede Abteilung innerhalb der SSC selbstständig über die Vergabe von Ausschreibungen entschieden.


Dies ist der Zeitpunkt, an dem nach Einschätzung von Buchprüfern die ohnehin begrenzten Kontrollmechanismen gänzlich versagten. So konnte Don auch nicht überzeugend erklären, warum im März 2001 das Unternehmen "Namibia Corporate Consultants" (NCC) damit beauftragt wurde, einen Entwicklungsfonds innerhalb der SSC zu etablieren, obwohl der dafür eingereichte Kostenvoranschlag der Firma weitaus höher als jener der drei anderen Teilnehmer der Ausschreibung war. Der Leiter der Firma NCC, Dantago //Hoabeb, ist der Bruder von Simon //Hoabeb, der Betriebsmanager bei der SSC ist.


Nach Angaben der Buchprüfer, die eine Untersuchung bei der SSC durchgeführt haben, sei die Vergabe des Auftrages von Unregelmäßigkeiten geprägt gewesen. So sei der Auftrag an die NCC vergeben worden, bevor dieser öffentlich ausgeschrieben wurde. Der Auftrag sei "der Form halber" zwar später in einer Zeitung annonciert und die Kostenvoranschläge von vier Anwärtern (von denen zwei sofort disqualifiziert wurden) geprüft worden, dies sei jedoch zu einem Zeitpunkt geschehen, als der Auftrag bereits der NCC zuerkannt worden war.


Auf die Frage, wieso es individuellen Abteilungsleitern gestattet wurde, praktisch ohne Einflussnahme von außen über die Vergabe von Aufträgen zu entscheiden, verwies Don auf die diesbezügliche Entscheidung von Onesmus. Er gab zwar zu Protokoll, dass er "auf Einladung" bei der Auswahl der vier Anwärter behilflich war, konnte aber nicht erklären, warum der Auftrag nicht ausgeschrieben wurde und mit der Firma NCC ein Unternehmen belohnt wurde, dessen (auf Empfehlung der SSC nach unten korrigierter) Kostenvoranschlag mit N$ 650000 weit höher als jener der Firma "Muadifam Enterpreneur" (N$ 112412) lag.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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