Für ein müllfreies Namibia

Facebook-Initiative startet Abfall-Sammelaktion in der Natur
WAZon-Redakteur
Von Marcel Nobis, Windhoek

Ein Tag in der Natur kann so schön sein. Die Wanderschuhe angezogen und auf in die Berge: Am Ende lässt sich die wunderbare Aussicht vom Gipfel genießen. Oder ab an den Strand, die Brandung rauschen hören und den Sand zwischen den Zehen spüren.

Eine Alternative dazu wäre ein Camping-Ausflug. Am Abend zirpen die Grillen um das Zelt und ein leichter Wind drückt an die Zeltwand. So schön diese Szenen auch klingen mögen, oftmals werden solche Ausflüge von einer unschönen Begleiterscheinung der Zivilisation gestört: dem Müll. Eine Initiative der Facebook-Gemeinschaft „Camping in Namibia“ möchte dem nun entgegenwirken.

Gruppengründerin Evane Storbeck konnte es nicht mehr übersehen: Wenn sie mit ihrer Familie Ausflüge in die Natur unternahm, entdeckte sie den Müll praktisch überall. Neben den Straßen lagen leere Plastikflaschen, herausgeworfen aus dem fahrenden Auto. Auch an den kleinen Picknick-Plätzen am Straßenrand hinterließen Reisende teils trotz aufgestellter Tonnen ihren Müll einfach auf dem Boden. Am Strand ein ähnliches Bild: Hier gesellte sich zum Müll der Tagesgäste zusätzlich von den Wellen angeschwemmter Abfall aus dem Meer. „Ich dachte mir: Da muss man doch was gegen machen“, erklärt Storbeck. Ihr kam eine Idee: Wieso nicht die große Reichweite in der Facebook-Gruppe „Camping in Namibia“ nutzen, um gemeinsam etwas gegen den Müll zu unternehmen?

Von Camper zu Camper

Storbeck hatte die Gruppe vor etwa fünf Jahren gegründet. Damals suchte sie für sich und ihre Familie nach geeigneten Campingplätzen und Tipps für ihre Ausflüge. Doch die Angebote fand Storbeck ernüchternd. Sie wünschte sich eine Plattform für Tipps von Camper zu Camper und einen aktiven Austausch. Fast 15000 Mitglieder hat die Gruppe heute und täglich werden dort dutzende Beiträge verfasst. Eine aktive Gemeinschaft also - in Storbecks Augen die perfekte Basis für eine Initiative gegen die Vermüllung der namibischen Natur.

Aus ihrer spontanen Idee entstand im September letzten Jahres der erste „Sammel Müll auf“-Wettbewerb. Storbeck rief ihre Gruppenmitglieder auf, beim Campen, Wandern oder Strandspaziergang eine Mülltüte mitzunehmen und möglichst viele weggeworfene Sachen einzusammeln. Davon sollten die Mitglieder ein Bild machen und in der Gruppe posten. Das Bild mit den meisten „Gefällt mir“-Reaktionen kürte Storbeck am Ende zum Gewinner. Als Anreiz gab es für den Erstplatzierten sogar einen Preis. Passend zum Gruppenthema stellte sie über das „Outdoor Centre“ ein Besteckset fürs Camping bereit.

Der erste Wettbewerb im September 2018 stieß aber zunächst eher auf geringe Resonanz. „Mir war klar, dass das erst einmal richtig anlaufen musste“, erklärt Storbeck. Deswegen schob sie im Dezember direkt eine zweite Auflage nach. Und mit ihrer Einschätzung lag sie richtig. Dieses Mal erhielt sie deutlich mehr Einsendungen. Über 30 Bilder schickten die Mitglieder während des Wettbewerbszeitraums zwischen Anfang Dezember und Mitte Januar ein. Besonders an den Stränden waren die Sammler fleißig. In den Mülltüten landeten vor allem Plastikflaschen und Dosen. Aber auch vergessene Flip-Flops und Zigarettenschachteln gehörten zu den Fundsachen.

Im Vergleich ist Namibia ein sauberes Land

Obwohl Namibia - verglichen mit anderen afrikanischen Staaten - als recht sauber gilt, sind auch hierzulande viele Ecken von Abfall geprägt. Gerade die fast überall kostenlos erhältlichen Plastiktüten stellen ein eigentlich leicht vermeidbares Risiko für die Umwelt dar. Vom Wind getragen verteilen sie sich rasch in der Natur, sind dort schwer abbaubar und können daher über hunderte Jahre den Boden verschmutzen. Dabei sind Alternativen in Form von Einkaufskörben oder -taschen aus langlebigen Materialien vielzählig. Außerdem könnten Verbote das Aufkommen von Plastiktüten reduzieren. Doch die Vorstöße von Seiten der Politik sind zaghaft. Immerhin: In den Nationalparks gilt seit 2018 ein generelles Verbot. Und in Swakopmund kosten die Tüten bereits einen Aufpreis.

„Aber auch das Bewusstsein der Bevölkerung müsste sich verändern“, erklärt Storbeck. Denn Abfall gelangt erst durch den Menschen in die Natur. Und selbst scheinbar umweltfreundliche Materialien wie Glas werden dort zur Gefahr für die Umwelt. Zerspringt es, können sich Tiere leicht an den scharfen Kanten verletzen. Damit das nicht passiert, möchte Storbeck mit ihrer Initiative nicht nur den vorhandenen Müll in der Natur reduzieren, sondern auch für einen Sinneswandel bei den Menschen sorgen. „Wenn die Leute sehen, dass da was gemacht wird, überdenken sie vielleicht auch ihr eigenes Handeln“, sagt Storbeck.

Um die Osterferien im April plant Storbeck eine dritte Runde des Wettbewerbs. Damit die Aktion noch mehr Aufmerksamkeit bekommt, möchte sie Müllsäcke mit dem Logo der Facebook-Gruppe gestalten und so für ein Wiedererkennungsmerkmal sorgen. Sie hofft, dass damit noch mehr Mitglieder zum Sammeln angespornt werden und ihnen bewusst wird: „Hey, ich bin gerade in der Natur unterwegs und hier liegt Müll herum. Wieso hebe ich ihn nicht einfach auf?“

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Allgemeine Zeitung 2024-04-26

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