Für das Leben nach dem Knast
Windhoek - Ehemalige Strafgefangene sind mit einer ganzen Reihe an Stigmata konfrontiert. Viele Arbeitgeber weigern sich, vorbestraften Bewerbern eine Chance für einen neuen Anfang zu geben. Die Nichtregierungsorganisation Criminals Return into Society (CRIS) macht sich die Resozialisierung Strafentlassener zur Aufgabe. Die Hans-Seidel-Stiftung fördert CRIS finanziell. Am Donnerstag wurde der vierte Geburtstag von CRIS gefeiert. Zu diesem Anlass wurden Diplome für die erfolgreiche Teilnahme an den Weiterbildungsprogrammen überreicht. CRIS bietet Näh- und Computerkurse, Buchhaltungs- und Sprachkurse an. Die Kurse stehen nicht nur ehemaligen Strafgefangenen offen. "Das Verbrechen, wegen dem die Leute verurteilt wurden, spielt bei uns keine Rolle. Wichtig ist, dass die Menschen zu uns kommen, weil sie etwas lernen wollen", erläutert Michaela Hübschle, die Vorsitzende von CRIS. Neben der beruflichen Fortbildung gibt es bei CRIS auch ein therapeutisches Angebot. Mit Hilfe eines Therapeuten und eines Pastors können sich Hilfesuchende den Schatten ihrer Vergangenheit stellen oder gegen eine Sucht ankämpfen. Bei der Überreichung der Diplome war einigen der Absolventen die Rührung anzumerken geschrieben. Über die eigene Leistung und über die Möglichkeit, mit den neu erworbenen Fähigkeiten in ein neues Leben starten zu können.
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Allgemeine Zeitung
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