Forscher besucht Schulen

Dr van Zyl berichtet Schülern von seinen NASA-Erfahrungen
Frank Steffen
Von Frank Steffen

Windhoek

Die amerikanische Botschaft hatte in der vergangenen Woche im Rahmen einer Aufklärungsserie seitens des amerikanischen Kulturzentrums, gemeinsam mit dem Bildungsdirektorat der Khomas-Region unter der Leitung von Gerard Vries den bei der Nationalen Aeronautik- und Raumfahrtbehörde (NASA) tätigen Wissenschaftler, Dr Jakob van Zyl, in einigen Schulen vorgestellt. Der Besuch an der Delta-Oberschule Windhoek (DOSW/DSSW) war indessen sicherlich der prominenteste, zumal die amerikanische Botschafterin Lisa Johnson in ihrer Begrüßungsrede die Schüler aufforderte, dem Beispiel van Zyl zu folgen und sich in den USA ausbilden zu lassen.



Aus dem Kaokoland

Der landesweit sowie international bekannte van Zyl wurde in der namibischen Ortschaft Outjo geboren, wuchs aber im Kaokoland auf. Er studierte an der Universität Stellenbosch, wo er im Jahre 1979 sein Studium als elektronischer Ingenieur mit dem Prädikat Cum Laude abschloss. Mit einem B-Eng. Hon.-Grad in der Tasche zog es ihn nach Amerika, wo er an der technischen Hochschule „California Institute of Technology“ (Caltech) in Pasadena, in den beiden Jahren 1983 and 1986, jeweils seinen Magister und seinen Doktortitel erwarb.

Seitdem trug der Forscher wesentlich zu einigen Erfolgen der zivilen US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft bei und ist mittlerweile zum Direktorenposten für die NASA-Abteilung „Solar System Exploration” avanciert, welches ein Teil des sogenannten „Jet Propulsion Laboratory” (Antriebsentwicklung) ist. Er ist Mitglied des tonangebenden NASA-Teams, das für die Mars-Forschung und den damit zusammenhängenden Versuchen, diesen Planeten zu bevölkern, zuständig ist.



Jugendtraum erfüllt

Dr van Zyl berichtete den Schülern der DOSW sowie Schülern von weiteren Schulen über seine Jugendträume, die sich bewahrheitet hätten. Das Universum und dessen Bandweite, das ihn bereits als Kind in Kaokoland fasziniert hatte, scheint van Zyl auch jetzt noch zu einem kleinen Jungen werden zu lassen. Die Forschung im All fordere indessen von allen Teilnehmern eine Unmenge an Geduld, da alles so weit weg sei und jeder elektronische Auftrag über Millionen Kilometer hinweg an die Forschungssatelliten oder -Vehikel (bspw. den Mars-Rover) geschickt werden müssten.

Er sorgte auch für Belustigung, indem er die Grenzen des Menschen aufzeigte, als er die Entstehung eines Sterns beschrieb, der sich durch die Ansammlung von Material verdichte, bis die Anziehungskraft und der dadurch entstehende Druck irgendwann die eingeschlossenen Gase zum Explodieren brächten. „Aber vieles hiervon ist Theorie, denn den Abschnitt zwischen Explosion bis zur Vorfindung eines Sterns mit seinen umkreisenden Planeten verstehen wir noch nicht genau. Wir fassen das einfach mit den Worten zusammen ‚and then something happens' (und dann passiert da was)“, erklärte van Zyl, denn genau könne man sich noch nicht festlegen.



Mars ähnelt der Erde

Van Zyl präsentierte indessen Fotos aus der Namib sowie vom Mars und gestand, dass er bis heute nicht immer den Unterschied bestimmen könne. Tatsächlich tippte der größte Teil des Publikums ebenfalls verkehrt. Noch interessanter wurde es, als er die bisherigen Mars-Landungen beschrieb: die komplizierte Landung sowie die täglichen Herausforderungen und was NASA bisher dazugelernt habe. Mars sei der Erde sehr ähnlich, denn er hat Polarkappen und auf bereits 2,5 cm unterhalb der verrosteten Oberfläche befinde sich auf dem roten Planeten normales graues Gestein.

Laut van Zyl sind die Größenverhältnisse des kleineren roten Planeten mit seinem Durchmesser von 6780 km verglichen mit den 12756 km der Erde irreführend, denn: „Der mächtige Grand Canyon mit seiner Länge von 400 km und Tiefe von 7 Kilometern hier auf der Erde ist klein, verglichen mit dem Canyon im ‚Valley of the Mariners', der 4000 km lang ist, 300 km breit und 7 km tief! Ähnlich verhält es sich mit dem Vulkan ‚Olympus Mons', der mit einer Höhe von mehr al 21000 km unseren höchsten Berg, Mount Everest, um ein vielfaches überragt.”



Erfolge und Ziele

Stolz berichtete van Zyl von den Marslandungen und dem „wandelnden Labor, Rover”, das gemeinsam mit den weiteren Erkenntnissen der Marssonde „Curiosity” sämtliche Erwartungen übertroffen habe. Vorgefundenes Sedimentgestein und Konglomerat-Vorkommen sowie Lehmvorkommen würden belegen, dass es „zumindest irgendwann einmal Wasser auf dem Mars gab.“ Laut den Rückständen im Boden müsste das Wasser sogar trinkbar gewesen sein. Die Tatsache, dass Wasser, Sulfat und Kohlenstoff vorhanden seien, mache aus Mars theoretisch einen Planeten, der eine Form des Lebens unterhalten könne.

Die nächste Sonde unter dem Namen „InSight” sei am 5. Mai 2018 gestartet und befinde sich mit einem Tempo von 20000 km/h auf dem Weg zum Mars. Van Zyl sieht dieser Landung gespannt entgegen, da er speziell für eine 30 Mars-Tage andauernde Erkundung aus der Luft, einen kleinen Helikopter entwickelt hat, der in der extrem dünnen Atmosphäre fliegen kann. Ferner wolle man zusätzlich zu vielen weiteren Forschungsvornehmen auch zum ersten Mal Tonaufnahmen machen und außerdem mit hochsensiblen Seismografen sogenannte „Mars quakes“ (Mars-Beben) messen. „Wir könnten schon heute Menschen zum Mars schicken, aber sie müssen sich dort sicher aufhalten und zur Not auch zurückkehren können“, so van Zyl.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-04-20

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