Finanzanarchie in Krankenhäusern
Windhoek - So habe eine Inspektion von Wirtschaftsprüfern ergeben, dass Abteilungsleiter in den staatlichen Hospitälern und Kliniken in den Regionen Hardap, Oshikoto und Oshana "keinerlei Kontrollfunktion ausüben und die Arbeit in ihren Abteilungen nie überprüfen". Die Apotheken seien für "Jedermann" offen - sogar normale Ministeriumsangestellte hätten freien Zugang. Außerdem sei es nicht möglich gewesen, in den Apotheken eine Inventur durchzuführen, weil Bestandveränderungen nicht registriert wurden. "Der Zugang muss dringend auf das Personal der Apotheken beschränkt werden", warnt General-Buchprüfer Junias Kandjeke.
Krankenhausküchen seien nicht durch Gesundheitsinspektoren begutachtet worden und außerdem gebe es keine Ernährungsexperten, die eine Qualitätskontrolle durchführen könnten. Das Geschirr und Essbesteck seien nicht ausreichend und von "minderwertiger Qualität". Viele Patienten seien darauf angewiesen, eigenes Geschirr mitzubringen. In einigen Fällen hätten Personal und Patienten zeitweise sogar komplett auf ein Abendessen verzichten müssen.
In der Oshana-Region sei den Patienten anstelle vorgeschriebener Fruchtsäfte ein traditionelles, selbst gebrautes Hirsegetränk (Oshikundu) serviert worden. Neben den fragwürdigen gesundheitlichen Implikationen dieser Sitte "ist es auch sehr gut möglich, dass die Regierung für dieses traditionelle Getränk mehr bezahlt hat als für Fruchtsaft", heißt es in dem Bericht. Das Ministerium habe nach eigenen Angaben eine Untersuchung dieser Missstände durchgeführt, aber noch keine Ergebnisse vorgelegt, so der General-Buchprüfer.
Eine weitere interne Untersuchung habe ergeben, dass in der Kavango-Region ein massiver Diebstahl von Treibstoff stattgefunden habe. "Benzinkarten wurden dazu benutzt, Kanister ohne Genehmigung mit Treibstoff zu füllen. Auf den Karten wurden Abzüge verbucht, obwohl die betreffenden Dienstwagen nicht in autorisiertem Einsatz waren. In einigen Fällen wurden die Tanks von Fahrzeugen mehr als einmal pro Tag komplett aufgefüllt, ohne dass sich die Kilometeranzahl auf den Tachometern verändert hatte", heißt es in der Revision. Im Distrikt Rundu seien im Finanzjahr 2005/06 zudem fast 17500 Namibia-Dollar Bargeld verschwunden. In einem Direktorat des Ministeriums in der Khomas-Region habe man zudem gefälschte offizielle Bestellungen von Büromaterial im Wert von rund 71000 Namibia-Dollar gefunden.
Die Staatskrankenhäuser hatten in dem im März 2006 abgelaufenen Finanzjahr Außenstände in Höhe von 9,5 Millionen Namibia-Dollar. Allein im Windhoeker Zentralkrankenhaus betrugen unbezahlte Hospitalgebühren rund 6,6 Millionen Namibia-Dollar. Das gesamte Ausmaß der Außenstände liegt allerdings weitaus höher, weil es beim großen Katutura-Krankenhaus in Windhoek laut Revision keinerlei Dokumentation darüber gab, wie viele Patienten ihre Gebühren noch nicht bezahlt hatten. "Das gleiche trifft auch auf das Hospital von Rundu zu", so der General-Buchprüfer.
Krankenhausküchen seien nicht durch Gesundheitsinspektoren begutachtet worden und außerdem gebe es keine Ernährungsexperten, die eine Qualitätskontrolle durchführen könnten. Das Geschirr und Essbesteck seien nicht ausreichend und von "minderwertiger Qualität". Viele Patienten seien darauf angewiesen, eigenes Geschirr mitzubringen. In einigen Fällen hätten Personal und Patienten zeitweise sogar komplett auf ein Abendessen verzichten müssen.
In der Oshana-Region sei den Patienten anstelle vorgeschriebener Fruchtsäfte ein traditionelles, selbst gebrautes Hirsegetränk (Oshikundu) serviert worden. Neben den fragwürdigen gesundheitlichen Implikationen dieser Sitte "ist es auch sehr gut möglich, dass die Regierung für dieses traditionelle Getränk mehr bezahlt hat als für Fruchtsaft", heißt es in dem Bericht. Das Ministerium habe nach eigenen Angaben eine Untersuchung dieser Missstände durchgeführt, aber noch keine Ergebnisse vorgelegt, so der General-Buchprüfer.
Eine weitere interne Untersuchung habe ergeben, dass in der Kavango-Region ein massiver Diebstahl von Treibstoff stattgefunden habe. "Benzinkarten wurden dazu benutzt, Kanister ohne Genehmigung mit Treibstoff zu füllen. Auf den Karten wurden Abzüge verbucht, obwohl die betreffenden Dienstwagen nicht in autorisiertem Einsatz waren. In einigen Fällen wurden die Tanks von Fahrzeugen mehr als einmal pro Tag komplett aufgefüllt, ohne dass sich die Kilometeranzahl auf den Tachometern verändert hatte", heißt es in der Revision. Im Distrikt Rundu seien im Finanzjahr 2005/06 zudem fast 17500 Namibia-Dollar Bargeld verschwunden. In einem Direktorat des Ministeriums in der Khomas-Region habe man zudem gefälschte offizielle Bestellungen von Büromaterial im Wert von rund 71000 Namibia-Dollar gefunden.
Die Staatskrankenhäuser hatten in dem im März 2006 abgelaufenen Finanzjahr Außenstände in Höhe von 9,5 Millionen Namibia-Dollar. Allein im Windhoeker Zentralkrankenhaus betrugen unbezahlte Hospitalgebühren rund 6,6 Millionen Namibia-Dollar. Das gesamte Ausmaß der Außenstände liegt allerdings weitaus höher, weil es beim großen Katutura-Krankenhaus in Windhoek laut Revision keinerlei Dokumentation darüber gab, wie viele Patienten ihre Gebühren noch nicht bezahlt hatten. "Das gleiche trifft auch auf das Hospital von Rundu zu", so der General-Buchprüfer.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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