Fehlende Gesetzgebung sorgt für Nachlässigkeit

Windhoek - In den vergangenen Wochen kam es im Norden des Landes zu teilweise tagelang wütenden Veldbränden, die nicht nur erheblichen Schaden an Weide und Infrastruktur angerichtet haben, sondern auch das Leben von Menschen und Tieren forderten. "Siebzig Prozent der Veldfeuer in der Otjiwarongo-, Otavi-, Outjo-, Tsumeb- und Grootfontein-Gegend sind durch Holzkohleproduktion entstanden. Funken aus und Nachlässigkeit an den Öfen haben dafür gesorgt, dass das knochentrockene Gras entzündet wurde", sagte der Vorsitzende des Holzkohleproduzenten-Verbandes, Frans Holzkampf.

Tausende Hektar Weide auf kommerziellem und kommunalem Farmland sowie im Etoscha-Nationalpark fielen den Flammen zum Opfer (AZ berichtete). Wie viele Hektar wertvolle Weide durch die Nachlässigkeit von Holzkohleherstellern vernichtet wurden, konnte der Vorsitzende des Verbandes nicht sagen. "Dieses Jahr war ein besonderes Regenjahr. Wir haben besonders viel Gras und besonders viele Feuer. Hoffentlich ist dies eine Lehre für die Farmer, die Holzkohle herstellen", sagte Holzkampf.
Bei den Veldbränden in den vergangenen Monaten kam ein Farmer in den Flammen um und mehrere Farmangestellte wurden verletzt. Im Etoscha-Nationalpark kamen offiziellen Angaben zufolge 30 Spitz- und Breitmaulnashörner, elf Elefanten, 30 Kudus und 60 Giraffen in einem Buschbrand um, der von starken Winden angetrieben große Teile des Parks in eine schwarze Landschaft verwandelte.
"In den Jahren 2005 bis 2007 wurden die Forstgesetze überarbeitet und seitdem liegt die neue Gesetzgebung da. Wenn das Gesetz vom Parlament verabschiedet worden wäre, gäbe es eine Handhabe gegen jene, die Feuer verursachen", sagte Holzkampf. Am 15. November dieses Jahres hatte der Verband der Holzkohleproduzenten eine Sondersitzung auf der Farm Pierre von Willem Groenewald abgehalten, um die Gefahren von Veldfeuern, die durch Holzkohleherstellung entstehen, zu besprechen. Zudem stand auf dem Programm, wie Veldfeuer vermieden werden können. Die Anwesenden beschlossen, dass bestimmte Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden müssen. So soll Holzkohleherstellung nur noch in Kamps stattfinden, die abgeweidet sind. Alternativ müsse ein sechs Meter breiter Brandstreifen um den Kamp, in dem Holzkohle produziert wird, angelegt werden. Mindestens drei Meter um den Brennofen müssen von jeglichem brennbarem Material befreit werden und die Angestellten müssten die nötigsten Löschgeräte zur Verfügung haben. Außerdem sollen die Nachbarn informiert werden, wenn auf einer Farm Holzkohle produziert wird.
"Leider können wir niemanden zwingen, Bestimmungen oder Vorschläge einzuhalten. Viele Farmer machen was sie wollen und was sie für richtig halten", sagte der Vorsitzende des Verbandes. Das Verhängnis sei, dass einige Holzkohleproduzenten der Meinung seien, dass eine normale "Farmpad" (Farmweg) als Brandschneise ausreiche, andere das Gras an den Zäunen schneiden und meinten, dass dadurch ein Veldfeuer aufzuhalten sei und wiederum andere nur an einer Seite eines Zaunes die Vegetation entfernten. "Etwa 30 bis 35 Prozent der Holzkohleproduzenten sind nicht Mitglieder unseres Verbandes oder Mitglied eines Farmervereins oder landwirtschaftlichen Verbandes. Dadurch erhalten diese Farmer keine Informationen zur Brandbekämpfung und Verhinderung von Feuern. Wir sind machtlos, solange es keine Gesetze gibt", sagte Holzkampf. Es habe in diesem Jahr zwei oder drei Fälle gegeben, wo Farmer, die ihre Weide durch Veldfeuer verloren haben und deren Infrastruktur beschädigt wurde, Klagen gegen ihre holzkohleproduzierenden Nachbarn anhängig gemacht haben. "Soweit ich informiert bin,sind diese Fälle jedoch außergerichtlich geregelt worden. Es gibt für solche Schäden Versicherungen", sagte Holzkampf.

Zahlreiche Farmer hatten sich in den vergangenen Wochen beschwert, dass nichts gegen jene Holzkohleproduzenten unternommen werde, von deren Farmen Veldfeuer auf Nachbarfarmen übergesprungen sind. "Wir haben den Schaden und die Kosten, um Löschen zu helfen, vergeuden Zeit mit Brandbekämpfung und die Schuldigen kommen nicht für die Verluste auf", sagten erboste Farmer.
Der Vorstand des Holzkohleproduzenten-Verbandes will sich wieder mit der Forstbehörde im Ministerium für Landwirtschaft, Wasserbau und Forstwirtschaft zusammensetzen, um Bestimmungen für die Holzkohleproduzenten festlegen zu lassen. Ziel ist es, dass Produzenten, die sich nicht an die Bestimmungen halten, die Genehmigung zum Sammeln von Holz und die Genehmigung zum Vermarkten von Holzkohle entzogen wird.

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Allgemeine Zeitung 2024-04-19

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