Falsches Objekt zur falschen Zeit
Das Verteidigungsministerium kauft für 45 Millionen Namibia-Dollar die Oropoko Lodge und begründet dies mit dem Bedarf zur Unterbringung und Ausbildung von Soldaten. Und das, obwohl der Staat bis über beide Ohren verschuldet ist. Die Erklärung von Verteidigungsminister Penda ya Ndakolo offenbart, dass es sich um kollektives Versagen handelte.
Das Interesse an der Oropoko Lodge hat das Verteidigungsministerium unter anderem damit begründet, dass Soldaten lernen sollen, im Einklang mit der Natur zu leben bzw. das Wild zu schützen und es nicht zu töten, damit es im Kochtopf landet. Hört sich an wie ein Pfadfinder-Lehrgang. Ein Buch über Fauna und Flora sowie ein paar erklärende Worte hätten den gleichen Zweck erfüllt.
Der Verteidigungsminister hat darauf hingewiesen, dass sowohl das Ministerium für öffentliche Arbeiten, als auch das Finanzministerium den Kaufvertrag durchgewinkt haben. Das mag stimmen, entkräftet aber nicht den Vorwurf der groben Fahrlässigkeit, sondern macht die Sache noch schlimmer: Offenbar haben auch andere Ministerien den Sparzwang bzw. den Ernst der Lage noch nicht verstanden. Wenn alle wegschauen, handelt es sich um kollektives Versagen - und das ist noch bedenklicher als die etwas kläglichen Rechtfertigungsversuche des Verteidigungsministers. Nur Präsident Geingob, der oberste Befehlshaber des Militärs, sei nicht über den Kauf informiert worden; weil er zu beschäftigt gewesen sei, begründete der Minister. Ruht alle Hoffnung auf dem Staatsoberhaupt, das die Reißleine gezogen hätte? Wäre ihm das überhaupt aufgefallen bzw. suspekt vorgekommen?
Ganz klar: Mit dem Kauf der Oropoko Lodge hat sich das Ministerium für die falsche Immobilie zur falschen Zeit entschieden. Niemand kann momentan nachvollziehen, dass das Militär eine Luxus-Lodge erwirbt. Dennoch ist der Deal rechtmäßig. Wir müssen uns damit abfinden und hoffen, dass die Lodge nicht zum Wochenend-Vergnügungsausflugsziel für Militärgeneräle, Politbonzen und andere Günstlinge der Regierung wird.
Stefan Fischer
Das Interesse an der Oropoko Lodge hat das Verteidigungsministerium unter anderem damit begründet, dass Soldaten lernen sollen, im Einklang mit der Natur zu leben bzw. das Wild zu schützen und es nicht zu töten, damit es im Kochtopf landet. Hört sich an wie ein Pfadfinder-Lehrgang. Ein Buch über Fauna und Flora sowie ein paar erklärende Worte hätten den gleichen Zweck erfüllt.
Der Verteidigungsminister hat darauf hingewiesen, dass sowohl das Ministerium für öffentliche Arbeiten, als auch das Finanzministerium den Kaufvertrag durchgewinkt haben. Das mag stimmen, entkräftet aber nicht den Vorwurf der groben Fahrlässigkeit, sondern macht die Sache noch schlimmer: Offenbar haben auch andere Ministerien den Sparzwang bzw. den Ernst der Lage noch nicht verstanden. Wenn alle wegschauen, handelt es sich um kollektives Versagen - und das ist noch bedenklicher als die etwas kläglichen Rechtfertigungsversuche des Verteidigungsministers. Nur Präsident Geingob, der oberste Befehlshaber des Militärs, sei nicht über den Kauf informiert worden; weil er zu beschäftigt gewesen sei, begründete der Minister. Ruht alle Hoffnung auf dem Staatsoberhaupt, das die Reißleine gezogen hätte? Wäre ihm das überhaupt aufgefallen bzw. suspekt vorgekommen?
Ganz klar: Mit dem Kauf der Oropoko Lodge hat sich das Ministerium für die falsche Immobilie zur falschen Zeit entschieden. Niemand kann momentan nachvollziehen, dass das Militär eine Luxus-Lodge erwirbt. Dennoch ist der Deal rechtmäßig. Wir müssen uns damit abfinden und hoffen, dass die Lodge nicht zum Wochenend-Vergnügungsausflugsziel für Militärgeneräle, Politbonzen und andere Günstlinge der Regierung wird.
Stefan Fischer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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