Erste Pflänzchen sichtbar
Gut zwei Monate ist es her, dass Generalstaatsanwältin Martha Imalwa mehr Leistung und Disziplin der Justizvertreter gefordert hat. Die Saat ist gestreut, aber weil die Ernte wohl noch in weiter Ferne liegt, freut man sich ja schon an ersten winzigen Pflänzchen. Angesichts ewiger Prozessvertagungen und dem drohenden Justizkollaps scheinen diese zwar fast lachhaft, sollen aber trotzdem lobend erwähnt werden: Die Generalstaatsanwältin selbst rückt aus, um sich den Verzug in den Gerichten zur Brust zu nehmen und Fälle neu zu werten - hoffentlich hat sie Erfolg. Auffallend ist neuerdings aber besonders, wie sehr ihre Staatsanwälte um Engagement bemüht sind: Plötzlich werden Weiterbildungen veranstaltet - und wir als Medien erfahren davon, bekommen Informationen, für die wir früher stundenlang vergeblich herumtelefoniert haben, und werden fast liebevoll gebeten, darüber zu schreiben. Es war ein kleines Detail, das vor kurzem bei Imalwas Pressekonferenz für positive Verwunderung gesorgt hat: Es gab erstmals ordentliche, mit persönlichen Namen versehene Pressemappen. Lachhaft, sich darüber zu freuen - und doch irgendwie ein gutes Zeichen. Wenn soviel Einsatz und Sorgfalt jetzt auch bei den eigentlichen Problemen gezeigt werden, wird die Generalstaatsanwaltschaft vielleicht doch noch - irgendwann - eine gute Ernte einfahren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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