Erfolgreicher Abenteuergipfel: Namibia hat viel gewonnen
Nach monatelangen Vorbereitungen und unzähligen schlaflosen Nächten ist alles schon wieder vorbei. Der aufsehenerregende Welttourismus-Abenteuergipfel ist nach wenigen Tagen abgeschlossen. Doch: „Wir haben daraus gewonnen.“
Das Resümee: Namibia hat mit dem diesjährigen Welttourismus-Abenteuergipfel einen hohen Maßstab gesetzt und es wird eine Herausforderung für das ATWS-Gastgeberland 2014 (Irland) sein, diese Ansprüche zu erfüllen. Das sagte André van Rensburg, Küstenvorsitzender des Gastgewerbeverbandes HAN, jetzt im Gespräch mit der AZ. Seine persönliche Einschätzung: „Im Großen und Ganzen war es ein sehr erfolgreicher Gipfel.“
Aber was genau ist ein Welt-Tourismus-Abenteuergipfel? Welche Vorteile gibt es für Namibia, da mehrere hundert Delegierte sich über andere Tourismusziele weltweit unterhalten? Ganz einfach: Unter den Delegierten waren über 40 internationale Journalisten, die die einmalige Gelegenheit hatten, Namibia kennen (und lieben) zu lernen. „Es waren zwar viele Teilnehmer angereist, aber wir legen großen Wert auf die weltweite Berichterstattung über Namibia“, so van Rensburg. Und es gibt bereits schon Resultate: Die internationalen Journalisten hätten während des Gipfels viele Mitteilungen auf sozialen Plattformen, zum Beispiel Facebook und Twitter, veröffentlicht. In der Zeitung „New York Times“ ist bereits Ende Oktober ein prominentes Stück über den Gipfel und Namibia erschienen. „Und wir hoffen auf mehr“, meint van Rensburg.
Der Welttourismus-Abenteuergipfel oder ATWS (Adventure Travel World Summit) hat in diesem Jahr zum zehnten Mal stattgefunden. Dieser Gipfel wird jährlich von der Organisation ATTA (Adventure Travel Trade Association) angeboten. Die diesjährige Zusammenkunft hat zum ersten Mal auf afrikanischen Boden stattgefunden und „es war eine große Herausforderung, diesen Gipfel zu organisieren“. Diese Aussage begründet van Rensburg nicht nur mit der Tatsache, dass der Gipfel an zwei Orten stattgefunden hat, bzw. ausgetragen wurde (Windhoek und Swakopmund), sondern auch mit der besonders hohen Anzahl von Angebote des Vor-Gipfel Abenteuers (pre-summit adventures). Gewöhnlich habe es bei anderen Gipfeltreffen lediglich drei oder vier verschiedene Abenteuer-Angebote dieser Art gegeben. „Wir haben über 40 Vor-Gipfel Abenteuer angeboten, weil Namibia einfach zu groß ist und eine derart große Vielfalt zu bieten hat“, erklärt van Rensburg. So hätten viele Teilnehmer den Landesnorden, die Sambesi-Region oder das Kaokoland, beziehungsweise den Landessüden, allem voran Sossusvlei besucht.
Van Rensburg und sein Team sind indes mit dem Ablauf des Gipfels mehr als zufrieden. Insgesamt 650 Delegierte haben letztlich den Weg nach Namibia gefunden – und der Großteil von ihnen war zum ersten Mal auf afrikanischem Boden. „Wir hoffen, dass Namibia als Tourismusziel in den USA an Aufmerksamkeit gewinnt“, sagte van Rensburg. Diese Aussage begründet er mit der hohen Anzahl US-Amerikaner, die beim Gipfel anwesend waren. „Es reisen viele Trophäenjager aus den USA nach Namibia, aber nicht viele Touristen. Dieser Trend wird sich hoffentlich jetzt ändern“, ergänzt er. Ob sich diese Hoffnung verwirklicht, wird sich in den nächsten Monaten herausstellen. „Es wird ein Bericht erstellt, der den Tourismustrend im Auge behält. Das Ergebnis wird etwa in einem Jahr veröffentlicht. Dann werden wir sehen, wie viel wir in diesem Gipfel investiert haben und wie wir daraus profitieren“, meint van Rensburg.
Mit dem Gipfel im Küstenort Swakopmund habe es im Gegensatz zu Windhoek, wo ein Autoeinbruch und ein Diebstahl am Geldautomat vorgenommen wurde, kein Zwischenfall mit Kriminellen gegeben. Das erfreute den HAN-Experten besonders: Er hat zudem kein negatives Kommentar gehört. „Es war einmalig und etwas besonders. Ich denke, dass ganz Namibia von dem Gipfel profitiert hat“, sagte er. Und: „Unsere Erfolgsgeschichte mit den Hegegebieten hat große Aufmerksamkeit bekommen, die andere Afrika-Staaten nun übernehmen wollen. Darauf können wir stolz sein“, meinte er abschließend.
Erwin Leuschner
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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