Erbrachte Opfer schaffen Berechtigung
Betr.: Raubbau in Namibias Wäldern dauert an & Forstwirtschaft erreicht Scheideweg (AZ, 13 & 19.3.2019)
Lieber Herr Springer, das auserwählte Volk, Israel, wollte einen König haben, wie die Heiden, dass er vor sie herziehe und Kriege führe. Die Warnung ihres Sehers überhörten sie. Denn das wird des Königs Recht sein, der über sie herrscht, die besten Äcker wird er nehmen und seinen Großen geben, dazu von den Kornfeldern und Weinbergen den Zehnten, die Söhne wird er nehmen und die Töchter wird er in seinen Dienst stellen. Sie bekamen einen König, der befreite sie von den Peinigern. Das Volk aber fiel über die Beute her und bereicherte sich trotz Verbotes, und es gereute den König, denn er sah zu. Samuel aber sprach: Meinst du der Herr hat Gefallen am Sühneopfer gleichwie am Gehorsam? Denn Ungehorsam ist Sünde und Widerstreben ist wie Götzendienst. Weil du sein Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen.
In Namibia herrscht seit einem Vierteljahrhundert eine Partei uneingeschränkt, geleitet von Guerillaführern, vom Volk gewählt. Der erste von ihnen ließ sich verehren auf Statuen und Straßennamen zu Lebzeiten und seine Vasallen huldigen ihm mythologisch als „Vater der Nation“, wohlwissend, dass wir niemand Vater zu nennen haben, wo es einen für alle Menschen gibt. Wie es in seiner Ministerrunde zuging, wird deutlich, als ein Minister die Bereicherung eines Namibiers anmahnte, was der Präsident vom Tisch wischte. Die Benachteiligung von heute wird entschuldigt mit Separierung von gestern. Diskriminierung bleibt. Dem Minister blieb nur der Rücktritt. Die Ministerin für Lokalverwaltungen entschied über einen Landankauf der Partei in Swakopmund: „Ich denke, die von SWAPO in der Vergangenheit erbrachten Opfer berechtigen sie zu meinem festgesetzten Preis.“ Korruption gibt es nicht bei uns, sagte mir der CEO von der Stadtverwaltung. Diese Art der Bevorzugung selektiv ausgesuchter Begünstigter durch staatliche Stellen ist allgegenwärtig, deren Sinn entscheidet, was oder wer gleich ist. Offiziell soll es Benachteiligung nicht geben, praktisch herrscht sie überall als Affirmative Action.
Ob Wilderei unhygienische Straßenstände füttert, ob der Generalbuchprüfer bei Lokalverwaltungen immer wieder Finanzpläne anmahnt oder das Umweltschutzgesetz EIAs fordert, die nicht erbracht werden, Namibia schaut bei Gesetzbruch zu oft weg. Wie viel Baumstämme und welche Holzsorten der Umwelt im afrikanischen Wald durch illegales Fällen unter Duldung seiner Staatspräsidenten bisher verloren gingen, wenn Forstämter und Zollstellen nicht durchgreifen, interessiert niemanden. Hauptsache, es werden sogenannte Arbeitsplätze geschaffen oder meine Familie bleibt im Geschäft. Wer sind die Häuptlinge, die ihr Land als Auffanglager und zum Abholzen zur Verfügung stellen? Wer darf gepachtetes Land zur angeblichen Entwicklung roden, hat aber keine Ahnung wie und verhökert es an sogenannte Investoren? Wer will behaupten, die Edelhölzer kommen nur aus Innerafrika, wenn die ACC früher bereits fehlende Dokumentation auf dem Weg quer durch Namibia festgestellt hat? EIAs in 390 Fällen im Kavango/Caprivi fehlen, was mindestens 68000 Bäume sind. Wie viel Jahre Wachstum geschützter Arten sind das? Was helfen Gesetze, wenn Minister strafbare Handlungen einer Regierung dulden, die dem Volk Umgehung von Bestimmungen erlaubt?
Welch ein Volk zieht seine Gesetzesmacher nicht zur Rechenschaft, wo der Staat Kontrolle und Konsequenzen von Gesetzbruch schleifen lässt? Es fehlt an Polizeikräften doch nicht an Militärpersonal, aber die Geschichte des Ostblocks lehrt: Keine Armee kann ein Regime vor seiner eigenen Torheit und Ignoranz retten.
Mein Informant aus Walfischbucht berichtet: Täglich treffen neue Holzladungen am eigenen Lager der Chinesen ein. Walter Kurz, der Leiter der ACC, musste als letzter und einziger Beamter in der Urlaubszeit die Ladungen konfiszieren, ohne vorhandenen Lagerplatz.
Das Parlament kann so viele Gesetze verabschieden, wie es will. Wenn die Bürger sie übergehen, die Richter überlastet sind und ihnen nicht nachkommen, die Polizei sie nicht anwenden kann/darf und die Regierung sie mit Ideologie wegwischt und umgeht, weil Einsicht, Ehrlichkeit und leidenschaftlicher Dienst an der Gerechtigkeit fehlen, wird nur viel Papier bedruckt. Wenn UN-Organisationen sich für den Erhalt des Amazonas einsetzen, warum nicht für den Wald in Afrika, der noch CO2 bindet und O2 liefert. Namibias Forderungen wegen Klimaschädigung werden zur Farce. Vorrecht kommt vor Recht. Liebe Grüße,
Bernd Seefeldt, Swakopmund
In Namibia herrscht seit einem Vierteljahrhundert eine Partei uneingeschränkt, geleitet von Guerillaführern, vom Volk gewählt. Der erste von ihnen ließ sich verehren auf Statuen und Straßennamen zu Lebzeiten und seine Vasallen huldigen ihm mythologisch als „Vater der Nation“, wohlwissend, dass wir niemand Vater zu nennen haben, wo es einen für alle Menschen gibt. Wie es in seiner Ministerrunde zuging, wird deutlich, als ein Minister die Bereicherung eines Namibiers anmahnte, was der Präsident vom Tisch wischte. Die Benachteiligung von heute wird entschuldigt mit Separierung von gestern. Diskriminierung bleibt. Dem Minister blieb nur der Rücktritt. Die Ministerin für Lokalverwaltungen entschied über einen Landankauf der Partei in Swakopmund: „Ich denke, die von SWAPO in der Vergangenheit erbrachten Opfer berechtigen sie zu meinem festgesetzten Preis.“ Korruption gibt es nicht bei uns, sagte mir der CEO von der Stadtverwaltung. Diese Art der Bevorzugung selektiv ausgesuchter Begünstigter durch staatliche Stellen ist allgegenwärtig, deren Sinn entscheidet, was oder wer gleich ist. Offiziell soll es Benachteiligung nicht geben, praktisch herrscht sie überall als Affirmative Action.
Ob Wilderei unhygienische Straßenstände füttert, ob der Generalbuchprüfer bei Lokalverwaltungen immer wieder Finanzpläne anmahnt oder das Umweltschutzgesetz EIAs fordert, die nicht erbracht werden, Namibia schaut bei Gesetzbruch zu oft weg. Wie viel Baumstämme und welche Holzsorten der Umwelt im afrikanischen Wald durch illegales Fällen unter Duldung seiner Staatspräsidenten bisher verloren gingen, wenn Forstämter und Zollstellen nicht durchgreifen, interessiert niemanden. Hauptsache, es werden sogenannte Arbeitsplätze geschaffen oder meine Familie bleibt im Geschäft. Wer sind die Häuptlinge, die ihr Land als Auffanglager und zum Abholzen zur Verfügung stellen? Wer darf gepachtetes Land zur angeblichen Entwicklung roden, hat aber keine Ahnung wie und verhökert es an sogenannte Investoren? Wer will behaupten, die Edelhölzer kommen nur aus Innerafrika, wenn die ACC früher bereits fehlende Dokumentation auf dem Weg quer durch Namibia festgestellt hat? EIAs in 390 Fällen im Kavango/Caprivi fehlen, was mindestens 68000 Bäume sind. Wie viel Jahre Wachstum geschützter Arten sind das? Was helfen Gesetze, wenn Minister strafbare Handlungen einer Regierung dulden, die dem Volk Umgehung von Bestimmungen erlaubt?
Welch ein Volk zieht seine Gesetzesmacher nicht zur Rechenschaft, wo der Staat Kontrolle und Konsequenzen von Gesetzbruch schleifen lässt? Es fehlt an Polizeikräften doch nicht an Militärpersonal, aber die Geschichte des Ostblocks lehrt: Keine Armee kann ein Regime vor seiner eigenen Torheit und Ignoranz retten.
Mein Informant aus Walfischbucht berichtet: Täglich treffen neue Holzladungen am eigenen Lager der Chinesen ein. Walter Kurz, der Leiter der ACC, musste als letzter und einziger Beamter in der Urlaubszeit die Ladungen konfiszieren, ohne vorhandenen Lagerplatz.
Das Parlament kann so viele Gesetze verabschieden, wie es will. Wenn die Bürger sie übergehen, die Richter überlastet sind und ihnen nicht nachkommen, die Polizei sie nicht anwenden kann/darf und die Regierung sie mit Ideologie wegwischt und umgeht, weil Einsicht, Ehrlichkeit und leidenschaftlicher Dienst an der Gerechtigkeit fehlen, wird nur viel Papier bedruckt. Wenn UN-Organisationen sich für den Erhalt des Amazonas einsetzen, warum nicht für den Wald in Afrika, der noch CO2 bindet und O2 liefert. Namibias Forderungen wegen Klimaschädigung werden zur Farce. Vorrecht kommt vor Recht. Liebe Grüße,
Bernd Seefeldt, Swakopmund
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Allgemeine Zeitung
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