Energiewende durch Entbuschung
Studenten entwickeln Vision eines Industrieparks für Biomasse
Von Nina Cerezo, Windhoek
In dem am Mittwoch vorgestellten Konzept eines Industrieparks für Biomasse decken die hier aus gerodeter Vegetation hergestellten Produkte nicht nur den Eigenbedarf Namibias an Elektrizität, sondern kurbeln zugleich die Wirtschaft durch ihren Export ins Ausland an. Das internationale Studententeam, das diese aussichtsreiche Vision als Ergebnis ihrer Forschungsreise nach Namibia in der NUST-Hotelschule präsentierte, ist Teil des Projekts „Travelling University“ vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement in Birkenfeld, das sich unter anderem mit dem Thema Entbuschung in Namibia befasst.
Gemäß dem Studententeam sind in Namibia 26 bis 30 Millionen Hektar Weideland und damit rund 30 Prozent der Gesamtfläche Namibias durch Verbuschung nur bedingt oder gar nicht für Viehzucht oder Ackerbau nutzbar. Weiter würden die Büsche die Biodiversität einschränken und dem Boden wertvolles Wasser und Nährstoffe entziehen. Die Kalkulationen der Gruppe ergaben dabei, dass die betroffenen Rinderfarmer insgesamt bis zu 1,6 Milliarden N$ mehr verdienen könnten, wenn das verbuschte Land als Weide zur Verfügung stünde.
Um die von Farmern meist verhassten Büsche zu etwas Sinnvollem zu verwandeln, sieht das Forschungsteam die Errichtung eines sogenannten „Biomass Hub“ bei Otavi und damit in unmittelbarer Nähe jener Farmen vor, die am stärksten von Verbuschung betroffen. In diesem „Bioenergie- und Ressourcenzentrum“ sollen aus den gerodeten Büschen jährlich bis zu 330 Millionen Tonnen Biomasse erzeugt werden, womit mehr als der gesamte Energiebedarf Namibias gedeckt werden könne. Als Produkte genannt werden dabei Holzhackschnitzel (Woodchips), Holzkohle und Holz-Faser-Verbundwerkstoffe (WPC). Ersteres könnte sogar exportiert werden - so würde allein Deutschland jährlich rund 300000 Tonnen aus dem Ausland beziehen, um den Bedarf des Landes im Rahmen der aktuellen Energiewende zu decken. Weiter könnte durch die Biomasse auch Viehfutter zu einem „bezahlbaren Preis“ für Farmer hergestellt werden, der vor allem in Dürrejahren hilfreich wäre.
Das Forschungsteam stellt sich das Zentrum dabei als eine Plattform vor, auf der sich viele kleinere Unternehmen unter einer Art Betreiber etablieren können. So ist zum Beispiel auch von einer Lagerhalle für Farmprodukte wie Gras die Rede.
Der Betreiber und Investor soll laut dem Team aus Namibia kommen, wobei Ideen wie der staatliche Pensionsfonds (GIPF) genannt werden. Aufbringen müssten der oder die Investor(en) insgesamt rund 1,5 Milliarden N$. Kritisch äußerten sich Anwesende zudem zu der nicht einkalkulierten Kompensationszahlung für Farmer, die in diesem Modell ausschließlich von der Verbesserung ihres Weidelands profizieren.
In dem am Mittwoch vorgestellten Konzept eines Industrieparks für Biomasse decken die hier aus gerodeter Vegetation hergestellten Produkte nicht nur den Eigenbedarf Namibias an Elektrizität, sondern kurbeln zugleich die Wirtschaft durch ihren Export ins Ausland an. Das internationale Studententeam, das diese aussichtsreiche Vision als Ergebnis ihrer Forschungsreise nach Namibia in der NUST-Hotelschule präsentierte, ist Teil des Projekts „Travelling University“ vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement in Birkenfeld, das sich unter anderem mit dem Thema Entbuschung in Namibia befasst.
Gemäß dem Studententeam sind in Namibia 26 bis 30 Millionen Hektar Weideland und damit rund 30 Prozent der Gesamtfläche Namibias durch Verbuschung nur bedingt oder gar nicht für Viehzucht oder Ackerbau nutzbar. Weiter würden die Büsche die Biodiversität einschränken und dem Boden wertvolles Wasser und Nährstoffe entziehen. Die Kalkulationen der Gruppe ergaben dabei, dass die betroffenen Rinderfarmer insgesamt bis zu 1,6 Milliarden N$ mehr verdienen könnten, wenn das verbuschte Land als Weide zur Verfügung stünde.
Um die von Farmern meist verhassten Büsche zu etwas Sinnvollem zu verwandeln, sieht das Forschungsteam die Errichtung eines sogenannten „Biomass Hub“ bei Otavi und damit in unmittelbarer Nähe jener Farmen vor, die am stärksten von Verbuschung betroffen. In diesem „Bioenergie- und Ressourcenzentrum“ sollen aus den gerodeten Büschen jährlich bis zu 330 Millionen Tonnen Biomasse erzeugt werden, womit mehr als der gesamte Energiebedarf Namibias gedeckt werden könne. Als Produkte genannt werden dabei Holzhackschnitzel (Woodchips), Holzkohle und Holz-Faser-Verbundwerkstoffe (WPC). Ersteres könnte sogar exportiert werden - so würde allein Deutschland jährlich rund 300000 Tonnen aus dem Ausland beziehen, um den Bedarf des Landes im Rahmen der aktuellen Energiewende zu decken. Weiter könnte durch die Biomasse auch Viehfutter zu einem „bezahlbaren Preis“ für Farmer hergestellt werden, der vor allem in Dürrejahren hilfreich wäre.
Das Forschungsteam stellt sich das Zentrum dabei als eine Plattform vor, auf der sich viele kleinere Unternehmen unter einer Art Betreiber etablieren können. So ist zum Beispiel auch von einer Lagerhalle für Farmprodukte wie Gras die Rede.
Der Betreiber und Investor soll laut dem Team aus Namibia kommen, wobei Ideen wie der staatliche Pensionsfonds (GIPF) genannt werden. Aufbringen müssten der oder die Investor(en) insgesamt rund 1,5 Milliarden N$. Kritisch äußerten sich Anwesende zudem zu der nicht einkalkulierten Kompensationszahlung für Farmer, die in diesem Modell ausschließlich von der Verbesserung ihres Weidelands profizieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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