Endlich: ein neuer Atlas von Namibia
Nach 20 Jahren hat Namibia wieder einen aktuellen Atlas. Unter der Regie und Redaktion der bekannten Wissenschaftler John Mendelsohn, Alice Jarvis, Carole Roberts und Tony Robertson ist ein 200 Seiten starker Atlas im Festeinband in der Amtssprache erschienen. Das letzte Werk, noch strikt zweisprachig auf Englisch und Afrikaans, war 1983 unter dem Namen "National Atlas of South West Africa" von der Universität von Stellenbosch und dem damaligen Direktorat für Koordinierung und Entwicklung der Administration von SWA herausgegeben worden.
Der neue Atlas im Format 33 x 24 reflektiert im Vergleich zu seinem Vorgänger die Vorzüge des Layouts moderner Computertechnik. Vom Inhalt und Gehalt her erhebt der Atlas den Anspruch, ein Standardwerk zu sein. Die Hauptautoren haben zur Bearbeitung der sechs Fachbereiche - Geografie, Klima, Fauna, Flora, Landnutzung und Bevölkerung - eine Vielzahl bekannter Wissenschaftler hauptsächlich aus Namibia herangezogen und auch zuständige Staatsressorts in die Pflicht genommen. Die namentlich aufgeführten Experten reichen an die 200 heran.
Der Leser findet hier anschauliche Karten, Fotografien (u.a. faszinierende Satellitenaufnahmen) sowie Hunderte von graphischen und statistischen Hinweisen. Ganz Namibia erscheint vom LandSat-Raumkörper aus gesehen, so dass auch hervortretende landschaftliche Merkmale wie u.a. die Makgadikgadi Pfanne in Botswana schön zu erkennen sind.
Der Kern eines jeden Atlas besteht aus den Landkarten. Auf 16 Seiten erscheinen Kartenausschnitte mit allen Regionen im Maßstab von 1:1 340 000. Die farbliche Reliefabstufung, die klare Gliederung mit Orts-, Rivier und Regionalnamen sowie die Nummern der Bezirkstraßen beeindrucken durch sorgfältige Anordnung. Der Teufel steckt allerdings im Detail, wie die falsche oder eben unterschiedliche Schreibweise bei Ortsnamen zeigen kann (Nyangama anstatt Nyangana).
Dass bei einem Standardwerk diesen Anspruchs jedoch wichtige Kartenausschnitte in der Vergrößerung einfach fehlen, bleibt völlig unverständlich. Man vermisst Karten von namibischen Ballungsräumen wir dem zentralen Ovamboland, dem Raum Windhoek/Okahandja und Swakopmund/Walvis Bay, die zu einem größerem Maßstab von wenigstens 1: 325 000 hervorgehoben werden sollten. Die Vorarbeit ist in anderen kartografischen Werken längst geleistet.
Die beispielhafte Fülle anderen Materials von der Bevölkerungsdichte zur Dichte der Skorpionpopulation landesweit oder die Einteilung - allerdings auch viel zu klein! - der traditionellen Behörden der Region Ohangwena kann solchen Einblick und solche Übersicht nicht ersetzen.
Dennoch ragt der Atlas als seriöser wissenschaftlicher Landesführer aus allen anderen aktuellen Werken heraus und sollte in keiner Bibliothek und an keiner Schule fehlen. Auch der Liebhaber Namibias wird ihn gern zur Hand nehmen.
"Atlas of Namibia - A Portrait of the Land and its People", Cape Town: David Philip Publishers - New Africa Books (Pty) Ltd., Kenilworth , 2002. ISBN 0 -86486-516-3. Unverbindlicher Richtpreis: N$ 255,00.
Der neue Atlas im Format 33 x 24 reflektiert im Vergleich zu seinem Vorgänger die Vorzüge des Layouts moderner Computertechnik. Vom Inhalt und Gehalt her erhebt der Atlas den Anspruch, ein Standardwerk zu sein. Die Hauptautoren haben zur Bearbeitung der sechs Fachbereiche - Geografie, Klima, Fauna, Flora, Landnutzung und Bevölkerung - eine Vielzahl bekannter Wissenschaftler hauptsächlich aus Namibia herangezogen und auch zuständige Staatsressorts in die Pflicht genommen. Die namentlich aufgeführten Experten reichen an die 200 heran.
Der Leser findet hier anschauliche Karten, Fotografien (u.a. faszinierende Satellitenaufnahmen) sowie Hunderte von graphischen und statistischen Hinweisen. Ganz Namibia erscheint vom LandSat-Raumkörper aus gesehen, so dass auch hervortretende landschaftliche Merkmale wie u.a. die Makgadikgadi Pfanne in Botswana schön zu erkennen sind.
Der Kern eines jeden Atlas besteht aus den Landkarten. Auf 16 Seiten erscheinen Kartenausschnitte mit allen Regionen im Maßstab von 1:1 340 000. Die farbliche Reliefabstufung, die klare Gliederung mit Orts-, Rivier und Regionalnamen sowie die Nummern der Bezirkstraßen beeindrucken durch sorgfältige Anordnung. Der Teufel steckt allerdings im Detail, wie die falsche oder eben unterschiedliche Schreibweise bei Ortsnamen zeigen kann (Nyangama anstatt Nyangana).
Dass bei einem Standardwerk diesen Anspruchs jedoch wichtige Kartenausschnitte in der Vergrößerung einfach fehlen, bleibt völlig unverständlich. Man vermisst Karten von namibischen Ballungsräumen wir dem zentralen Ovamboland, dem Raum Windhoek/Okahandja und Swakopmund/Walvis Bay, die zu einem größerem Maßstab von wenigstens 1: 325 000 hervorgehoben werden sollten. Die Vorarbeit ist in anderen kartografischen Werken längst geleistet.
Die beispielhafte Fülle anderen Materials von der Bevölkerungsdichte zur Dichte der Skorpionpopulation landesweit oder die Einteilung - allerdings auch viel zu klein! - der traditionellen Behörden der Region Ohangwena kann solchen Einblick und solche Übersicht nicht ersetzen.
Dennoch ragt der Atlas als seriöser wissenschaftlicher Landesführer aus allen anderen aktuellen Werken heraus und sollte in keiner Bibliothek und an keiner Schule fehlen. Auch der Liebhaber Namibias wird ihn gern zur Hand nehmen.
"Atlas of Namibia - A Portrait of the Land and its People", Cape Town: David Philip Publishers - New Africa Books (Pty) Ltd., Kenilworth , 2002. ISBN 0 -86486-516-3. Unverbindlicher Richtpreis: N$ 255,00.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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