Einsprüche sammeln sich weiter an

Von Erwin Leuschner, Swakopmund

Auf dem Grundstück des ehemaligen Swakopmunder Stadtschwimmbads wird sich in absehbarer Zukunft nichts tun. Ursprünglich wollte der Entwickler Jimney Construction, der das Design der Entwicklung im Dezember der Öffentlichkeit in Swakopmund vorgestellt hatte (AZ berichtete), schon Anfang 2018 mit dem Bau begonnen haben. Allerdings hat sich dieser Termin wegen der zahlreichen Einwände auf eine unbestimmte Zeit verschoben.

Die jüngsten Einwände gegen das Design stammen vom Ministerium für Präsidialangelegenheiten. So habe der Swakopmunder Stadtrat vor wenigen Wochen einen Brief erhalten, erklärte Aili Gebhardt, Pressesprecherin der Stadtverwaltung, gegenüber der AZ.

„Das Ministerium hat es in dem Brief deutlich gemacht, dass jedes Gebäude, dessen Höhe bzw. Orientierung eine Sicht über die Sommerresidenz des Präsidenten hat, vom gleichnamigen Ministerium genehmigt werden muss“, so Gebhardt.

Die Entwicklung „Sur la Plage“ ist das erste für Swakopmund geplante Hochhaus. Es soll 40 Meter in die Höhe ragen. Die Entwicklung besteht zum Großteil aus Apartments, soll aber auch einen Hotel-Bereich beinhalten.

Über „Sur la Plage“ wurde außerdem auch auf der jüngsten Stadtratssitzung Ende Februar gesprochen. Laut der Beschlussvorlage hat der Stadtrat eine Petition von der Swakopmund Residents Association (SRA) erhalten. Die SRA erhebt nicht nur Einspruch gegen die Höhe Entwicklung, die das Stadtbild für immer verändern werde, sondern auch gegen den geänderten Stadtplan (Amendment Scheme No. 61), der Hochhäuser überhaupt ermöglicht. In diesem geänderten Stadtplan wurde die Höhenbegrenzung in Swakopmund drastisch geändert – auf bis zu 40 Meter.

In der Beschlussvorlage heißt es dazu, dass die Petition bei der nächsten Zusammenkunft des Managementkomitees behandelt und danach bei einer Sitzung des Stadtrates wieder besprochen werden soll.

Laut Gebhardt hatte das Swakopmunder Ästhetik-Komitee das beabsichtige Design gutgeheißen, den Antrag allerdings nicht. „Es wurde noch keine Vorlage beim Denkmalrat eingereicht“, sagte sie und ergänzte, dass die Entwicklung zurzeit ein konzeptionelles Design sei und überprüft werden müsse, bevor das Design gutgeheißen werden könne.

„Als erstes muss die Höhe kontrolliert werden. Das Gebäude darf nicht derart hoch sein, dass es die Funktion des Leuchtturms beeinflusst“, so Gebhardt.

Zurzeit sei die Hafenbehörde NamPort noch in Gespräch mit der Swakopmunder Stadtverwaltung wegen „Sur la Plage“, bestätigte die Führungskraft der Hafenbehörde, Elzevier Gelderbleom, der AZ.

„NamPort ist der Verwalter von allen Leuchttürmen in Namibia wie das NamPort-Gesetz vorschreibt. Allerdings liegt der Leuchtturm NamPort und der Stadtverwaltung am Herzen“, sagte er.

Diese Aussage begründete Gelderbloem damit, dass der Swakopmunder Leuchtturm genauso wie die anderen beiden Leuchttürme in Namibia (Pelican Point und Lüderitzbucht) eine „entscheidende Rolle“ in der sicheren Navigation der Schiffe entlang der Küste dienen.

„Elektronische Navigation, wie zum Beispiel GPS, Radar, Radio usw., ersetzt nicht visuelle Hilfsmittel für die Navigation. Diese beiden Navigationsmittel ergänzen einander“, sagte er.