Ein mahnender Finger
Seit hundert Jahren steht die Christuskirche wie ein mahnender Finger auf dem Hügel und sollte jeden Einwohner der Hauptstadt immer wieder daran erinnern, dass es Gebote und Gesetze zu befolgen gibt. Der erhobene Finger soll jedoch nicht drohend wirken, sondern erinnern, ermahnen und verdeutlichen, dass es in den vergangenen hundert Jahren und in der Zukunft Dinge gab und geben wird, die wir nicht vergessen sollen. Dinge, die nie wieder geschehen dürfen, aber auch Dinge, die zum Vorteil des Landes und der Einwohner geschehen sind. Der Bischof und einige Ehrengäste erinnerten, dass nicht alles in der Vergangenheit negativ war, sondern auch positive Dinge geschehen sind. Dies sollten wir als Nation würdigen, anstatt einseitig auf der Vergangenheit herumzuhacken und nur das hervorheben, das uns (politisch) einen Vorteil bringt. Die jetzt hundertjährige Christuskirche hat nicht nur die Deutschsprachigen des Landes ermahnen wollen, sondern jeden Christen in diesem Land. Jene, die so gerne den Finger während ihrer Reden heben, sollten an die Christuskirche und die Botschaft, die in diesem Gebäude gepredigt wird, denken. Vielleicht sind dann viele Botschaften, die meist dem erhobenen Finger folgen, versöhnlicher, ehrlicher und liebevoller. Wenn auch in Zukunft ein Schatten auf den mahnenden Finger fällt, er soll uns stets leiten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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