Ein Grabstein wie gemalt
Grau und friedlich fließt der Fluss. Die Bäume am Ufer schauen etwas traurig aus, die Berge halten sich im Hintergrund. Oben steht der Satz: "Na Waters waar rus is", übersetzt etwa: "Zu Gewässern, wo Ruhe ist." Ein Bild der Stille - und das soll es auch sein. Denn schließlich wird das Werk bald auf einem Friedhof stehen.
Entworfen und gemacht hat den Stein Willy Kotze. Sein Grabstein-Geschäft existiert seit 38 Jahren, erst in Karibib, seit 1984 dann in Windoek hinter der alten Brauerei (Gartenstraße). Und ebenso lang malt er auch - allerdings bis vor einigen Monaten fast nur mit Öl auf Leinwand, Landschaften meist. Bis Anfang des Jahres ein Kunde kam und ihn fragte, ob er nicht einen ganzen Grabstein bebildern wolle. "Gut, ich kann"s probieren", sagte der Steinmetz. Und probierte es - mit malerischen Ergebnissen.
Kleinere Bilder hat es auf den Granitblöcken schon lange gegeben, hier mal ein Engel, dort mal ein Herz. Einmal kam auch ein Trauernder zu dem Steinmetz und wollte ein wildes Pferd samt Reiter über den Stein galoppieren lassen. Auch das hat Kotze gemacht. Mit der Zeit wurden die Motive ausladender, und seit dem ersten "großen" Malauftrag wollen mehr Kunden einen vollständig bemalten Stein. Drei davon hat er schon verkauft, weitere Aufträge sind in Arbeit. Manche werden auf öffentlichen Friedhöfen zum Stehen kommen, andere als stiller Zeuge farmeigener Grabstätten.
Es seien vor allem die Hereros, die ihren Verwandten ein letztes großes Bildnis setzen wollen, sagt Babs Kotze, Willys Frau. Während die Damara zum Beispiel kleinere Blumen-Motive bevorzugen und die Ovambos meist nur ein Kreuz und die Lebensdaten auf dem Stein sehen wollen. Die weiße Gemeinschaft entscheidet sich dagegen gern für einen rötlichen Granitstein. Der allerdings muss aus Südafrika importiert werden, während der schwarze Granit aus der Umgebung um Karibib kommt. Marmor wird in Namibia kaum benutzt. "Zu weich", sagt Frau Kotze, die Schrift und die polierte Seite verwittere zu schnell in der Sonne.
Allerdings ist ein flächendeckendes Kunstwerk a la Kotze, der auch Skulpturen entwirft, nicht billig. Während der günstigste herkömmliche Stein für etwa N$ 1500 zu haben ist, kostet das Kopfstück mit Fluss, Bergen, Bäumen N$ 5800. Schließlich steckt auch viel Arbeit dahinter. Zwei Tage braucht Willy Kotze für einen Stein dieser Art. Zuerst bringt er den unpolierten groben Block mit einer Art Dampf-Meisel in Form. Dann klebt der Steinmetz eine Folie auf, malt das Bild, schneidet bestimmte Stücke aus und sandstrahlt das Ganze. Die Feinheiten werden nachgemeiselt. Dafür, so Babs Kotze., sei so ein Bild aber auch für die Ewigkeit.
Entworfen und gemacht hat den Stein Willy Kotze. Sein Grabstein-Geschäft existiert seit 38 Jahren, erst in Karibib, seit 1984 dann in Windoek hinter der alten Brauerei (Gartenstraße). Und ebenso lang malt er auch - allerdings bis vor einigen Monaten fast nur mit Öl auf Leinwand, Landschaften meist. Bis Anfang des Jahres ein Kunde kam und ihn fragte, ob er nicht einen ganzen Grabstein bebildern wolle. "Gut, ich kann"s probieren", sagte der Steinmetz. Und probierte es - mit malerischen Ergebnissen.
Kleinere Bilder hat es auf den Granitblöcken schon lange gegeben, hier mal ein Engel, dort mal ein Herz. Einmal kam auch ein Trauernder zu dem Steinmetz und wollte ein wildes Pferd samt Reiter über den Stein galoppieren lassen. Auch das hat Kotze gemacht. Mit der Zeit wurden die Motive ausladender, und seit dem ersten "großen" Malauftrag wollen mehr Kunden einen vollständig bemalten Stein. Drei davon hat er schon verkauft, weitere Aufträge sind in Arbeit. Manche werden auf öffentlichen Friedhöfen zum Stehen kommen, andere als stiller Zeuge farmeigener Grabstätten.
Es seien vor allem die Hereros, die ihren Verwandten ein letztes großes Bildnis setzen wollen, sagt Babs Kotze, Willys Frau. Während die Damara zum Beispiel kleinere Blumen-Motive bevorzugen und die Ovambos meist nur ein Kreuz und die Lebensdaten auf dem Stein sehen wollen. Die weiße Gemeinschaft entscheidet sich dagegen gern für einen rötlichen Granitstein. Der allerdings muss aus Südafrika importiert werden, während der schwarze Granit aus der Umgebung um Karibib kommt. Marmor wird in Namibia kaum benutzt. "Zu weich", sagt Frau Kotze, die Schrift und die polierte Seite verwittere zu schnell in der Sonne.
Allerdings ist ein flächendeckendes Kunstwerk a la Kotze, der auch Skulpturen entwirft, nicht billig. Während der günstigste herkömmliche Stein für etwa N$ 1500 zu haben ist, kostet das Kopfstück mit Fluss, Bergen, Bäumen N$ 5800. Schließlich steckt auch viel Arbeit dahinter. Zwei Tage braucht Willy Kotze für einen Stein dieser Art. Zuerst bringt er den unpolierten groben Block mit einer Art Dampf-Meisel in Form. Dann klebt der Steinmetz eine Folie auf, malt das Bild, schneidet bestimmte Stücke aus und sandstrahlt das Ganze. Die Feinheiten werden nachgemeiselt. Dafür, so Babs Kotze., sei so ein Bild aber auch für die Ewigkeit.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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